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Es werden Posts vom Dezember, 2019 angezeigt.

Die fast vergessene Welt

Ich habe mir eigentlich vorgenommen, mich nicht mehr über Filme, die zumindest erwartungsgemäß schlecht ausfallen, aufzuregen. Man rechnet bereits mit wirklichem Müll und bekommt diesen dann auch - abhaken und weitermachen, das sollte die Devise sein. Und generell machen mich schlechte Filme auch nicht wütend, sie können ja sogar einen Zweck erfüllen: Dass wir die im Vergleich wesentlich besseren Werke einfach stärker schätzen können. Manchmal ist Aufregung aber doch angebracht. Wenn ein Film beispielsweise unglaublich schlecht ist, obwohl er so viel besseres Potenzial gehabt hätte. Oder wenn, wie im hier vorliegenden Fall, das Werk sich nicht damit zufriedengibt, einfach nur schlecht zu sein und es damit gutsein zu lassen, sondern einfach noch einige weitere Ärgernisse obendrauf setzt... DIE FAST VERGESSENE WELT Seit Jahren ist der etwas schusselige Paläontologe Dr. Rick Marshall (Will Ferrell) überzeugt davon, Zeitsprünge erforschen zu können, wird wegen seiner Theorien jedoch

Flight (2012)

Denzel Washington ist einer dieser Schauspieler, die ich eigentlich immer sehr gerne sehe, der aber auch recht konkret zwischen bärenstarken und schwachen Darstellungen tänzelt. So überzeichnet er hin und wieder, auch in kleineren Dramen, etwas zu sehr, was ihm von vielen Kritikern auch schon desöfteren vorgeworfen wurde. Nichts desto trotz will ich Washingtons Talent keinesfalls kleinreden - was der Mann gerade in grandiosen Performances in "Training Day" , "Fences" oder "Philadelphia" abgeliefert hat, ist Schauspielergeschichte. Für den 2012 erschienenen "Flight" war er ebenfalls für den Oscar als bester Hauptdarsteller nominiert, unterlag allerdings Daniel Day-Lewis. Hier hätte ich, obwohl Day-Lewis einer der Lichtblicke in dem ansonsten arg trockenen "Lincoln" war, aber tatsächlich lieber Washington gesehen, denn seine Performance in dem auf wahren Vorfällen basierenden Drama ist schlichtweg faszinierend. FLIGHT William Wh

Das perfekte Verbrechen

Manch einer bescheinigt dem Schauspielstar Anthony Hopkins, Oscarpreisträger und Darsteller solch kultiger Filmfiguren wie Dr. Hannibal Lecter oder Professor Abraham van Helsing, eine ziemlich unglückliche Rollenauswahl in den letzten Jahren seiner Karriere. Wirft man einen Blick in seine Filmografie, kommt man nicht umhin zu sagen, dass das irgendwie stimmt. Man findet dort die durchaus unterhaltsamen und für das Marvel Cinematic Universe unabdinglichen "Thor"-Filme , aber auch klaren Schund wie den furchtbaren fünften "Transformers"-Film , den Mystery-Trash "Die Vorsehung" oder den in Köln gedrehten, ziemlich überzeichneten Actioner "Collide" . Ein wenig traurig denkt man da an die Zeiten zurück, als Hopkins noch ganz klar für großes Schauspielkino stand und 2007 durfte man recht aufgeregt sein, als es hieß, dass er in einem leisen und feinen Justiz-Thriller auftreten würde. Und tatsächlich glänzt er hier in einem starken Ensemble wie auf sei

Mickey Blue Eyes

Hugh Grant gilt als einer dieser Schauspieler, die vollkommen auf einen bestimmten Rollentypus festgemünzt sind und die vielleicht gar nichts anderes überzeugend spielen können. Tatsächlich stimmt diese Behauptung aber heute nicht mehr, hat sich Grant in den letzten Jahren doch ziemlich erfolgreich von den charmanten Tollpatschen, die er in etlichen klassischen RomComs spielte, abgewendet. In dem Familienabenteuer "Paddington 2" gab er gar den Bösewicht, zuvor glänzte er in teils mutigen, teils anders gearteten Rollen in "Florence Foster Jenkins" , "Cloud Atlas" oder dem mauen Agenten-Thriller "Codename UNCLE" . Dass Grant aber die Rolle des zwar durchweg charmanten, aber in der Gesamtsituation oft überforderten Protagonisten aber gerade in den 90ern am besten lag, lässt sich nicht von der Hand weisen und so spielte er diesen auch in "Mickey Blue Eyes"... auch wenn dieser Film erfrischenderweise gar keine romantische Komödie war, zumin

