Direkt zum Hauptbereich

Posts

Es werden Posts vom Januar, 2024 angezeigt.

Kein ganz gelungener Coup: Filmkritik zu Netflix' "Lift (2024)"

Eigentlich setzt Interpol-Ermittlerin Abby Gladwell (Gugu Mbatha-Raw) alles daran, den cleveren Meisterdieb Cyrus (Kevin Hart) und sein Team dingfest zu machen, die zuletzt in Venedig einen spektakulären Raub durchgezogen haben. Nun müssen die beiden Parteien jedoch zwangsläufig zusammenarbeiten: Gladwell verspricht Cyrus und seinen Freunden völlige Straffreiheit, wenn diese einen geplanten Deal zwischen der gefährlichen Terrorgruppe Leviathan und dem skrupellosen Bänker Lars Jorgensen (Jean Reno) verhindern. Dabei sollen sie Goldbarren im Wert von einer halben Milliarde Dollar stehlen, bevor Jorgensen diese an Leviathan liefern kann. Das Problem: Die Barren befinden sich in einem Flugzeug in zehntausend Metern Höhe und werden zudem noch von finsteren Gesellen beobachtet. Cyrus und sein Team müssen all ihre Fähigkeiten bündeln, um einen baldigen Terroranschlag mit etlichen potenziellen Todesopfern zu verhindern... Mit "Lift" liefert Streaming-Gigant Netflix seinen ersten, ric

Voll abgesoffen: Filmkritik zu "Meg 2: Die Tiefe"

Fünf Jahre nach ihrem ersten Kampf gegen einen gigantischen Megaladon hat die Meeresforschungsstation "Mana One" die Welt unter der Thermakline weiter erforscht, zahlreiche neue Spezies entdeckt und sogar einen Megalodon einfangen können, um diesen auszustellen. Bei einem Tauchgang, bei welchem auch der mittlerweile als Meeresschützer auftretende Jonas Taylor (Jason Statham) anwesend ist, kommt es jedoch zu einem Vorfall. Offensichtlich versucht eine finstere Organisation im Mariannengraben seltene Gesteine abzubauen und geht dabei auch über Leichen - vorzugsweise die von Taylor und seinen Gefährten. Aufgrund ihrer uneinheitlichen Flucht erwachen auch manche der monströsen Meeresbewohner und machen Jagd auf die Menschen in ihrer Welt unter der Wasseroberfläche... und diesmal bekommen es Taylor und die anderen Forscher nicht nur mit riesigen Haien zu tun. "Meg" war im Jahr 2018 ein recht solides Guilty Pleasure - kurzweilig und nicht ohne Spannung sowie ausgestattet

Raue Zukunftsaussichten: Filmkritik zu "The Creator (2023)"

In nicht weit entfernter Zukunft hat der westliche Teil der Welt nach einem verheerenden Zwischenfall mit Millionen von Toten den Einsatz von Künstlicher Intelligenz verboten und einen Krieg mit dem asiatischen Block begonnen, welcher diese immer noch wie selbstverständlich nutzen will. Dabei nutzen die Amerikaner die gigantische Raumstation NOMAD, um die Stützpunkte der verstreuten KI unschädlich zu machen und dabei auch deren mysteriösen Anführer, den K.I.-Architekt Nirmata, aufzuspüren. In diesen bedrohlichen Zeiten wird der ehemalige Soldat Joshua (John David Washington) engagiert, um eine geheime Superwaffe der KI im Feindesland ausfindig zu machen und an sich zu nehmen. Dafür wird ihm die Wiedervereinigung mit seiner totgeglaubten Frau Maya (Gemma Chan) in Aussicht gestellt. Während des Auftrags erkennt Joshua die vermeintliche Waffe jedoch als unschuldiges KI-Kind namens Alphie (Madeleine Yuna Voyles) und möchte diese nun gegen den Willen seiner Auftraggeber nutzen, um seine Fra

Kaum zu glauben, aber wahr: Filmkritik zu "Die Schneegesellschaft"

