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Arg wirrer Gaming-Horror: Filmkritik zu "Five Nights at Freddy's"

Mike Schmidt (Josh Hutcherson) kämpft nicht nur mit einem furchtbaren Trauma aus seiner Kindheit, sondern zurzeit auch um das Sorgerecht für seine kleine Schwester Abby (Piper Rubio). Um vor Gericht einen guten Eindruck zu machen und dabei seine eiskalte Tante Jane (Mary Stuart Masterson) auszustechen, nimmt er einen Job als Nachtwächter in einer seit vielen Jahren stillgelegten Pizzeria an. Zu Beginn scheint dort alles in Ordnung zu sein - es ist zwar düster und die ziemlich skurill aussehenden, animatronischen Puppen jagen Mike bei seiner ersten Sichtung auch einen kleinen Schrecken ein, doch darüber hinaus ist alles ruhig. Mit der Zeit glaubt Mike jedoch, dass des Nachts irgendetwas vorgeht in dieser Pizzeria... und dass die Vorkommnisse womöglich etwas mit dem Trauma aus seiner Vergangenheit zu tun haben, welchem er noch immer zwanghaft nachjagt.

Ich hatte vor diesem Film keinerlei Ahnung, worum es in der mittlerweile zu enormem Ruhm gelangten Videospielreihe "Five Nights at Freddys" geht... und bin nach dem Film auch nicht wirklich schlauer. Was ich jedoch weiß ist, dass es einen großen Hype um die Spiele gibt und diese irgendwo im Horrorgenre verankert sind, ebenso wie die nach langem Brimborium endlich erschienene Verfilmung. Diese ist nun eindeutig gescheitert, was vor allem an einem hochgradig schwammigen Drehbuch liegt. Niemals kann sich der Film entscheiden, ob er nun ein ziemlich düsteres Familiendrama, eine schrille Horrorkomödie oder doch lieber einen saftigen Schocker sein will... und macht am Ende nichts davon auch nur annähernd richtig. Gerade Horrorfans finden hier nichts, was sie irgendwo hinter dem Ofen hervorlocken könnte. Weder ist der Film wirklich gruselig (mit Ausnahme der Optik der ziemlich schrägen und bedrohlich riesigen Animatronik-Puppen, die hier meuchelnd ihrer Wege ziehen) noch auch nur ansatzweise brutal. Im Bestreben um eine niedrige Altersfreigabe, welche für ein größeres Kinopublikum sorgen könnte, hat man die eigentlich nötigen Gewaltspitzen nämlich immer wieder durch eindeutige Schnitte ersetzt, was mehr als einmal merkwürdig daherkommt.
So wird uns gleich zu Beginn eine Maschiniere mit drei simultan laufenden Kreissägen vorgestellt, die auf das Gesicht eines armen Opfers zufährt - so weit, so "Saw". Was dort in einem unappetitlichen Gematsche resultiert hätte (und folgerichtig für dieses Genre gewesen wäre), wird hier dann einfach ausgespart, weswegen man sich fragt, warum man eine solche Apparatur denn überhaupt einführt, wenn sie dann gar nicht zeigen darf, was sie eigentlich anrichtet. Aber "Five Nights at Freddys" will nicht schocken oder ekeln oder gruseln... stattdessen macht man es sich zwischen allen Stühlen bequem, um mit der Marke auch in den Kinos noch ein wenig dazu zu verdienen. Mit dem nötigen Charme oder auch dem Herz, um eine solche Verfilmung adäquat umzusetzen, geht man nämlich nicht vor, was dann schon ein wenig an Fan-Verarsche grenzt... solange sich die Fans nicht zusätzlich noch einige Easter Eggs herausziehen können, was mir als Nichtkenner der Vorlage natürlich nicht gelingen kann. Der recht klägliche Rest besteht dann aus seltenen und sehr uninspirierten Jump Scares, ziemlich vielen Ruhepausen und einer soliden, aber keinesfalls beachtlichen Inszenierung, welche die eigentlich sehr schaurige Location nie so schaurig abfilmt, dass es einen wirklich gruseln könnte.
Gruselig ist dabei wirklich nur das Drehbuch, welches nicht nur wahnsinnig gigantische Logiklöcher offenbart, sondern in der zweiten Hälfte gleich so sehr den Faden verliert, dass es an Maßlosigkeit grenzt. Die Wendungen, mit denen die Story hierbei um die Ecke kommt, sind nicht nur himmelschreiend dämlich, sondern widersprechen immer wieder dem bereits Erzählten oder verkaufen die Charaktere für dumm. Das schlägt sich deutlich im Charakter der Polizistin Vanessa Shelly wieder, die stets so handelt, wie es das Drehbuch gerade braucht, wobei dann auf die innere Logik dieser eigentlich angenehm ambivalenten Figur völlig gepfiffen wird. Dabei ist der dramatische Background der Charaktere an und für sich eine feine Idee, die für ein wenig Bodenhaftigkeit sorgt... bis man diese Geschichte dann letztendlich völlig ad absurdum führt, um im Finale alles auf den Kopf zu stellen. Auch andere Plots werden im weiteren Verlauf der Geschichte entweder völlig vergessen oder rasiermesserscharf abgetrennt. Das führt am Ende zu sehr viel Verwirrung und ziemlich viel dröger Langeweile, bei welcher einzig und allein "Die Tribute von Panem"-Star Josh Hutcherson gibt diesem Werk mit einer energetischen und glaubwürdigen Performance noch eine Bodenhaftung - ihm gegenüber bleibt die aus der Netflix-Show "You" bekannte Elizabeth Lail wiederum völlig blass.

Fazit: Der größte Horror dieses Films ist in der Tat nur das völlig wirre und in der zweiten Hälfte wild mit Blödsinn um sich schlagende Drehbuch. Darüber hinaus sorgen die zahnlose Inszenierung, die uninspirierten Schockeffekte und die blutleeren Kills allenfalls für Langeweile abseits des Fanservice.

Note: 4-



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