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Es werden Posts vom Dezember, 2023 angezeigt.

Der Anfang unseres Endes: Filmkritik zu Christopher Nolans "Oppenheimer (2023)"

Mitte der 1950er Jahre muss sich der Erfinder der Atombombe, J. Robert Oppenheimer (Cillian Murphy), in einem Hinterzimmer unbequemen Fragen stellen. Dabei berichtet er von seinem Studium in Europa und besonders von seiner Fokussierung auf die theoretische Quantenmechanik. Während des Zweiten Weltkrieges tüftelte Oppenheimer mit einem Team aus Spezialisten an der Entwicklung dieser gefährlichen Technologie, bis Hitlers Vormarsch und der Angriff der Japaner ebenjene notwendig machen, um den Krieg zu gewinnen. Oppenheimer ist begeistert von der Technologie, versteht jedoch zu spät deren wahre Macht - die Macht, hunderttausende Menschen in kürzester Zeit zu töten und diese Waffe zudem in Hände zu legen, die unsere gesamte Welt vernichten könnten... Christopher Nolan hat es in den letzten Jahren nicht mehr geschafft, mich zu begeistern. Förmlich die gesamte Welt hat auch noch seine Werke "Dunkirk" und vor allem "Tenet" geliebt, die mich jedoch fast nur noch auf einer

Für Lawrence unüblich: Filmkritik zu "No Hard Feelings (2023)"

Maddie Barker (Jennifer Lawrence) ist Anfang dreißig, lebt alleine in Montauk auf Long Island und schlägt sich derzeit mit enormen Geldproblemen herum, die sie erst ihr Auto kosten und schließlich sogar ihren Wohnsitz bedrohen. Da sie auf einen fahrenden Untersatz dringend angewiesen ist, um ihren Job als Uber-Fahrerin durchzuführen, wird sie auf eine Anzeige des Ehepaares Laird (Matthew Broderick) und Allison Becker (Laura Benanti) aufmerksam. Diese wollen ein Date für ihren verschüchterten und völlig ängstlichen Sohn Percy (Andrew Barth Feldman) engagieren, um diesen endlich aus seinem Schneckenhaus hervorzulocken. Maddie ist für diesen "Job" zwar etwas zu alt, da die besorgten Eltern jedoch ein nigelnagelneues Auto als Bezahlung versprechen, wirft sie sich mit allem Elan in die Aufgabe. Die Rechnung hat sie jedoch ohne Percy selbst gemacht, der Maddies aggressive Flirts zunächst als gruseliges Stalker-Verhalten missversteht und zudem so gar nichts mit ihrer offenen Art anf

Ein Soziopath ist im Haus: Filmkritik zu "Saltburn"

Im Jahr 2006 beginnt Oliver Quick (Barry Keoghan) sein Studium an der Universität von Oxford. Aufgrund seiner introvertierten Art besetzt er den Posten des Außenseiters förmlich von Beginn an und schafft es nicht, Freundschaften zu knüpfen... bis er dem beliebten Felix Catton (Jacob Elordi) begegnet. Der stammt aus einer sehr reichen Familie und wird deswegen vom gesamten Campus förmlich umgarnt. Aufgrund einer Hilfestellung wird Felix auf Oliver aufmerksam und es entwickelt sich eine anfangs zögerliche, mit der Zeit aber immer intensivere Freundschaft zwischen den beiden so unterschiedlichen, jungen Männern. Diese soll ihren Höhepunkt erfahren, als Felix Oliver für den Sommer in seine heimische Residenz und zu seiner Familie einlädt... wo die Lage sich jedoch erst langsam, schließlich aber immer intensiver zu verschlimmern beginnt. Es gab für mich im Grunde nur einen richtigen Grund, mir den kürzlich auf Amazon Prime Video gestarteten "Saltburn" unbedingt anzusehen: Es ist d

Meisterhaftes Schauspiel, kein meisterhafter Film: Filmkritik zu "Maestro (2023)"

1943: Im Alter von nur fünfundzwanzig Jahren übernimmt Leonard Bernstein (Bradley Cooper) als Dirigent ein Konzert des New York Philharmonic Orchesters - dieser Auftritt soll ihm den Weg zu einer meisterhaften Karriere ebnen. Bernstein könnte, so sagen es ihm viele Wegbegleiter, der erste amerikanische Komponist von echter Größe werden. Allerdings soll ihm seine geheime Homosexualität sowie seine Herkunft dabei Steine in den Weg legen. Als Bernstein die junge Schauspielerin Felicia Montealegre (Carey Mulligan) kennenlernt, ist er sofort hingerissen von ihr. Ihre baldige Ehe soll jedoch viele Tiefen durchstehen müssen - über Bernsteins außereheliche Affären bis hin zu seiner völligen Inkarnation mit seiner Arbeit, was Felicia zu einem Leben im Schatten eines Genies zu verbannen droht... Bradley Cooper gilt als einer der großen Favoriten für den Oscar im nächsten Jahr - neben Leonardo DiCaprio könnte er der ernsthafteste Anwärter für den Preis als bester Hauptdarsteller sein. Kein Wunder

Freaky Friday in ganz, ganz mau: Filmkritik zu Netflix' "Family Switch"

