Aktuelle Filme - von spannend bis hin zu unerträglich doof: Meine Erstsichtungen vom 18.03.24 bis zum 24.03.24
Eigentlich hatte ich mir bei Einführung dieses Wochenrückblicks vor einigen Monaten vorgenommen, aktuellere Filme weiterhin mit einer ausführlichen Kritik zu besprechen. Mittlerweile möchte ich, aufgrund meines engen Zeitplans, aber auch hier noch mal revidieren. Fortan werde ich Filmen unabhängig von ihrem Startdatum eine ausführlichere Kritik widmen, sondern viel mehr je nach ihrem Stand in der Filmhistorie. Das wird natürlich immer wieder auch die großen, aktuellen Filme betreffen, denen ich mich ausführlicher widmen möchte: Zuletzt zum Beispiel der mehrfach oscarprämierte "Poor Things", aber auch der gefloppte Action-Blockbuster "The Expendables 4". In diesem Rückblick finden sich daher aufgrund dieses Umdenkens vier sehr aktuelle Titel, die erst letztes Jahr im Kino liefen. Dass ich sie hier nur kurz bespreche heißt aber nicht, dass sich mindestens zwei der hier aufgeführten Titel durchaus lohnen können, wenn man ihnen eine Chance gibt...
Beast - Jäger ohne Gnade: Survival-Thriller von Baltasar Kormakur, mit Idris Elba, Sharlto Copley, Iyana Halley und Leah Jeffries
Dem Genre des Tier-Horrors fügt dieser Film rein gar nichts Neues hinzu - ganz im Gegenteil, bedient er sich doch sehr klassisch den typischen Genres. Als da wäre ein tierischer Gegenspieler, der ganz sicher immer dann auftaucht, wenn die Lage ohnehin schon ziemlich brenzlig ist; ein hastig zusammengeschustertes, aber durchaus sympathisches Figuren-Ensemble mit einem fix erzählten, familiären Background; und einen charismatischen Hauptdarsteller, hier in Form von Idris Elba, welcher dem gefräßigen Löwen auch gern mal ein paar saftige Faustschläge mit auf den Weg gibt. Dank seiner knackigen Inszenierung, die immer wieder aus mehreren, aneinandergereihten Plansequenzen besteht, kann "Everest"-Regisseur Baltasar Kormakur einige feine Spannungsspitzen kreieren. Schade nur, dass diese deutlich zu häufig, daraus resultieren, dass sich gewisse Figuren immer wieder himmelschreiend blöd aufführen - gerade die älteste Tochter scheint im Grunde nur den Zweck zu erfüllen, sich stetig in Gefahr zu begeben. Rund 90 Minuten Spannung bis zum Schluss sind hier aber dennoch drin und sorgen für geradlinige Action-Unterhaltung... nicht mehr, aber sicher auch nicht weniger.
Note: 3
Catch the Killer: Thriller von Damian Szifron, mit Shailene Woodley, Ben Mendelsohn, Jovan Adepo, Ralph Ineson, Rosemary Dunsmore, Michael Cram und Richard Zeman
Diese Art von Thrillern findet man wahrlich nicht überall: Ein sauber produzierter Film, der nicht mit höchstem Tempo aufwartet und dennoch eine durchweg spannende Geschichte bietet. Diese braucht keine großen, überraschenden Wendungen, um bei der Stange zu halten, sondern schafft dies durch eine starke Inszenierung, die sich überdies nie zu wichtig nimmt und stattdessen einem geradlinigen und deswegen auch sehr wirkungsvollen Spannungsaufbau frönt. Der im Fokus stehende Fall ist packend und mit aktuellen Themen vernetzt, doch das Herzstück bleiben die beiden Hauptfiguren. Shailene Woodley und "Die dunkelste Stunde"-Star Ben Mendelsohn agieren sehr charismatisch als ungleiches Ermittler-Duo, denen zudem noch ohne große Forcierung ein emotionaler Background mit auf den Weg gegeben wird. Gerade Woodley empfiehlt sich hier zum wiederholten Male für größere Aufgaben - sie gehört für mich noch immer zu den unterschätztesten Schauspielerinnen ihrer Generation. Zwar verliert der Film in der zweiten Hälfte ein kleines bisschen an Schwung und endet auch in einem deutlich zu effekthascherischen Finale, doch insgesamt bietet "Catch The Killer" durchweg spannende und atmosphärisch dichte Unterhaltung, die nicht den ganz großen Knalleffekt oder selbstverliebte Künstlichkeit braucht, um aus der Masse hervorzustechen.
Note: 3+
Doggy Style: Komödie von Josh Greenbaum, mit den Originalstimmen von Will Ferrell, Jamie Foxx, Isla Fisher, Rob Riggle, Randall Park, Josh Gad und Sofia Vergara
"Doggy Style" ist exakt die Komödie, die ich erwartet habe - und ich erwartete vorab, sicherlich einen der miesesten und unlustigsten Filme der letzten Jahre zu sehen. Wie vom Trailer bereits zu erahnen, besteht der Film im Grunde aus einer banalen Aneinanderreihung von wirklich miesen, pubertären Gaga-Witzchen, die sich vornehmlich um das männliche Geschlechtsorgan, ums Vögeln, Scheißen und Kotzen dreht. Die Hunde wirken dabei ähnlich unecht wie die CGI-Kreationen im "König der Löwen"-Remake, da sich die ständig plappernden Tiermäuler extrem mit den echten Körpern und "Gesten" der Hunde beißen. Darüber hinaus bietet dieses Machwerk dann die allerniedrigste Version eines absoluten Alibi-Plots und furchtbar miese Zoten, für die man sich dauerhaft fremdschämen möchte. Wer den Trailer also lustig fand (warum auch immer), wird hier wahrscheinlich seine Freude haben. Alle anderen sind durch die Vorschau bereits eindringlich vorgewarnt, denn der Film ist nicht besser, sondern tatsächlich noch viel schlimmer, anstrengender und widerlicher als eben diese.
Note: 6
Enkel für Fortgeschrittene: Komödie von Wolfgang Groos, mit Maren Kroymann, Heiner Lauterbach, Barbara Sukowa, Günther Maria Halmer, Marie Burchard und Johannes Allmayer
Schande auf mein Haupt - obwohl ich mich selbst durchaus als einschlägigen Filmkenner ansehe, der sich in der Materie auskennt, war mir nicht bewusst, dass es sich bei dieser deutschen Komödie tatsächlich um eine Fortsetzung handelt. Bemerkt habe ich dies aber erst nach der Sichtung des Films, als ich mich in dessen Wikipedia-Artikel hineinlas. Der Film selbst erklärt seine Figuren selbstständig genug, um offensichtlich keinerlei Vorwissen vorauszusetzen. Man hat es hier mit einer leider recht biederen, deutschen Komödie zu tun, die sich auf den typischen Klischees ausruht, aber immer wieder auch Herz und Intelligenz versprüht. Leider bekommt der deutsche Nachwuchs in Form zahlreicher Jungschauspieler*innen vom Drehbuch zu wenig Gelegenheit, um sich entscheidend von den erfahrenen Damen und Herren abzusetzen - sämtliche Kids werden durchweg als Klischees angelegt. Das ist schade, da man mit der Geschichte auch durchaus frischere Charaktere hätte erschaffen können. Die diversen Moralen werden wie üblich mit dem Holzhammer verabreicht, verfehlen dabei aber auch nicht das Herz. Und das ältere Schauspiel-Ensemble rund um Kroymann und Lauterbach ist tatsächlich in allerbester Spiellaune.
Note: 3-
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