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Es werden Posts vom Oktober, 2024 angezeigt.

Netflix kann es doch noch: Filmkritik zu "Rebel Ridge"

Per Fahrrad und mit einem ordentlichen Päckchen Geld in der Tasche trifft der Marine-Veteran Terry Richmond (Aaron Pierre) in der Kleinstadt Shelby Springs ein. Dort will er seinen Cousin Mike (Kaze Uzumaki) aus dem Gefängnis holen, indem er die Kaution von 10.000 Dollar hinterlegt. Noch bevor er dies tun kann, wird Terry jedoch von der städtischen Polizei aufs Korn genommen, verliert das Geld und muss somit einen anderen Weg finden, um seinen Cousin zu retten... der soll nämlich ins Staatsgefängnis verlegt werden, wo er aufgrund seiner Vergangenheit als Kronzeuge in Lebensgefahr schweben würde. Die einzige Hilfe scheint für Terry die junge Justizangestellte Summer McBride (AnnaSophia Robb) zu sein, doch auch diese scheint die Risiken innerhalb dieses Falls nicht zu arg tragen zu wollen. Als Terry weiter gräbt, kommt er nämlich einigen düsteren Geheimnissen bezüglich der örtlichen Polizei auf die Spur, die sich auch auf seinen Cousin auszuwirken scheinen... Hand aufs Herz - Netflix hat

Nur oberflächlicher Suspense: Filmkritik zu "Don't Move (2024)"

Erst kürzlich verlor die junge Mutter Iris (Kelsey Asbille) ihren Sohn, als dieser während eines Familienausflugs von einer Klippe stürzte. An dem selben Ort möchte nun auch Iris ihrem Leben ein Ende setzen, als plötzlich der charmant wirkende Richard (Finn Wittrock) auftaucht. Dieser verwickelt Iris in ein Gespräch, woraufhin sie ihren Selbstmordversuch aufgibt... zumindest für diesen Zeitpunkt. Doch Richard selbst hat ganz andere Pläne: In einem Moment der Sicherheit attackiert er Iris und spritzt ihr eine Substanz, die ihren Körper binnen weniger Minuten lähmen wird, um sie zu entführen. Iris spürt, wie ihr Körper nach und nach aufgibt, doch ihren Kampfeswillen verliert sie nicht: Sie setzt dem Entführer alles, was sie noch geben kann, entgegen, um sich ihm zu erwehren... Dieser Film wird vordergründig mit einem großen Namen in Verbindung gebracht, ohne den es das Werk im Streaming-Katalog von Netflix wohl kaum zu mehr als einer Randerscheinung geschafft hätte: Horror-Experte Sam Ra

Nonnen-Horror zum Hundertsten: Filmkritik zu "Immaculate (2024)"

Nach einem traumatischen Ereignis in ihrer Kindheit hat sich Cecilia (Sydney Sweeney) dazu entschlossen, ihr Leben Gott zu widmen. Als Nonne kommt sie in einem Kloster in Italien an und freut sich sehr auf ihren neuen Lebensabschnitt. Schon früh spürt sie aber, dass das Kloster nicht der Ort ist, den sie sich zuvor erträumt hat, denn die Abneigung manch einer ihrer Schwestern oder finstere Blicke der Damen um sie herum sind noch nicht das Finsterste, was sie hier erwartet. Als ihre Vorgesetzten sie plötzlich mit durchaus seltsamen und intimen Fragen traktieren und letztendlich eine unglaubliche Neuigkeit auf sie wartet, beginnt Cecilia zu verstehen, dass in diesem Kloster das Grauen auf sie wartet... in einer Form, die sie sich nie hätte vorstellen können. Es geht wieder ins Kloster. Gefühlt besucht jeder dritte Horrorfilm dieser Tage eben dieses Setting und meistens haben sie dann doch nichts Neues zu berichten. Das kann manchmal, dank einer knackigen und schaurigen Inszenierung, noch

Was für ein Abstieg: Filmkritik zu "Abigail"

Sechs Kriminelle werden angeheuert, um die zwölfjährige Abigail (Alisha Weir) zu entführen und sie anschließend in ein entlegenes Herrenhaus zu bringen, wo sie vierundzwanzig Stunden mit dem Opfer warten sollen, bis das Lösegeld ihres schwerreichen Vaters eingetroffen ist. Wer der Vater des Mädchens ist? Das wissen die Entführer selbst nicht und wollen es auch nicht wissen - je mehr Informationen sie haben, desto schwieriger könnte die Sache am Ende nämlich werden. Schon bald merken die vier Männer und zwei Frauen jedoch, dass ihnen offenbar jemand ein Schnippchen geschlagen hat, denn in diesem Herrenhaus kommt es bald zu einer blutigen Tat... und eine Flucht scheint ab diesem Moment völlig unmöglich. Ich habe zuvor praktisch nichts über "Abigail" gewusst und ich kann jedem, der eine Sichtung dieses Films in Betracht zieht, nur dazu raten, dies ebenso wie ich zu handhaben. Der Trailer spoilert das eigentliche Geheimnis des Films nämlich rigoros... und dieses kommt hier erst n