Wirklichen Zusammenhalt bekommt die Familie Walker auch an den anstehenden Weihnachtstagen nicht hin. Obwohl sich das Elternpaar Jess (Jennifer Garner) und Bill (Ed Helms) mehr als nur Mühe gibt, dringen sie nicht zu ihren pubertierenden Kindern CC (Emma Myers) und Wyatt (Brady Noon) durch. Das gegenseitige Unverständnis soll jedoch weichen, als ein scheinbar magischer Fehlschlag die Körper der Familie durcheinanderwirbelt und sich die Eltern in den Körpern der Kinder und andersherum wiederfinden. Plötzlich muss die überforderte Mutter Jess das wichtige Fußballspiel für ihre Tochter bestreiten, während Sohn Wyatt ein Konzert spielen soll, welches eigentlich sein Vater abhalten sollte. Der enorme Stress des plötzlichen Körpertauschs resultiert jedoch bald auch in einer näheren Zusammenrückung der so auseinandergelebten Familie... Hand aufs Herz: Natürlich ist das hier wenig mehr als "Freaky Friday" zur Weihnachtszeit und mit der überraschend frechen Komödie mit Jamie Lee Curt

Nicht das erhoffte Highlight: Filmkritik zu Zack Snyder's "Rebel Moon - Teil 1: Kind des Feuers"

Seit geraumer Zeit beherrschen die Armeen der "Mutterwelt" die gesamte Galaxie und plündern ärmliche Planeten aus. Auch die friedliche Kolonie der jungen Kriegerin Kora (Sofia Boutella) auf dem Mond Veldt macht die Bekanntschaft mit den brutalen Armeen, als der grausame Admiral Atticus Noble (Ed Skrein) mit seinen Männern auf diesem landet und die dortige Bevölkerung unter seine Befehle zwingt. Kora ergreift daraufhin die Flucht, um in den Weiten der Galaxie eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen, die sich Noble und seinen Häschern als Rebellen entgegenstellen kann. Begleitet wird sie dabei von dem Bauern Gunnar (Michiel Huisman). Doch die tatkräftigen Krieger und Kriegerinnen, welche Kora und Gunnar auf verschiedenen Planeten aufsuchen wollen, müssen erst einmal von den Aussichten der Schlacht überzeugt werden, ehe sie sich überhaupt auf einen solch gefährlichen Kampf einlassen möchten... In der Größenordnung irgendwo zwischen "Star Wars" und "Dune"

Eine weise Echse: Filmkritik zu Netflix' "Leo"

Leo ist eine Brückenechse, die seit vierundsiebzig Jahren in einem kleinen Terrarium in einem Klassenraum der Fort Myers Elementary School haust - in dieser Zeit haben er und sein bester Freund, die Schildkröte Squirtle, etliche Kinder der fünften Klasse kommen und gehen sehen. Nun glaubt Leo, dass sich sein Leben im Jahr 2023 dem Ende neigt, weswegen er seine Flucht aus dem Glaskasten und in die freie Natur plant. Seine körperliche Gebrechlichkeit macht dem Fluchtplan jedoch erst einmal einen Strich durch die Rechnung. Zudem entdeckt er, dass die neuen Kinder der fünften Klasse seine Hilfe gleich mehrfach gebrauchen können: Nicht nur hadern sie alle mit ihrem baldigen Eintritt ins Teenager-Leben, sondern auch die fiese Vertretungslehrerin Mrs. Malkin hält die Klasse auf Trab. Nur Leo scheint mit seinen Lebensweisheiten noch in der Lage zu sein, den verlorenen Kids zu helfen... In den letzten Wochen war ich beruflich verreist und habe in dieser Zeit keinerlei Filme gesehen, weswegen es

Falsche Komödien: Meine Erstsichtungen vom 11.12.23 bis zum 17.12.23

Trailer sind wichtig - sie zeigen dem Publikum nicht nur, auf was es sich freuen und einstellen darf, wenn ein neuer Film herauskommt, sondern dienen durch trickreiche Szenenaneinanderreihungen auch dazu, die Zuschauer*innen möglichst heiß auf ein Produkt zu machen. Dabei wird dann, wenn ein Film nicht wirklich für den Mainstream produziert wurde oder man sich mit einer anderen Werberichtung mehr Aufmerksamkeit verspricht, auch gerne mal ein Ansatz versucht, der mit dem eigentlichen Kernthema des Films dann gar nicht mal so viel zu tun hat... so wie bei "Abikalypse", dessen Trailer furchtbar aussahen, aber tatsächlich einen ziemlich tiefsinnigen und unterhaltsamen Film umworben haben. Zudem geht es heute auch noch um Kevin James in seiner ersten Horror-Rolle (sogar gänzlich unkomödiantisch) und um einen qualitativen Flop aus deutschen Landen. Abikalypse: Coming-of-Age-Komödie von Adolfo Kolmerer, mit Lea van Acken, Lucas Reiber, Jerry Hoffmann, Reza Brojerdi, Lisa-Marie Korol

Reale und fiktive Legenden: Meine Erstsichtungen vom 04.12.23 bis zum 10.12.23

Es ist immer wieder schön, wenn ich mir einen Film ansehe, auf den ich aufgrund vorheriger Kritiken oder mauer Trailer eigentlich verzichten wollte... der mich dann jedoch komplett überrascht. Ein solcher Film ist der vollkommen unter jeglicher Aufmerksamkeit gelaufene "Liftoff", doch auch darüber hinaus haben wir ein paar interessante Werke im diesmaligen Wochenrückblick durchzugehen. Dabei finden sich unter anderem ein Sci-Fi-Film aus den 70ern, spannende (und weniger spannende) Thriller-Unterhaltung sowie ein leider nur mittelmäßig gelungenes Biopic über die große Aretha Franklin... Liftoff - Mit dir zum Mars: Science-Fiction-RomCom, von Christopher Winterbauer, mit Cole Sprause, Lara Condon, Emily Rudd, Mason Gooding, Lukas Gage und Zach Braff "Liftoff", der trotz seiner Sci-Fi-Elemente im Jahr 2022 offenbar vollkommen am Publikum vorbeilief, hat gleich mehrere Vorteile für eine sehr gelungene romantische Komödie. Da wäre zum einen die originelle Ausgangslage, w