Am 13. Oktober 1972 stürzt ein Flugzeug über den Anden ab, zerschellt an einem Berghang und verbleibt im Eis. Unter den achtundzwanzig Überlebenden finden sich Spieler und Angehörige der uruguayischen Rugby-Mannschaft Old Christians, die sich nach dem Absturz mit den gnadenlosen Wetterkapriolen der schneebedeckten und völlig vegetationslosen Natur um sich herum konfrontiert sehen. Zu Beginn glauben die Überlebenden noch an eine Rettung, doch nach einigen Tagen im Eis scheint sich zu bestätigen, dass auf Hilfe von außen nicht zu hoffen ist. Während erste Versuche unternommen werden, die gigantischen Berge um sie herum zu erklimmen, um vielleicht einen Weg zurück in die Zivilisation zu finden, müssen sich die Männer und Frauen fragen, wie weit sie gehen wollen, um zu überleben... und ob sie all ihre moralischen Grundsätze über Bord werfen müssen. Das sogenannte "Wunder der Anden" gilt als eine der unglaublichsten Katastrophen-Geschichten der Menschheit. Schon im Jahr 1993 wurde

Ein exzellentes Regiedebüt: Filmkritik zu "Past Lives"

Als sie zwölf Jahre alt waren, waren Na-young (Greta Lee) und Hae-sung (Teo Yoo) schrecklich ineinander verliebt. Doch dann wanderte Na-youngs Familie aus Seoul nach New York aus, Na-young nahm den Namen Nora an und der Kontakt zwischen den beiden brach ab... bis sich Hae-sung zwölf Jahre später dazu entschließt, seine Jugendliebe über die sozialen Medien zu suchen. Daraus entsteht ein inniger Kontakt über das Internet, mit stundenlangen Skype-Gesprächen. Beide scheinen zu wissen, dass sie eigentlich füreinander bestimmt sind, doch die große Entfernung und die mittlerweile völlig verschiedenen Leben der beiden eine solche Liebe nicht mehr zulassen. Na-young beginnt an ihrem eigenen Lebensweg zu zweifeln, während Hae-sung den seinen fast vollständig nach seiner Jugendliebe auszurichten beginnt... "Past Lives" ist das Regiedebüt der südkoreanisch-kanadischen Regisseurin Celine Song und sie beweist gleich mit ihrem ersten Film, dass sie mit großen Ambitionen jonglieren und diese

Eine sehr bunte Wüste: Filmkritik zu Wes Andersons "Asteroid City"

Asteroid City ist eine winzige Stadt in der Wüste - diese heißt so, weil dort mal ein kleiner Asteroid landete und einen Krater hinterließ. Der Familienvater Augie Steenbeck (Jason Schwartzman) macht in der Kleinstadt Halt, weil er dort seinen Sohn Woodrow (Jake Ryan) zu einem Nachwuchs-Wissenschaftler-Kontest begleitet... und er zudem auch noch ein Familiendrama mit ihm und dessen drei Schwestern zu besprechen hat. Mit der Zeit treffen weitere Gäste in Asteroid City ein, darunter die erfolgreiche Schauspielerin Midge Campbell (Scarlett Johansson), die Grundschullehrerin June Douglas (Maya Hawke) und der Möchtegern-Cowboy Montana (Rupert Friend). Eine unvorhersehbare Begegnung während einer mitternächtlichen Betrachtung des Sternenhimmels will, dass all diese Fremden länger als geplant in der Stadt verweilen... Noch nie hat sich Wes Anderson wohl so weit in die Welt des Skurillen vorgewagt, wenn er nun sogar das Genre der Science-Fiction auf seine eigene Art und Weise bedient. Und das

Comicverfilmung XY: Filmkritik zu "Blue Beetle"

