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Meine Erstsichtungen vom 15.04.24 bis zum 21.04.24

Emily the Criminal: Drama / Thriller von John Patton Ford, mit Aubrey Plaza, Theo Rossi, Jonathan Avigdori, Kim Yarbrough, Bernardo Bardillo, Megalyn Echikunwoke und Gina Gershon
Typisch, aber auch ziemlich atmosphärisch erzählt "Emily the Criminal" zu Beginn von einer Frau aus der Arbeiterklasse, die aufgrund finanzieller Probleme und einer lange zurückliegenden Straftat in ihrer Vergangenheit keinen Job findet und deswegen schließlich in die Kriminalität abrutscht. Dabei erschafft der Film glaubwürdige Charaktere, die direkt aus dem Leben stammen könnten und unterläuft immer wieder gezielt die Erwartungen des Publikums. Leider verrennt sich der Film nach einem dichten und packenden Einstieg immer mehr in den erwartbaren Handlungssträngen des Genres und muss dabei seinen Charakteren auch Wendungen auf den Leib schreiben, die ihnen nicht wirklich stimmig zu Gesicht stehen. Im letzten Drittel überspannt Regisseur John Patton Ford den Bogen dann zu deutlich und kann zuvor das Tempo aufgrund einiger recht fahriger Pausen auch nicht wirklich hochhalten. "Operation Fortune"-Star Aubrey Plaza ist in der Hauptrolle aber wie immer eine absolute Bank - da können die teilweise recht blassen Nebendarsteller keinesfalls konkurrieren.
Note: 3-


Extremely Wild, Shockingly Evil and Vile: Justiz-Thriller von Joe Berlinger, mit Zac Efron, Lily Collins, Kaya Scodelario, Jim Parsons, Haley Joel Osment, Dylan Baker und John Malkovich
In diesem Film habe ich tatsächlich einige Dinge über den Werdegang des Serienmörders Ted Bundy erfahren, die mir zuvor so noch nicht klar waren. Obwohl das Werk einige Szenen zuspitzen oder zusammenstauchen muss, um einen dramaturgischen Mehrwert zu erreichen, skizziert es Bundy sehr gelungen als manipulativen und redefreudigen Schausteller, dem man seine Unschuld glatt abkaufen wollte, wenn man nicht von seiner Historie wüsste. Zac Efron ist zwar auch in diesem Film noch kein Ausnahme-Schauspieler, überzeugt jedoch mit viel Verve und einer gewissen Tiefe, die dieses mordende Monster auf eine menschlichere Ebene herunterbricht. Das führt dann zu einigen dramatischen Momenten, bei denen man zwar nicht unbedingt mit Bundy selbst, aber vor allem mit seinen Mitmenschen leidet, die von diesem Menschen unfreiwillig gleich mit zerstört zu werden drohen. Hier zieht sich besonders Lily Collins als Bundys Freundin achtsam aus der Affäre. Insgesamt ein sehr runder, spannender und bisweilen aufschlussreicher Justiz-Thriller, welcher der filmischen Hinterlassenschaft eines der grausamsten Serienkillers der Geschichte einige packende Puzzleteile hinzufügen kann... trotz einiger kleiner Längen und unausgereifter Nebengeschichten.
Note: 3+


