Seine Karriere bei den US-Army-Rangers war für Mason Pettis (John Cena) das pure Glück - nach einem schiefgelaufenen Einsatz, bei dem er schwer verletzt wurde, musste er sich jedoch zurückziehen und lebt seitdem zurückgezogen als Familienmensch. Doch dann tritt mit Sebastian Earle (Christian Slater) ein alter Kamerad mit einem Auftrag an ihn heran: Pettis soll die gefallene Investigativjournalistin Claire Wellington (Alison Brie) nach Südamerika begleiten, wo sie den Despoten Venegas (Juan Pablo Raba) interviewen möchte. Als Sicherheitskraft hat Pettis anschließend eine Menge zu tun, als ihr Konvoiu angegriffen wird - er überlebt mit Venegas und Claire als einziger und begleitet seine Schützlinge nun tief durch den Dschungel, in welchem es von feindlichen Soldaten nur so wimmelt...
Dass man die Kritik zu diesem Film schon damit beginnen muss, auf gewisse, höchst verwerfliche Tendenzen aufmerksam zu machen, spricht Bände: "Freelance" hat rassistische Tendenzen, sexistische Charakter-Arcs und allerlei spröde Gags zu bieten - kaum zu glauben, dass ein Film wie dieser im Jahr 2023 entstanden ist, wirkt er allein schon von seiner Grundhaltung her rund zwanzig Jahre älter. Man muss aber gar nicht so tief graben, um sich über das Werk von "The Gunman"-Regisseur Pierre Morel zu ärgern, denn alt wirkt er auch von technischer Seite. So sind die Actionszenen wahnsinnig mies und völlig undynamisch inszeniert, wobei man die miesen Greenscreen-Effekte von aktuellen Produktionen ja praktisch schon gewohnt ist. Dass man aber statt den echten Schauspielern noch durchweg von vorne gefilmte und somit bestens erkennbare Stunt-Doubles auf Pferde setzte, um diese durch die CGI-Landschaft reiten zu lassen, ist im besten Falle lächerlich und sieht einfach völlig blöde aus.
Dabei merkt man, dass es zumindest ein paar Ideen hinsichtlich einiger flotterer Actionszenen gab, die aus dem sonst so banalen Baller-Einerlei herausstechen. So wenden sich die Charaktere in einer Szene einem äußerst originellen Vehikel zu, mit dem sie fliehen wollen... um es anschließend doch nicht zu nutzen und auf die bereits erwähnten Pferde zurückzugreifen. So kann man sich die amüsante Actionszene, in welcher die Figuren auf einem langsamen Schlepper vor unzähligen Feinden fliehen, leider nur im Kopf ausmalen, denn die Macher bieten diese Szene letztendlich nicht, obwohl sie vielversprechend angeteasert wird. Vielversprechend war auch die Besetzung, wobei man gerade John Cena und "The Disaster Artist"-Star Alison Brie wohl noch nie so unmotiviert erlebt hat - was eine Menge heißt, denn beide haben in der Vergangenheit nicht ausschließlich gute Leistungen erbracht. Der einzige, der hier ein wenig Spaß in der ansonsten viel zu ernst aufgezogenen Geschichte verbreitet, ist Juan Pablo Raba, der die unermüdlichen Klischees seines Rollenbilds bisweilen amüsant unterläuft und mit ordentlich durchgeknallter Spielfreude auftrumpft, wenn er Feinde auch schon mal mit einem goldenen Revolver durchlöchert.
Das sind aber höchstens ganz kurze Schmunzler in einem ansonsten ungemein unwitzigen Film, bei dem kaum eine Pointe zündet und die undynamische Inszenierung vor allem für breit gefächerte Langeweile sorgt. Die Zeit zwischen den rar gesäten Scharmützeln ist aufgrund der unsympathischen Charaktere und der extrem dünnen, aber dennoch unnötig wirr aufgezogenen Geschichte, ziemlich lang. Allein die Vorstellung der Hauptfigur kommt so umständlich daher, dass man sich fragt, was dieser Hin- und Her-Background nun eigentlich soll. Gegen Ende verhebt sich der Film dann auch noch mit seiner Message zum Thema Familienglück so erheblich, dass man nur noch den Kopf schütteln kann. Es ist zu befürchten, dass zu diesem Film vielleicht auch einfach kein Drehbuch existierte und man über den monatelangen Dreh einfach mal wild herumfilmte. So wirkt "Freelance" nämlich: Unzusammenhängend, witzlos, ohne Spannung oder irgendeinen künstlerischen oder auch nur unterhaltsamen Wert. Oder um es kurz zu machen: Das hier ist schon ziemlicher Mist.
Fazit: Ein gelangweilter Cast, furchtbare CGI-Actionszenen, eine dünne und bisweilen sonderlich gestaltete Geschichte mit rassistischen Tendenzen sowie eine undynamische Regie - "Freelance" ist ein generischer Langweiler ohne Substanz und zudem an vielen Stellen regelrecht ärgerlich.
Note: 5
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