The Witcher - Die erste Staffel

Es ist eines der Serienereignisse des beinahe beendeten Jahres 2019 und nachdem etliche Fans ziemlich enttäuscht von dem waren, was man ihnen als Finale der Über-Show "Game of Thrones" vorsetzte, blickten plötzlich alle zu Netflix. Die kündigten nämlich für die Weihnachtszeit eine neue Serie, basierend auf den Romanen und Videospielen von "The Witcher" an... und man wollte somit quasi das neue Pendant zu den Abenteuern in Westeros werden. Die Gemeinde war auch nach den ersten, bildgewaltigen Trailern noch mehr als angefixt und nun sind die ersten acht Folgen endlich erschienen. Das Ergebnis bleibt jedoch zwiegespalten, denn wo die Macher rein optisch ein absolutes Meisterstück abliefern, bleibt man uns ein packendes Storytelling hier noch schuldig... THE WITCHER - STAFFEL 1 Geralt von Riva (Henry Cavill) ist ein Hexer und verdient sich Geld und Anerkennung, indem er grausame Monster aufspürt und tötet. Während einer seiner Aufträge hört er jedoch von der Bes

Van Helsing

Manchmal sollte man es besser wissen... aber manchmal macht es irgendwie gar Freude, sich mal einem Film hinzugeben, von dem man im Grunde schon vorher weiß, dass er eigentlich ziemlicher Murks ist. "Van Helsing" sah ich zum ersten Mal im Alter von dreizehn Jahren und fand ihn schon damals, obwohl man mich noch mit Spezialeffekten und allerlei Monstern blenden konnte, ziemlich doof. Heute hat der Zahn der Zeit an einem solchen Werk, welches sich im Grunde ausschließlich über Special Effects definiert, natürlich genagt... aber trotzdem hatte ich Lust, mich mal davon zu überzeugen, wie sich Hugh Jackman als Vampirjäger sechzehn Jahre später noch so macht. Die Antwort: Gar nicht gut, denn selbst mit zugedrückten Augen und dem ständigen Gedanken, dass das hier wirklich nur Blockbuster-Trash sein soll, ist es sehr schwer, "Van Helsing" in irgendeiner Form gut zu finden. VAN HELSING Van Helsing (Hugh Jackman) agiert als Monsterjäger, jagt in Europa entflohene Kreat

If Beale Street Could Talk

2016 sorgte Regisseur Barry Jenkins mit seinem ersten abendfüllenden Kinofilm "Moonlight" für allerlei Aufsehen. Der Film schnappte sich sogleich den Oscar für den besten Film des Jahres (in einem wahren Academy-Skandal, bei welchem zuvor das Musical "La La Land" fälschlicherweise als Sieger ausgerufen worden war) und noch heute wird über ihn geredet, diskutiert und philosophiert. Ganz so große Kreise zog sein geistiger Nachfolger "Beale Street" Ende 2018 nicht, auch wenn dieser ebenfalls bei den Oscars mitmischte und die Kritiker erneut begeisterte. Im Kino habe ich Jenkins' Drama damals leider verpasst, nun konnte ich ihn über Amazon Video nachholen... und habe mich, obwohl ich verliebt war in seinen einnehmenden Stil, mit diversen Erzählmustern doch etwas schwer getan. IF BEALE STREET COULD TALK Harlem, 70er Jahre: Alonzo Hunt (Stephan James), von seinen Nächsten meist nur "Fonny" genannt, lebt gemeinsam mit seiner Freundin Tish (

Wonder Wheel

Was sind denn das für seltsame Zeiten, in denen der neue Film von Martin Scorsese, der noch dazu mit einer horrenden Starbesetzung und seiner Rückkehr zum Mafia-Epos aufwartet, nicht ins Kino kommt? Tatsächlich erschien "The Irishman" nur bei Netflix, nachdem er in den USA einige Tage in den Kinos lief, um anschließend bei den Oscars mitmischen zu können. Vor zehn Jahren wäre solch ein Film wohl noch einer der größten Hits des Jahres gewesen, heute ist er ein Wagnis. Solcherlei Probleme kennt mittlerweile auch Woody Allen, allerdings ist die Skepsis seitens der Studios da noch wesentlich verständlicher, waren seine letzten Filme doch keine großen Erfolge mehr und begeisterten auch die Kritiker nicht wie früher. Sein 2017 erschienener "Wonder Wheel" schaffte es zwar in die Lichtspielhäuser, trotzdem brauchte er dafür auch die Unterstützung von Amazon... und das, obwohl er doch immer noch der Woody Allen ist! WONDER WHEEL In den späten 50er Jahren arbeiten die

Can You Ever Forgive Me?

