Direkt zum Hauptbereich

Die Goonies

Viele der ehemaligen Kinderdarsteller Hollywoods erlebten Karrieren, die schnell im Sande verliefen. Macauly Culkin oder Haley Joel Osment können davon beispielsweise lange Lieder singen. Da bereut es sich oftmals leider, dass man bereits in sehr jungen Jahren zum Star wurde und mit diesem öffentlichen Druck noch nicht umgehen konnte. Überraschend ist es da schon, dass die Kids aus dem Kultfilm "Die Goonies" größtenteils auch heute noch gewisse Erfolge feiern können und es zumindest keinen an irgendeinen seelischen Abgrund getrieben hat...

DIE GOONIES


"Die Goonies" sind eine Gruppe aus vier abenteuerlustigen Kinder, die sich immer wieder Hals über Kopf in Gefahren stürzen. Als die Häuser ihrer Familien drohen verkauft zu werden, was eine Trennung der Freunde bedeuten würde, suchen sie nach einer Lösung des Problems. Dabei stößt Mikey (Sean Astin) auf dem Dachboden seines Vaters auf eine Schatzkarte des "Einäugigen Willie", einem Piraten. Gemeinsam mit seinen Freunden und seinem älteren Bruder Brand (Josh Brolin) macht er sich auf die Suche nach dem womöglichen Gold. Dabei geraten sie schon bald in die Hände von skurpellosen Verbrechern...

Ja, da befinden sich tatsächlich schon zwei Namen in der Besetzung, die heute jeder Filmfan kennen wird: Josh Brolin ist heute immerhin einer der gefragtesten Charakterdarsteller der Traumfabrik und Sean Astin wurde als Sam in der meisterhaften "Der Herr der Ringe"-Trilogie zum Liebling aller Fantasy-Fans. Die weiteren Darsteller dürfte man da heute vielleicht nicht mehr ohne weiteres kennen, wobei Jonathan Ke Quan eine ähnlich frech-vorlaute Rolle ja auch schon in "Indiana Jones und der Tempel des Todes" innehatte, der ein jahr vor "Die Goonies" erschien. Wobei das alles aber auch nicht so wichtig ist, denn ganz gleich, ob die damals noch weitestgehend unbekannten Darsteller danach noch große Karrieren feierten oder nicht: 1985 wirkten sie in einem Film mit, der schlicht und einfach bezaubernd ist. Heute sehen viele den Abenteuerfilm als Kult an... und er hat sich tatsächlich erstaunlich gut gehalten. Für jüngere Kids ist er definitiv zu düster und streckenweise auch weit zu brutal, die FSK-Freigabe ab 12 sollten Eltern trotz Kindern als Hauptdarsteller hier auf jeden Fall ernst nehmen, um nicht jede Menge schlechter Träume bei ihrem Nachwuchs auf den Plan zu rufen. Hat man diese gewisse Altersgrenze aber überwunden, wird man für knappe 110 Minuten einen wunderbaren Filmabend erleben, der sowohl Erwachsene als auch Jugendliche rundherum ansprechen wird. Mit sehr viel Witz, einem erstaunlichen Timing für Situationskomik, sympathischen Charakteren und einem nicht zu unterschätzenden Maß an Spannung unterhält man hier über die komplette Laufzeit und nur selten wird es bei diesem sich ständig selbst höherschraubenden Werk mal ein wenig zu hektisch. Autor Steven Spielberg und Regisseur Richard Donner hatten immer neue Ideen, um die Spannung noch ein wenig anzukurbeln und die Aneinanderreihung von immer mehr brenzligen Situationen ist schlichtweg Abenteuer-Kino in ganz klassischer Manier. Da lässt "Indiana Jones" tatsächlich mehrfach grüßen. Untermalt mit einem sehr schönen Soundtrack und viel Liebe zum Detail in Sachen Sets und Ausstattung gibt es hier jede Menge zu sehen und zu hören und dank des extrem hohen Tempos kommt es zu keinerlei Längen. Man gönnt den Zuschauern hier kaum eine Atempause, selbst die zu Beginn noch etwas erzwungen wirkende Liebesgeschichte zwischen Brant und Teenagerin Andy entwickelt sich absolut charmant. Und dann wären da natürlich noch die Gegenspieler, die angenehm gruselig und grausam ausfallen, dabei aber immer wieder auch für Witz sorgen... und auch für ein spannendes Finale in einem sehr reichen Setting, welches absolut packt und auch mal für den ein oder anderen emotionalen Moment sorgt. Selbstverständlich werden nämlich auch die wichtigen Themen eines Familienfilms angesprochen: Freundschaft, Mut, die erste Liebe, Aufopferung und die Angst vor einer ungewissen Zukunft. Und all dies packt der Film dabei so charmant an und ohne dabei je sein Tempo und seine Abenteueratmosphäre zu vernachlässigen, dass man dem Werk schnell verfallen ist. Fazit: Charmanter, flotter, spaßiger und überraschend düsterer Abenteuerfilm mit tollen Darstellern, jeder Menge starker Ideen und einem verflixt hohen Tempo. "Die Goonies" bieten auch heute noch wunderbare Abenteuer-Unterhaltung!