Endlich (ein paar) Antworten: Filmkritik zu "Der Schacht 2"

Im "Schacht" fährt eine große Steinplatte voller Essen über hunderte Stockwerke hinab - die Bewohner der unteren Etagen können nur essen, was die oben lebenden übriglassen. Perempuan (Milena Smit) ist gerade auf einer der höheren Etagen gemeinsam mit ihrem Zellenbewohner, dem Straftäter Zamiatin (Hovik Keuchkerian) erwacht und wird Zeuge davon, wie andere Bewohner des "Schachts" ein komplexes Regelwerk durchsetzen wollen. Nach diesem soll es möglich sein, alle Bewohner bis in die untersten Etagen mit den Speisen auf der Steinplatte zu ernähren. Doch als sich einige wenige nicht an die Regeln halten und somit die Speisen der anderen ruinieren, werden diese Gesetze angezweifelt... und besonders Zamiatin scheint alsbald die Kontrolle zu verlieren. "Der Schacht" kam im Jahr 2020 auf Netflix förmlich aus dem Nichts und war dementsprechend aufgrund seiner cleveren Grundidee ein ziemlicher Faustschlag direkt in die Magengegend. Einen solchen kann die offizielle

Dev Patel's Regiedebüt: Filmkritik zu "Monkey Man"

Der junge Ringkämpfer Kid (Dev Patel) ist schon sein ganzes Leben lang durch die Hölle gegangen - so verlor er seine Mutter bei einem gewaltsamen Überfall und kriecht seitdem förmlich durch den Dreck. So weit am Boden nimmt er sogar die Gelegenheit an, in dem Edel-Bordell "King's Club" zu kellnern, in welchem junge Frauen an reiche Männer verschachert werden. Kid verfolgt dabei jedoch nicht nur den Plan, endlich mehr Geld zu verdienen als im Ring: Der Mörder seiner Mutter, Polizeichef Rana (Sikandar Kher), geht im "King's Club" ein und aus. Nach und nach versucht Kid, in den Rängen des Bordells aufzusteigen, um irgendwann in die Nähe des Polizeichefs zu gelangen... und endlich blutige Rache für den Tod seiner Mutter zu üben. Das Regiedebüt des Schauspielers Dev Patel, der vor sechzehn Jahren mit dem achtfach oscarprämierten Meisterwerk "Slumdog Millionär" zu Weltruhm gelangte, steckt voller Ambitionen, was man dem Werk von Anfang bis Ende anmerkt.

Die Gefahr der Höflichkeit: Filmkritik zu "Speak No Evil (2022)"

Während eines Urlaubs in der Toskana macht das dänische Ehepaar Bjorn (Morten Burian) und Louise (Sidsel Siem Koch) die Bekanntschaft mit dem holländischen Pärchen Patrick (Fedja van Huet) und Karin (Karina Smulders). Überrascht erhalten Bjorn und Louise einige Wochen nach der Rückkehr in ihre Heimat eine Postkarte von Patrick und Karin, auf welcher sie das Paar für ein Wochenende in ihr Haus in Holland einlädt. Nach anfänglichen Bedenken, da sich die Paare eigentlich noch recht fremd sind, sagen Bjorn und Louise zu und begeben sich gemeinsam mit ihrer Tochter Agnes (Liva Forsberg) in die Niederlande. Zu Beginn scheint das Wochenende auch angenehm zu starten, doch mit der Zeit legen Karin und vor allem Patrick äußerst unangenehme Verhaltensweisen an den Tag... Um den dänischen Psycho-Thriller "Speak No Evil" entwickelte sich recht schnell ein ziemlich großer Hype, der letztlich so groß war, dass kaum zwei Jahre später bereits eine amerikanische Neuverfilmung der Geschichte in

Eine Verneigung vor den Stunt-Profis: Filmkritik zu "The Fall Guy"

Eigentlich hatte der jahrelang als Stuntman für große Hollywood-Streifen arbeitende Colt Seavers (Ryan Gosling) seine Karriere zwangsläufig beendet - nach einem schweren Unfall am Set musste er kürzer treten. Nun führt ihn ein neuer Auftrag jedoch zurück in die Filmwelt, soll er doch am Set des Science-Fiction-Epos "Metal Storm" wieder als Stuntman auftreten. Seine große Liebe Jody Moreno (Emily Blunt) soll in diesem Werk ihr Regie-Debüt geben, weswegen Seavers keine Sekunde zweifelt, als ihm dieses Angebot unterbreitet wird, sieht er so doch die Chance, vergangene Fehler wieder gut zu machen und sich Jody womöglich wieder anzunähern. Kurz darauf erkennt er jedoch, dass an seinem Engagement ein Rattenschwanz hängt und er sich dabei unfreiwillig in eine wahre Krimigeschichte verstrickt, an welcher auch der Hollywood-Star Tom Ryder (Aaron Taylor-Johnson), dessen Double Seavers sein soll, beteiligt sein könnte... Sie rücken endlich immer mehr ins Rampenlicht der Medien: Seit ein