Zum Ende des Jahres versuche ich immer, noch einige der wichtigeren Filme nachzuholen, die ich im Kino verpasst habe. Man wird es auf dem Blog dieser Tage gemerkt haben - es mehrten sich aktuelle Werke. Dies tue ich, auch wenn ich zu Neujahr längst nicht alles gesehen haben werde, was ich 2019 sehen wollte, um einfach einen runden Blick auf das Kinojahr zu werfen. Ein Kinojahr, welches in meinen Augen neben einigen mauen Enttäuschungen auch etliche Highlights bot. Ein solches Highlight ist zu Teilen auch der damalige Oscarkandidat "Can You Ever Forgive Me?" und das besonders aufgrund seiner Hauptdarstellerin: Melissa McCarthy trennt sich hier eindrucksvoll von ihren Comedy-Wurzeln und legt eine beachtenswerte Performance hin. CAN YOU EVER FORGIVE ME? Die 51-jährige Lee Israel (Melissa McCarthy) konnte sich vor einigen Jahren mit einem Roman-Bestseller einen Namen machen. Weitere Füße bekam sie durch ihre exzentrische, aufbrausende Art und die strikte Verweigerung, sic

The Report

Adam Driver mausert sich immer mehr zu einem der vielseitigsten und talentiertesten Schauspieler Hollywoods. Allein in diesem Winter ist er gleich in drei vollkommen verschiedenen Werken zu sehen, was aufzeigt, dass er sich nach wie vor nicht auf ein Genre oder einen Rollentypen festlegen will. Und der Gewinner, neben Driver selbst, der bald hoffentlich endlich auch einen Oscar als Lohn mit nach Hause nehmen darf, ist natürlich der Zuschauer. Der kann im Kino sehen, wie Driver den durchschnittlichen, letzten "Star Wars"-Film schauspielerisch beherrscht, er kann ihn neben Scarlett Johansson im Familiendrama "Marriage Story" bewundern... und nun auf Amazon Prime auch im heftigen Politthriller "The Report", der aufrüttelnd und spannend agiert und sich dabei ebenfalls für die Oscars in Stellung bringt. THE REPORT Daniel Jones (Adam Driver) arbeitet für den US-Senat. Nach den Anschlägen des 11. September 2001 erhält er die Aufgabe, gemeinsam mit mehrere

6 Underground

Ganz so erfolgsverwöhnt kann Michael Bay nicht mehr sein, denn sein letzter Mega-Hit ist bereits fünf Jahre her. Die nachfolgenden "13 Hours" und "Transformers 5" kratzten nah an finanziellen Flops und zeigten, dass das Massenpublikum eben doch nicht in jeden Blockbuster strömt, nur weil Bay hier gewohnt alles in die Luft sprengt, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Nun landet Bays nächster Actionfilm also direkt beim Streaming-Giganten Netflix und der hat nur wenige Wochen nach dem Mafia-Thriller "The Irishman" schon wieder ein dickes Pferd gesattelt: 150 Millionen Dollar verschlang die Produktion des Actioners "6 Underground" und gehört so zu den teuersten Eigenproduktionen des Streaming-Dienstes. Und das Budget ist dann auch durchweg auf dem Bildschirm zu sehen, was aber für Bay-Filme ja schon lange kein Qualitätsmerkmal mehr darstellt... 6 UNDERGROUND Sie enthalten sich ihre Namen und sämtliche persönlichen Daten vor, um sich bl

Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers

Das nächste große Franchise geht nun, zumindest im Kern der bisherigen Geschichte, zu Ende und mit reinem Blick auf die Filmhistorie ist es wohl das größte, kulturell bedeutendste. J.J. Abrams, der die Marke "Star Wars" vor vier Jahren unter Disney wieder zum Leben erweckte, hatte nun erneut die schwierige Aufgabe, den Karren aus dem Dreck zu ziehen, welchen das Studio zuvor versenkt hatte... so zumindest die Ansicht der grölenden Fans, die den direkten Vorgänger am liebsten aus dem offiziellen Kanon gestrichen hätten. Die Vorzeichen standen also denkbar schlecht und doch wird kein Weg daran vorbeiführen dass "Der Aufstieg Skywalkers" als großes Finale der im Jahr 1977 begonnenen Skywalker-Saga das größte Kinoereignis dieses Winters wird. Problem ist nur: Der Film ist eben längst nicht gut genug, um sich einen solchen Posten rein qualitativ sichern zu dürfen und dürfte etliche Fans mal wieder verärgern... diesmal nur auf gänzlich andere, wesentlich langweiligere Art

Black Christmas (2019)