Note: 2


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Eddie the Eagle - Alles ist möglich

"Das wichtigste bei den Olympischen Spielen ist nicht der Sieg, sondern die Teilnahme. Das wichtigste im Leben ist nicht der Triumph, sondern der Kampf." Dieses Zitat, welches den Film "Eddie the Eagle" abschließt, stammt von Baron Pierre de Coubertin, dem Begründer der Olympischen Spiele. Und es bringt den Kern der Geschichte, die in diesem Film erzählt wird, sehr gut auf den Punkt, denn um den Sieg geht es hier eigentlich nicht oder zumindest nicht sehr lange. Aber es wird gekämpft und das obwohl niemand dieses seltsame Gespann aus Trainer und Sportler wirklich ernstnehmen wollte - genau das ist das Herz dieses Biopics, welches viele Schwächen, aber zum Glück auch viel Herz hat... EDDIE THE EAGLE Für Michael Edwards (Taron Egerton) gibt es trotz einer bleibenden Knieverletzung nur einen Traum: Er will in einer Disziplin bei den Olympischen Spielen antreten. Schon in seiner Kindheit scheitert er beim Hammerwerfen und Luftanhalten und landet schließlich, sehr...

Der große Crash - Margin Call

Es gehört schon einiges an Talent dazu, einen Film über eine Schar Anzugträger, die in dialoglastiger Manier das eventuelle, schockierende Ende ihrer Firma aufdecken. Wenn man es falsch angeht, könnte der Stoff arg trocken werden, mal ganz davon abgesehen, dass der Otto-Normal-Zuschauer mit den finanziellen Zusammenbrüchen und all den Zahlen nicht unbedingt umgehen kann. Eine Riege großer Stars kann da schon helfen, die Zuschauer anzulocken, so beweist es zumindest der angenehm ruhige Thriller "Margin Call"... DER GROSSE CRASH - MARGIN CALL Kurz vor der Finanzkrise 2007: In der Wertpapierhandelsabteilung einer großen New Yorker Bank werden etliche Mitarbeiter entlassen, unter ihnen ist auch Risikomanager Eric Dale (Stanley Tucci), der zuvor jedoch noch eine schockierende Entdeckung macht. Seine Arbeit hinterlässt er dem übriggebliebenen Mitarbeiter Peter Sullivan (Zachary Quinto), der die Zahlen überprüft... und dadurch entdeckt, dass der ganze Konzern auf wackligen Fü...

Eraser

Arnold Schwarzenegger, wohl neben Sylvester Stallone die Action-Ikone der 80er und 90er Jahre schlechthin, ist endlich zurück. Nachdem er sein Amt als Gouverneur von Kalifornien niedergelegt hat, dürfen wir ihn seit einiger Zeit endlich wieder in genügend rauen, spaßigen Actionfilmen wiedersehen. Auch wenn in der heutigen Zeit ganz klar Statham, Diesel und Co. die Actionhelden sind, macht es aber dennoch Spaß, den "Terminator"-Star wiederzusehen. Und natürlich auch seine vergangenen Filme, von denen ich bislang kaum einen gesehen habe und die ich nun mal nachholen möchte. Angefangen habe ich nun mit "Eraser" aus dem Jahr 1996... ERASER US-Marshall John Kruger (Arnold Schwarzenegger) arbeitet in einer geheimen Vereinigung der USA im Zeugenschutzprogramm. Darin beschützt er die Leben von Kronzeugen, welche vor Gericht Aussagen tätigen sollen und verschafft ihnen eine neue Identität, um sie vor dem Tod zu bewahren. Sein neuester Job ist eine junge Mitarbeiterin bei...