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Po zum Vierten: Filmkritik zu "Kung Fu Panda 4"

Als das schreckliche Gerücht die Runde macht, dass Po's alter Widersacher Tai Lung zurückgekehrt ist, verfallen die nahen Dörfer in Unruhe. Po selbst erfährt von der Wiederkehr seines Feindes erst nichts, hat er doch eine ganz andere Aufgabe zu erfüllen: Er soll einen Nachfolger als neuen Drachenkrieger bestimmen, weil er selbst zu noch höheren Posten aufsteigen soll. Po ist damit ganz und gar nicht einverstanden und widersetzt sich dabei sogar den Befehlen von Meister Shifu. Als er dann von den Geschehnissen rund um Tai Lung erfährt, macht er sich gemeinsam mit der kessen Diebin Zhen, die mehr über die seltsame Rückkehr des finsteren Gesellen wissen möchte, auf den Weg, um diesen aufzuhalten. Tatsächlich steckt hinter den Vorkommnissen jedoch eine ganz andere Schreckensgestalt, die es (natürlich) auf Po und seine Kampfkünste abgesehen hat...

Nein, es hätte nicht zwingend noch ein weiteres Abenteuer mit dem tollpatschigen "Kung Fu Panda" gebraucht. Die persönliche Reise des knuddeligen Bären war ohnehin spätestens mit dem zweiten Teil abgeschlossen und nachdem im letzten (durchaus enttäuschenden) Film auch die wie ein Elefant im Raum stehenden, familiären Verhältnisse der Titelfigur geklärt wurden, hätte man ganz einfach einen Strich unter dieses unterhaltsame, aber im direkten Vergleich mit der Animations-Konkurrenz auch nicht zu herausragende Franchise ziehen können. Es ist seitens DreamWorks aber natürlich verständlich, dass man sich auf die wenigen, großen Marken verlassen möchte, nachdem die wirklich namhaften Reihen rund um "Shrek", "Madagascar" und "Drachenzähmen leicht gemacht" (zumindest zu diesem Zeitpunkt noch) abgeschlossen sind. Und da folgt als nächstes eben der Panda, der im Normalfall durchaus in der Lage ist, noch ein großes Publikum zu erreichen. In diesem Jahr versandete er gegen die enorme Konkurrenz aus den Häusern Pixar und Illumination aber recht deutlich, weswegen es wohl eine gute Idee war, einige Sparmaßnahmen vorzunehmen - so ist ein Großteil der enorm prominenten Sprecher*innen in der Originalfassung nämlich nicht mehr zugegen.
Dafür bleibt aber mehr Platz für neue Figuren. Und wo "Kung Fu Panda 3" die Einführung von frischen Charakteren noch gegen die Wand fuhr, machen die neuen Gesichter im vierten Film wieder richtig Laune. Zuvorderst die trickreiche und undurchsichtige Diebin Zhen, die als sympathische Füchsin mit Herz und Hirn den neuen Sidekick an der Seite von Po darstellt und dabei durchaus Eindruck hinterlässt. Eindruck hinterlassen tut auch der neue Bösewicht, der in dieser Form der intriganteste und fieseste seit dem brillanten Fiesling aus "Kung Fu Panda 2" ist und vor allem im Finale noch mal für einige richtig wuchtige Szenen sorgt. Darüber hinaus bleibt Titelheld Po zwar nicht zurück, doch kann die hier aufgezeigte Handlung kaum darüber hinwegtäuschen, dass dessen eigentliche Entwicklung schon lange abgeschlossen ist und er daher hier nichts neues mehr lernt und sich nur noch gegen Gefahren von außen zu verteidigen hat. Die griffigen, emotionalen Reisen fallen deswegen vor allem den neueren Figuren zu... und den beiden Papa's des Helden, die hier ihren ganz eigenen Plot abbekommen haben, der in der Tat ziemlich rührend daherkommt.
Der Animationsstil ist wie gehabt ein sehr schicker und vor allem in seiner Farbenpracht und der Kreation seiner tierischen Figuren mehr als state of the art. Im Gegensatz zum direkten Vorgänger liefert man hier auch wieder einen ganzen Batzen an furiosen Actionszenen, welche die ansonsten recht lauwarme Handlung immer wieder auflockern. So klotzt "Kung Fu Panda 4" nicht erst pünktlich zum Finale mit einem Showdown gegen das Best Of der Franchise-Fieslinge, sondern auch schon vorher mit einigen herrlich witzigen und temporeichen Kampfszenen... mit der Prügelei in einer Kneipe, die sich immer wieder zu einer oder der anderen Seite neigt und somit die ganze Location in Bewegung bringt, als witzigem Zwischen-Höhepunkt. Der rasante Soundtrack von Hans Zimmer untermalt diese Momente wie gewohnt mit viel Schwung, weswegen es trotz der sehr simplen Handlung niemals wirklich langweilig zu werden droht. Und so kommt man zum finalen Urteil, dass wir zwar nichts verpasst hätten, wenn es diesen Film nun nicht gegeben hätte, dass man sich aber auch weitaus lahmer aus dieser Nummer hätte herausziehen können. Und deswegen ist es durchaus möglich, dass Po auch mit seinem vierten Abenteuer das letzte Wort in der Kung-Fu-Welt noch längst nicht gesprochen hat...

Fazit: Deutlich schwungvoller und temporeicher als der dritte Film, aber weiterhin mit erkennbaren Ermüdungserscheinungen in der simplen Handlung. Die Animationen sind besonders in den furiosen Actionszenen immer wieder ein Augenöffner.

Note: 3 



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