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Wieder mal der Weihnachtskitsch: Filmkritik zu Netflix' "Best. Christmas. Ever!"

Auf dem College waren Charlotte Sanders (Heather Graham) und Jackie Jennings (Brandy Norwood) gut befreundet, doch heute haben sich ihre Wege längst getrennt. Trotzdem erhält Charlotte noch jährlich einen sogenannten Weihnachts-Newsletter von Jackies Familie, in welchem diese, laut Charlottes Ansicht, mit den großen Erfolgen ihrer Kinder und ihres Mannes Valentino (Matt Cedeno) prahlt und zudem zum Weihnachtsfest in ihrem prunkvollen Haus einlädt. Und dieses Jahr soll Charlottes Weg tatsächlich zu Jackies Familie führen... auch wenn sie das so nicht geplant hätte. In Begleitung ihres Ehemanns Rob (Jason Biggs) und den beiden gemeinsamen Kindern droht das besinnliche Fest jedoch in Chaos auszuarten, als Charlotte es nicht gelingt, über ihren Schatten zu springen und versucht, Jackies Erfolgsgeschichten in prahlerische Lügen umzuwandeln.

Es ist immer wieder erstaunlich, dass es Netflix gelingt, quasi im Dauertakt erstaunlich gute und richtig schlechte Filme abzuliefern. Leider gehört die diesjährige Weihnachtskomödie, die perfekt kalkuliert gut fünf Wochen vor Beginn des Festes auf dem Streamingdienst erschienen ist, definitiv zu letzterer Kategorie, was im Grunde dauerhaft spürbar ist. So ist nicht nur die Produktionsqualität vergleichsweise gering, was man während eines kitschigen Heißluftballon-Fluges und eines dilletantisch geschnittenen, somit quasi nicht existenten "Sturzes" aus einigen Metern Höhe ganz eindeutig erkennt. Auch das Drehbuch ist bemerkenswert faul und spinnt im Grunde nur die üblichen, ungemein schmieren Kitschzutaten eines herkömmlichen Weihnachtsfilms mit müden Slapstick-Einlagen und langatmigen Konflikten ohne jede Fallhöhe zusammen. Das Ergebnis: Kaum ein Lacher, dafür sehr viel Langeweile innerhalb einer wahnsinnig penetranten und einfallslosen Geschichte, bei welcher man schon nach den ersten Minuten weiß, wohin sie sich exakt entwickeln wird.
Nun können solcherlei Schwächen je nachdem noch ausgeglichen werden, wenn irgendwie das Drumherum rund um Besetzung, kleine Ideen oder Inszenierung stimmen. Was Regisseurin Mary Lambert hier zusammenspinnt, ist aber nicht nur ungemein müde, sondern passt so auch gar nicht zu ihrer bisherigen Filmografie. Diese findet sich bislang nämlich eher in den Bereichen von (Trash)-Horrorstreifen zurecht, wobei sie unter anderem den Semi-Kultfilm "Friedhof der Kuscheltiere" aus dem Jahr 1989 ablieferte. Mit einer romantischen Komödie weiß Lambert dann offensichtlich gar nichts anzufangen und hat weder die harmlosen Slapstickeinlagen noch die kitschigen, finalen Szenen im Griff, die keinerlei Wirkung entfalten und stattdessen einfach nur süßlich nach Lehrbuch abgefilmt worden sind. Kleine, feine Ideen am Rande finden sich ebenfalls nicht, weswegen die ohnehin schon arg schematische Handlung auch noch ungemein geradlinig abläuft, ohne sich irgendwie durch stimmige Nebenfiguren noch ein paar Extrapunkte abzuholen - nicht mal den gescheiterten Versuch, einige skurille Nebencharaktere einzubinden, gibt es hier. 
Offensichtlich hoffte man, durch das immerwährende Weihnachtsthema sowie einigen prominenten Namen innerhalb der Besetzung genug Zuschauer*innen anzulocken. Heather Graham wird aber sicherlich nicht Millionen Menschen alleine wegen ihres Namens vor die Mattscheibe locken können... und seit ihrem letzten echten Hit, der auch schon eine ganze Weile her ist, hat sie ihre schauspielerische Lockerheit auch nicht wiederfinden können. Graham reißt deswegen im Grunde nur dauerhaft die Augen weit auf - mal vor Wut, dann wieder vor Angst und schließlich natürlich auch vor Freude. Auch aufgrund ihrer furchtbaren, darstellerischen Leistung fühlt sich keine Figur neben ihr irgendwie echt oder greifbar an, da sich zwischen ihnen und der wie eine Wand spielenden Graham keinerlei Chemie einstellen möchte. Nicht mal die Kinder können hier etwas retten, ganz im Gegenteil sogar: Die Kinderdarsteller*innen, die in solchen Filmen ja oftmals Herz und Seele sein können, bleiben innerhalb ihres naiven Santa-Konflikts nämlich entweder gleich vollkommen blass oder nutzen ihre Präsenz für die typischen, altklugen Manirismen von Kindern in dieser Art von Filmen. Das hat dann sogar schon ein gewaltiges Nervpotenzial, was in Kombination mit der plot- und humortechnischen Langeweile langsam wirklich schlimm wird.

Fazit: Kein Witz, kein Esprit, keine interessanten Figuren. Der neue Netflix-Film ist nicht nur in Sachen uncharmanter Besetzung und eines ungemein langweiligen, forcierten Plots eine echte Bauchlandung, sondern straft sich auch noch mit einer mageren Inszenierung und der vollkommenen Abwesenheit von netten Pointen selbst ab... inklusive süßlich-schleimigen Weihnachtskitschs ohne jeden Impact.

Note: 5+



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