Eigentlich hat College-Absolvent Jaime Reyes (Xolo Mariduena) bei der gigantischen High-Tech-Firma Kord Industries nur nach einem Job gesucht, um seiner kurz vor der Pleite stehenden Familie mit ein wenig Geld aushelfen zu können - da hat es sich gut getroffen, dass er mit der gleichaltrigen Jenny Kord (Bruna Marquezine) zuvor eine hochrangige Mitarbeiterin kennenlernte, die ihm bei dieser Jobsuche helfen sollte. Jenny jedoch wettert in diesem Moment gegen ihre Tante und die Chefin des Imperiums, Victoria Kord (Susan Sarandon), welche aus einem zuvor geborgenen, mythischen Skarabäus-Artefakt eine Superwaffe herstellen will. Über einen Zufall gerät nun Jaime in den Besitz des Skarabäus... welcher sich sogleich als High-Tech-Anzug herausstellt, der mit seinem Träger verschmilzt. Victoria, die ihre Waffe unbedingt zurückhaben will, fährt alles auf, was sie gegen Jaime einsetzen kann und bedroht dafür auch dessen Familie. Für Jaime ist daher die Zeit gekommen, zum Helden zu werden... wenn

Eine neue Ikone des Rennsports: Filmkritik zu "Gran Turismo"

Seit seiner Kindheit begeistert sich Jann Mardenborough (Archie Madekwe) für den Autorennsport. Bis in seine Teenager-Tage hinein saß er jedoch nie hinter einem richtigen Lenkrad und sammelt seine Autoerfahrungen viel mehr durch das stundenlange Spielen der Renn-Simulation "Gran Turismo" in den heimischen vier Wänden. Der Traum, ein echter Rennfahrer zu werden, rückt plötzlich in greifbare Nähe, als der findige Marketing-Manager Danny Moore (Orlando Bloom) von Nissan die "GT Academy" ins Leben ruft - durch diese sollen die bester Spieler und Spielerinnen auf dem Globus die Chance erhalten, tatsächlich in einen Rennwagen zu steigen und sich für einen Platz im Nissan-Team zu qualifizieren. Jann erhält als einer von zehn Spielern diese lebensverändernde Chance und verspricht sich, alles für seinen Traum zu geben. Dabei hat er die Rechnung jedoch ohne den Trainer Jack Salter (David Harbour) gemacht, der anfangs gar nicht an die zockenden Jungspunde glauben möchte... Es

Eine ganz billige Nolan-Kopie: Filmkritik zu "Hypnotic"

Seit vor vier Jahren seine kleine Tochter Minnie (Hala Finley) auf einem Spielplatz verschwunden ist, ist Polizist Danny Rourke (Ben Affleck) am Ende seiner Kräfte. Zwar konnte ein Verdächtiger, der offensichtlich der Täter war, schnell gefasst werden, doch gab dieser an, sich weder an eine Entführung noch an einen bestimmten Ort, an welches er das Mädchen gebracht hat, erinnern zu können. Jahre später geht Rourke innerhalb seines Jobs noch immer gewissen Spuren nach... und stößt auf eine frische, die ihm sein Partner Nicks (JD Pardo) darlegt. Dabei soll ein spezielles Schließfach in einer Bank ausgeraubt werden. Als sich Nicks und Rourke auf die Lauer legen, um dem Hinweis nachzugehen, begegnen sie dem mysteriösen Verbrecher Dellrayne (William Fichtner), der offensichtlich in der Lage ist, Menschen in seiner direkten Umgebung zu manipulieren, um ihnen seinen Willen aufzuzwingen. Hat er womöglich etwas mit Minnies Verschwinden zu tun? Ein Film kann uns selbst das merkwürdigste und abso

Poirots schläfrigster Fall: Filmkritik zu "A Haunting in Venice"

Hercule Poirot (Kenneth Branagh) hat sich im Jahr 1947 in Venedig niedergelassen und dem Leben als Detektiv abgeschworen... bis eines Tages seine alte Bekannte Ariadne Oliver (Tina Fey), eine engagierte Schriftstellerin, an seine Tür klopft. Diese berichtet von merkwürdigen Vorkommnissen und paranormalen Geschehnissen im Anwesen der Opernsängerin Rowena Drake (Kelly Reilly)... und von dem Medium Joyce Reynolds (Michelle Yeoh), dessen undurchsichtige Methoden Ariadne mit Poirots Hilfe aufdecken möchte. Poirot willigt ein und nimmt Reynolds' Gebaren in einer Seancen-Nacht unter die Lupe. Als es jedoch zu einem plötzlichen Todesfall in Rowenas Anwesen kommt, muss Poirot seine Sichtweisen überdenken. Ist hier vielleicht doch eine übernatürliche Macht am Werk? Dass dieser Film existiert, ist durchaus erstaunlich. Nicht nur war der direkte Vorgänger "Tod auf dem Nil" aufgrund seiner Besetzung mit einigen Skandalen behaftet und kam auch bei Kritikern nicht so richtig an, sonder