Keanu (2016): Action-Komödie von Peter Atencio, mit Jordan Peele, Keegan-Michael Key, Tiffany Haddish, Method Man, Jason Mitchell, Luis Guzman, Nia Long und Will Forte
Mir war ehrlich gesagt gar nicht bewusst, dass Jordan Peele auch als Schauspieler aktiv ist - wie sicherlich viele von euch kenne ich ihn eher als Regisseur von diversen Horror-Hits wie "Get Out" oder "Wir". Dass er dann auch noch die Hauptrolle in einer ziemlich wilden Gangster-Komödie übernahm, hat mich überrascht... was dann auch die einzige echte Überraschung in einem ansonsten reichlich anstrengenden Film war. Sicherlich treffen einige der Gags dann auch mal das Zwerchfell, doch zumeist wirkt diese sehr verquatschte Komödie, die US-typisch jeden Witz bis aufs Breiteste auserzählt, arg forciert. Die Mischung aus purer Gewalt und sehr lautem Slapstick, gemischt mit frotzeligen, aber zumeist zu gewollten Dialogen hat mich nur selten abholen können, da mir dieses ganze Durcheinander viel zu veralbert war. Wie so oft bei Komödien liegt dies aber natürlich an meinem eigenen Verständnis von gutem Humor - angesichts der recht wohlwollenden Kritiken wird es sicher viele Zuschauer geben, die hier deutlich mehr gelacht haben als ich. Und immerhin gibt es eine wirklich zuckersüße Katze als (in der Mitte aus dem Blickfeld verlorenen) Titelhelden, was zwangsweise einige Pluspunkte geben muss.
Note: 4+ 


Rendezvous im Jenseits: Fantasy-Romanze von Albert Brooks, mit Meryl Streep, Albert Brooks, Rip Torn, Lee Grant, Buck Henry, Susan Walters und Gary Beach
Das Leben nach dem Tod (beziehungsweise hier eine Art Zwischenstation zwischen dem Danach und Davor) wird in "Rendezvous im Jenseits" auf ebenso charmante wie originelle Art und Weise gezeichnet - beinahe an eine Art Cluburlaub wird man hier erinnert, mit einigen lustigen Regeln und ohne große Fantasy-Eskapaden. Das sorgt immer wieder für angenehmes Staunen und ein paar Lacher. Leider verirrt sich der Film mit seiner sehr handzahmen Liebesgeschichte bisweilen arg im Kitsch und auch der zentrale Handlungsstrang rund um eine Handvoll von Lebenssituationen, nach denen entschieden soll, ob man sein Leben nun gut oder schlecht verbracht hat, wirkt arg engstirnig. Positiv fällt dagegen die musikalische Untermalung und die Kameraarbeit auf und auch der Cast macht seine Sache durchweg gut, was über einige dramaturgische Stolpersteine und manch eine Länge hinwegtäuschen kann. Gerade Rip Torn ist als selbstbewusster, aber auch nicht immer ganz zuverlässiger und leicht überheblicher Anwalt schon eine Sichtung wert.
Note: 3-


Sympathy for the Devil (2023): Psycho-Thriller von Yuval Adler, mit Nicolas Cage, Joel Kinnaman, Kaiwi Lyman, Cameron Lee Price, Rich Hopkins, Alexis Zollicoffer und Danny Tesla
Ein Psycho-Duell zwischen zwei Hauptdarstellern ist immer dann richtig gut, wenn es sich ab einem bestimmten Punkt auf absoluter Augenhöhe befindet - siehe zum Beispiel den mordsspannenden "Collateral" mit Jamie Foxx und Tom Cruise. In "Sympathy for the Devil" ist dieses Duell höchst unausgeglichen, denn im direkten Kontrast zu Cages Performance wirkt Joel Kinnamans Darstellung so leise und farblos, dass man sie kaum spürt. Das hat zwar rein handlungstechnisch einen Sinn, sorgt jedoch dafür, dass die gesamte Aufmerksamkeit beinahe vollständig auf Cage abkippt. Der gibt sich hier dann auch gewohnt keinerlei Blöße, grimassiert und chargiert was das Zeug hält. Ob man das nun wahnsinnig unterhaltsam oder einfach nur nervtötend findet, ist sicherlich Geschmackssache - hier überspannt Cage den Bogen aber gleich mehrfach, was dann weniger mit gutem Schauspiel als viel mehr mit völliger Auslastung zu tun hat. Nach einem recht schwerfälligen und forcierten Beginn nimmt der Film später immer mehr an Tempo auf und kann ab der Halbzeit tatsächlich mit einigen sehr spannenden Szenen aufwarten. Leider ist die finale Wendung in ihrer Vorhersehbarkeit aber arg schwach auf der Brust und drängt auch Cages Charakter letztendlich in eine reichlich merkwürdige Richtung.
Note: 4+

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