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Weihnachten bei Disney: Filmkritik zu "Viel Wirbel um Weihnachten"

Eddie Garrick (Chris "Ludacris" Bridges) arbeitet für die Polizei als Sozialarbeiter und sieht den bunten Weihnachtstagen alljährlich mit Schrecken entgegen, kann er mit diesem Fest seit Kindertagen doch so gar nichts mehr anfangen. Zudem soll er an diesem Heiligabend auch noch auf seine achtjährige Tochter Charlotte (Madison Skye Validum) aufpassen, für die Weihnachten natürlich das Allergrößte ist. Als schließlich auch noch ein Mann namens Nick (Lil Rel Howery), der sich als der wahre Weihnachtsmann vorstellt, durch den Kamin seiner Nachbarn platzt, beginnt für Eddie ein turbulenter Abend, der ihn nicht nur an manch einer Autoverfolgungsjagd gegen böse Häscher teilnehmen lässt, sondern ihm letztendlich auch den Glauben an Weihnachten zurückgeben soll...

Parallel zu Netflix' Weihnachtsflop "Best. Christmas. Ever!" wirft natürlich auch Streaming-Konkurrent Disney Plus einen Weihnachtsfilm in den Ring - perfekt kalkuliert gute fünf Wochen vor Heiligabend, um sowohl jetzt als Neuerscheinung eine gewisse Aufmerksamkeit zu erhaschen und diese später zum Weihnachtsfest erneut aufkeimen zu lassen. Im Vergleich zu dem furchtbar inszenierten, mauen Spektakel mit Heather Graham auf Netflix vereint "Viel Wirbel um Weihnachten" zumindest die wesentlich besseren Produktionsqualitäten. "Tom & Jerry"-Regisseur Tim Story hat die Inszenierung genretypisch sehr solide im Griff, der Soundtrack ist richtig schmissig und sogar die visuellen Effekte sind gelungen... von den miserabel animierten Rentieren im wilden Finale einmal abgesehen. Dank seiner optischen Qualitäten und eines relativ hohen Tempos während der kindgerechten Actionszenen lässt sich der Film zumindest sauber weggucken. Darüber hinaus hat aber auch Disney diesmal keine sonderlichen Ideen aufs Papier gebracht, um hier einen Weihnachtsfilm abzuliefern, der auch nur die Spur origineller oder kreativer daherkommt als die Konkurrenz.
Man muss sich dabei ernsthaft fragen, warum es heute scheinbar nicht mehr möglich ist, so richtig kultige Weihnachtsunterhaltung hinzubekommen wie damals die "Kevin allein zuhaus"-Filme mit Macauly Culkin beispielsweise - diese sind auch heute noch ungemein lustig und frech, haben aber auch sehr viel Herz und echte Weihnachtsmagie zu bieten. "Viel Wirbel um Weihnachten" liefert im Vergleich nur einen schnöden, so auch schon oft gesehenen Plot rund um einen miesepetrigen Typen, der Weihnachten hasst und letztendlich vom Weihnachtsmann persönlich auf ein Abenteuer und geschickt und somit bekehrt wird, ab... ohne jede überraschende Abzweigung. Sicher, ein paar solide Lacher kommen dabei immer wieder herum, doch bleibt man angesichts der erwartbaren Familienunterhaltung durchweg sehr brav. Das muss nichts Schlechtes sein, doch kommt der Film in seiner naiven Attitüde leider auch nie wirklich in Schwung und erlaubt sich bei den schablonenhaften, völlig langweiligen Bösewichten und den typischen Lehren am Ende des Films auch einige echte Ausfälle.
Kinder dürften sich in diesem turbulenten Wirrwarr aber dennoch gut aufgehoben fühlen - nur die Erwachsenen werden hier nicht wirklich abgeholt. Da Disney dies offenbar selbst gemerkt hat, engagierte man mit Rapper Chris Bridges einen Mimen, der vordergründig aus dem Action-Franchise "The Fast and the Furious" bekannt ist. Schon dort musste er in den letzten Filmen wenig mehr tun, als hin und wieder ein paar flotte Sprüche rauszuhauen und lässig zu posen... man kann sich deswegen also ohnehin vorstellen, dass er als einer von zwei Hauptdarstellern in einer familiengerechten Komödie nicht so wirklich passen mag. Die Erwachsenen werden durch sein Engagement aber womöglich angelockt und dann recht verdutzt aus der Wäsche schauen, weil Bridges hier mehr als einmal nicht wirklich frisch daherkommt und auch nicht so recht weiß, was er hier nun eigentlich tut. Ihm gegenüber gibt "Free Guy"-Star Lil Rel Lowery mit viel Spielfreude den leicht verwirrten Weihnachtsmann, der durch seinen (wenn ebenfalls ziemlich harmlosen) Slapstick für manch ein Kinderlachen sorgen dürfte. 

Fazit: Auch Disney liefert diesmal einen recht mauen, fast vollständig an Kinder gerichteten Weihnachtsfilm ab, in welchem Chris Bridges müde wirkt und der Plot nur altbekanntes in kaum veränderter Form wiederkäut. Immerhin kann Disney hier aber wesentlich mehr Produktionsfinesse auffahren als Netflix.

Note: 4



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