Die Apokalypse läuft ins Leere: Filmkritik zu "Leave the World Behind"

Völlig spontan entscheidet Ehefrau und Mutter Amanda Sandford (Julia Roberts) eines Morgens, mit ihrem Mann Clay (Ethan Hawke) und den beiden gemeinsamen Kindern Archie (Charlie Evans) und Rosie (Farrah McKenzie), in den Urlaub zu fahren. Sie beziehen ein Airbnb-Haus in Long Island, um endlich den Kopf freizukriegen. Dies ist jedoch so leicht nicht möglich, denn seltsame Ereignisse geschehen um sie herum - das Internet fällt aus, Handys funktionieren nicht mehr und am Strand wird die Familie sogar Zeuge einer Beinahe-Katastrophe. Als eines Abends George H. Scott (Mahershala Ali), welchem das Urlaubshaus laut eigener Aussage gehört, zusammen mit seiner Tochter Ruth (Myha'la Herrold) um Einlass bittet, weil er vor einer möglichen Katastrophe Schutz suchen will, klingeln bei Amanda alle Alarmglocken. Ist womöglich eine große Gefahr im Gange?  Die Handschrift von Regisseur und Autor Sam Esmail, der vor einigen Jahren durch seine höchst umstrittene Streaming-Serie "Mr. Robot"

Das Ende einer Legende: Filmkritik zu "Indiana Jones und das Rad des Schicksals"

Archäologe und Abenteurer Henry Jones jr. (Harrison Ford) scheint am Boden angekommen: Frisch in den Ruhestand geschickt und mittlerweile getrennt von seiner geliebten Marion Ravenwood (Karen Allen) lebend, fristet er ein einsames Leben in einem muffigen Appartement. Bis eines Tages seine Patentochter Helena Shaw (Phoebe Waller-Bridge) auftaucht und Jones mit einer Geschichte um das sagenumwobene Antikythera-Artefakt hellhörig macht - diesem Artefakt jagte er vor dreißig Jahren gemeinsam mit Helenas Vater Basil (Toby Jones) nach. Jones und Helena begeben sich gemeinsam erneut auf die Spuren des seltsamen Rades, wobei sie jedoch nicht die einzigen sind: Auch die Nazischergen unter der Führung des geheimnisvollen Schmidt (Mads Mikkelsen) sind so wie damals auf der Jagd nach dem Artefakt und nutzen auch Methoden der Gewalt, um ihr Ziel zu erreichen. Das hätte ganz gewaltig in die Hose gehen können: Harrison Ford soll mit achtzig Jahren noch einmal seine bekannteste Rolle in dem größten Ab

Deutschlands neue Oscar-Hoffnung: Filmkritik zu "Das Lehrerzimmer"

Direkt von ihrem Studium ist die junge Lehrerin Carla Nowak (Leonie Benesch) an einem Gymnasium angetreten und führt eine siebte Klasse als Klassenlehrerin. Schon während ihres ersten Jahres sieht sich Carla, ebenso wie der Rest des Kollegiums, einer Reihe von Diebstählen in der Schule entgegen, wobei Carlas Klasse in den Fokus der internen Ermittlungen gerät. Die harschen Methoden, mit denen Schüler und Schülerinnen jedoch förmlich dazu gezwungen werden, bei eben diesen zu helfen, gehen jedoch schwer gegen die moralischen Grundvorstellungen der engagierten Lehrerin. Schon bald sitzt sie zwischen den Stühlen, will einerseits ihre Klasse schützen, zugleich aber auch Recht und Ordnung für eine Straftat walten lassen. Als sich der Verdacht auf eine bestimmte Person fokussiert, nimmt Carla die Aufklärung selbst in die Hand und tritt dabei eine Reihe von Ereignissen los, welche das gesamte Gymnasium nach und nach auf den Kopf zu stellen drohen... Diesen Film wird Deutschland also in einigen