Weihnachten ist das Fest der Besinnlichkeit, der Familie, des gemeinsamen Gebens und Nehmens. Eine Zeit, in der wir zur Ruhe kommen wollen. Das Fest der Liebe. Nicht jeder kann damit etwas anfangen und auch ich bin mittlerweile nicht mehr der größte Freund dieser ungemein kitschigen und oftmals nass-kalten Feiertage. Perfekt also, wenn sich als Kontrastprogramm im Kino auch mal ein böser Horrorfilm positioniert und dabei auch gleich noch das Weihnachtsthema mit aufnimmt. Das ist zwar kein origineller Schachzug und wurde so in den letzten Jahren auch schon mehrfach angegangen, aber wer weiß... vielleicht klappt es ja diesmal (wieder)? Der Trailer zu "Black Christmas" sah jedenfalls nach einem netten Schocker aus, der nichts Neues erzählen will, dies aber vielleicht auf charmante Art und Weise tut und somit ein schönes Ersatzprogramm zu den diesjährigen Blockbustern des Dezembers darstellen könnte... BLACK CHRISTMAS Riley Stone (Imogen Poots) hat ihre Eltern verloren und

Jumanji: The Next Level

Damit hatte so nun tatsächlich niemand gerechnet. Ein sanfter Mix aus Reboot und Fortsetzung eines durchschnittlich kultigen Hits aus den 90ern lief im Dezember 2017 so dermaßen erfolgreich, dass er sogar einem "Star Wars"-Film den Rang ablief. Die Rede ist natürlich von "Jumanji: Willkommen im Dschungel" , der sich zu einem echten Überraschungshit mauserte und sich in den USA immer wieder mit Rian Johnsons "Die letzten Jedi" um den ersten Platz der Kinocharts balgte. Spannend, dass wir ein solches Duell auch in diesem Jahr wiedersehen, denn am Donnerstag startet bereits die neunte Episode des Sternenkriegs und steht somit im direkten Duell zum dritten "Jumanji"-Film. Qualitativ empfand ich damals beide Filme als soliden Durchschnitt... wie schlagen sich Dwayne Johnson und Kevin Hart nun also, zwei Jahre später? Und werden ihnen die Fans auch zum zweiten Mal geldgebend folgen? JUMANJI: THE NEXT LEVEL Zwei Jahre ist das letzte Abenteuer in

Der Dummschwätzer

Ich kann durchaus nachvollziehen, dass die Komödien, mit denen der einstige Superstar Jim Carrey den Großteil seiner Filmografie gefüllt hat, nicht jedermanns Sache sind. Denn auch wenn er vor allem in den 90ern etliche Kinder zum Lachen gebracht hat, muss man aus heutiger Sicht sagen, dass sie sich in ihrem Ton nicht nur alle recht ähnlich, sondern auf Dauer eben auch recht anstrengend sind. Als der "Grimassierer" machte Carrey sich einen Namen im Comedy-Genre und dieses überkompensierte Mienenspiel beherrscht er wie kein Zweiter... es ist aber durchaus auch eine Frage des Humors, ob man darüber und in dieser Form wirklich anderthalb Stunden lachen will. Und genau das war mein Problem mit "Der Dummschwätzer", denn dieser Film besitzt selbst für jemanden wie mich, der Carrey ab und an sehr gerne sieht, durchaus zu viel Carrey... DER DUMMSCHWÄTZER Fletcher Reede (Jim Carrey) ist Rechtsanwalt - das Lügen liegt ihm also im Blut und das tut er dann auch dauerhaft

Rendezvous mit Joe Black

Manche Ideen für einen Plot klingen so dermaßen albern und skurill, dass man sie sich kaum in bewegten Bildern vorstellen kann und dennoch klingen sie faszinierend. Man stelle sich mal vor: Der Tod höchstpersönlich möchte eigentlich einen alternden Geschäftsmann zu sich holen, wobei er sich jedoch in dessen Tochter verliebt. Klingt vollkommen blöde? Mag sein, aber in den Händen von solch kreativen Regisseuren wie Tim Burton oder gar dank Beteiligung der Pixar Studios könnte solch ein Ding doch Hit-Potential haben. Und ja, es gab da diesen Filmemacher, der tatsächlich diese Idee hatte und sich dachte, die doch mal in Form eines dreistündigen Kitsch-Epos unterzubringen. Leider hieß der Kerl aber nicht Burton und er arbeitete auch nicht für Pixar. Nein, es war Martin Brest, sicherlich kein unbeschriebenes Blatt, aber eben auch keiner, der so eine krude Idee wirklich umwerfend umsetzen wollte. Herausgekommen ist 1998 "Rendevouz mit Joe Black" - ein furchtbarer Mischmach aus einem