Meine Erstsichtungen vom 07.10.24 bis zum 13.10.24

Arthur, der Große: Abenteuer-Drama von Simon Cellan Jones, mit Mark Wahlberg, Simu Liu, Nathalie Emmanuel, Juliet Rylance, Ali Suliman, Michael Landes und Rob Collins Mit der Faktentreue nimmt es dieser auf einer wahren Begebenheit beruhende Abenteuerfilm rund um einen knuffigen Hund, der eine Adventure-Racing-Truppe aus Außenseitern auf dem Weg zur potenziellen Weltmeisterschaft begleitet, nicht so genau. Deswegen fühlt sich der Film auch immer wieder sehr schematisch erzählt an und ist von einer gewissen, für Tier-Abenteuer dieser Art nicht ungewöhnlichen Rührseligkeit betroffen. Dass Regisseur Simon Cellan Jones bisweilen etwas manipulativ auf die Tränendrüse drückt, sei ihm aber verziehen, da er darüber hinaus einige durchaus spektakuläre Kletter- und Paddel-Szenen inszeniert und auch bei der Schauspielführung ein solides Händchen beweist. Obwohl weitestgehend durchsichtig geschrieben, können Mark Wahlberg, Simu Liu und Co. ihren Charakteren durchaus Charme abringen, sodass man ihn

Zum Glück eher fiktiv: Filmkritik zu "Civil War (2024)"

In den USA tobt in naher Zukunft ein erbitterter Bürgerkrieg. Die Staaten Texas und Kalifornien haben sich verbündet, um einen Vorstoß nach Washington D.C. umzusetzen, wo sich der Präsident (Nick Offerman) verschanzt hat und weiterhin Luftangriffe auf die amerikanische Bevölkerung befiehlt. Die Fotografin Lee (Kirsten Dunst) und der Journalist Joel (Wagner Moura) beschließen, von Brooklyn aus über Charlottesville nach D.C. zu fahren - dort wollen sie den Präsidenten interviewen und Fotos von den gewalttätigen Auseinandersetzungen schießen. Gegen Lee's Willen schließt sich auch die junge Nachwuchsfotografin Jessie (Cailee Spaeny) neben Lee's Mentor Sammy (Stephen McKinley Henderson) der Gruppe an. Niemand von ihnen ist jedoch auf das Grauen vorbereitet, welches sie auf der achthundert Meilen langen Reise in die Höhle des Löwen erwartet... Die größte und zugleich auch etwas frustrierende Überraschung möchte ich als Elefanten im Raum gleich zu Beginn ansprechen: Obwohl "Civil

Das schönste Chaos seit Teil 1: Filmkritik zu "Alles steht Kopf 2"

Riley Anderson ist nun dreizehn Jahre alt und steht somit vor der bislang größten Herausforderung ihres Lebens: Der Pubertät. Rileys tapfere Emotionen ahnen noch nichts von dem Chaos, welches ihnen bevorsteht, als sich der rote Alarmknopf eines Tages von selbst betätigt, doch gerade Freude sieht dem neuen Treiben mit der üblichen Portion aus positiver Energie entgegen. Als jedoch gänzlich neue Emotionen Einzug in Rileys Kopf erhalten, darunter der hyperaktive "Zweifel" und der riesige, pinke "Peinlich", muss selbst Freude zugeben, dass es nun ziemlich schwierig wird, Riley noch unter Kontrolle zu halten. Das liegt daran, dass Zweifel unbedingt vor einem wichtigen, anstehenden Eishockey-Spiel vollständig die Tastatur für Rileys Empfindungen übernehmen möchte... was Freude allerdings so gar nicht in den Kram passt. Eigentlich hatten sie keine Chance: "Alles steht Kopf" ist nicht für mich der bisher beste Pixar-Film der glorreichen Karriere des Animationsstu

Nicht hässlich, aber hölzern: Filmkritik zu "Ugly - Verlier nicht dein Gesicht"

In einer 300 Jahre entfernten Zukunft wurde die menschliche Gesellschaft in zwei Klassen aufgeteilt, um schwelende Konflikte und soziale Ungerechtigkeiten endlich zu bekämpfen - die "Uglies" auf der einen, die mittels Operationen perfektionierten "Pretties" auf der anderen Seite. Wie viele andere wartet die fünfzehnjährige Tally Youngblood (Joey King) auf die förmlich erlösende Operation, welche sie zu einem "Prettie" machen und ihr alle Vorteile der großen Stadt und der wahren Freiheit verschaffen wird. An diesem Traum hält sie fest, bis sie plötzlich die aufgeweckte Shay (Brianne Tju) kennenlernt. Diese hat nämlich ganz andere Ziele, möchte sich der Operation verweigern und stattdessen zu den als ausgestoßen geltenden Kommunen des "Smoke" überwechseln. Schon bald weiß auch Tally nicht mehr, was sie eigentlich will und muss sich unter enormem Druck von außen für eine Seite entscheiden... Sieht man von ein paar recht billigen Greenscreen-Effekten