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Vaiana - Das Paradies hat einen Haken

Disney-Filme haben eine lange Tradition und gerade zur Weihnachtszeit sieht man sie sich doch sehr gerne mal an. Da passt es doch sehr gut, dass Disney uns mit ihrem neuesten Blockbuster pünktlich zur Weihnachtszeit unterhalten will. Schnee und das Christkind sind hier zwar keine Themen, dennoch passen herzerwärmende Geschichten für die ganze Familie eben genau in diese Zeit und auch "Vaiana" macht da keine Ausnahme. Auch die Qualität verschiebt sich nicht, denn Disney bleibt sich treu und liefert mal wieder ein schönes, mitreißendes Abenteuer für Groß und Klein ab.

VAIANA


Vaiana lebt als Tochter des "Chiefs" auf einer wunderschönen Insel mitten im Pazifik, was sie zu einer wichtigen, führenden Persönlichkeit auf der Insel macht. Als die Vegatation und somit die Hoffnung auf eine Zukunft des Lebens auf der Insel jedoch stirbt, macht sich Vaiana auf, den Grund dafür zu finden. Sie überquert den Ozean, um den Halbgott Maoi zu treffen, der anscheinend seit tausenden Jahren verschwunden ist, damals aber für das Unglück verantwortlich war, welches nun auch Vaianas Heimat heimsucht. Das ungleiche Paar muss sich nun zusammentun, um Schlimmeres zu verhindern...

Viele Veränderungen bringt Disney auch in sein neuestes Werk nicht ein, die allergrößte von allen soll daher direkt am Anfang erwähnt werden: Es gibt keine Liebesgeschichte. Das ist für Disney schon eine große Art der Veränderung, immerhin setzten beinahe alle neueren Klassiker über "Rapunzel", "Küss den Frosch" und auch den zum grandiosen Mega-Erfolg aufgestiegenen "Die Eiskönigin" im Mittelpunkt auf eine hererwärmende Lovestory, die sowohl Groß als auch Klein zu Tränen rühren konnte. Dass diese in "Vaiana" nun fehlt, ist allerdings alles andere als schlimm, hätte diese in den Kontext der Handlung wohl auch gar nicht reingepasst, dementsprechend vermisst man sie nicht. 
Anstattdessen sehen wir die Reise einer ebenso toughen wie auch sensiblen, jungen Heldin, die sehr gut als Identifikationsfigur dient und der wir bei einem spannenden Abenteuer zusehen dürfen. Die restlichen, bekannten Disney-Attraktionen sind aber natürlich wieder dabei und funktionieren wie eh und je, als da wären: Schmissige Gesangseinlagen mit Ohrwurm-Garantie, die sowohl emotional als auch wunderbar mitreißend dargeboten werden. Grandiose Animationen, die sowohl im Bereich der Tricktechnik als auch der extrem farbenfrohen und realistischen Naturaufnahmen für mehr als nur einen Stauner und etliche wunderschöne Bilder sorgen. Herrliche, tierische Sidekicks, die diesmal (wie in "Rapunzel") nicht sprechen können, aber dennoch, oder auch gerade deswegen, für sehr viele Lacher sorgen. Gerade das bereits in den Trailern ordentlich gefeierte Huhn, welches ständig ins Wasser möchte, hat mir beinahe vor Lachen die Tränen in die Augen getrieben. 
Und dann wäre da natürlich noch das ungleiche, extrem sympathische Hauptfiguren-Duo, die perfekt als Helden fungieren und die man sehr gerne auf ihre Reise begleitet. Diese führt über verschiedene Etappen, wobei man sich sowohl in hervorragenden Actionszenen verliert als auch in ruhigen Momenten, die disney-typisch emotional hervorstechen und gerade den Kleineren noch die ein oder andere Lehre mitgeben, ohne gleich die Moralkeule auszupacken. Mixt man all diese bekannten Disney-Zutaten zusammen, kommt mal wieder ein wirklich schöner Film aus dem Mausstudio heraus, der zur Weihnachtszeit wunderbar unterhält. 
Wunderbar wohlgemerkt, nicht perfekt, denn um zu den wahren Meisterwerken aufzuschließen, fehlt "Vaiana" ein wenig. So gibt es doch einige kleine Längen zu beanstanden, zudem fehlt es dem Film an einem greifbaren Bösewicht, auch wenn der Showdown gegen einen fiesen Feuerdämon einiges an Eye-Candy bietet. Mit der großen Dramatik von "Rapunzel" oder gar dem "König der Löwen" kann dieser Film aber erwartungsgemäß klar nicht mithalten.
Fazit: Disneys neuester Streich ist mitreißend, emotional und spaßig. Eine schön erzählte Geschichte mit den üblichen Disney-Zutaten, toll animiert, mit viel Action und sympathischen Figuren. Zu einem Meisterwerk reicht es nicht, eine Kinoempfehlung wird aber klar ausgesprochen, gerade jetzt zur besinnlichen Weihnachtszeit.

Note: 2-




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