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Es werden Posts vom September, 2023 angezeigt.

Spielbergs persönlichstes Werk: Filmkritik zu "Die Fabelmans"

Der junge Sammy Fabelman (Gabriel LaBelle) wächst bei seinem Vater Burt (Paul Dano) und seiner Mutter Mitzi (Michelle Williams) auf und begeistert sich direkt nach seinem ersten Besuch in einem Kino für die Welt des Filmemachens. Die frühe Leidenschaft resultiert schon in seiner Zeit als Jugendlicher als festes Ziel... entgegen den Vorstellungen Burts, der darin zwar ein sehr kreatives Hobby, aber keine Möglichkeit für die berufliche Zukunft seines Sohnes sieht. Sammy jedoch versucht sich mit seiner Kunst durchzusetzen und kann mehr und mehr auch Familie und Freunde dafür begeistern. Alsbald jedoch schlägt ein familiäres Drama erste Kerben in Sammys Leben, als seine Mutter Mitzi ein tragisches Geheimnis offenbart. Es finden sich fiktive Namen darin und es weist auch keine Texttafel daraufhin, dass es sich hierbei um eine wahre Geschichte handeln sollte. Trotzdem ist der mehrfach oscarnominierte "Die Fabelmans" zumindest zum Teil autobiografisch inspiriert. Man bräuchte diese

Macht erstaunlich viel Spaß: Filmkritik zu "Cocaine Bear"

Im Jahr 1985 werden mehrere Taschen voller Kokain von dem tollpatschigen Drogendealer Andrew C. Thornton (Matthew Rhys) über einem Nationalpark aus einem Flugzeug abgeworfen. Dummerweise findet ein Schwarzbär die Ladungen und macht sich über diese her - aufgrund des Drogenkonsums läuft er daraufhin schier Amok und attackiert mehrere Touristen und Wanderer. Inmitten des Nationalparks treffen mehrere Personen auf den drogensüchtigen Bären und viele sollen ihre Begegnung mit dem wildgewordenen Tier nicht überleben. So sucht die Mutter Sari (Keri Russell) im Park nach ihrer verschwundenen Tochter Dee Dee (Brooklynn Prince), während die Drogendealer Daveed (O'Shea Jackson Jr.) und Eddie (Alden Ehrenreich) auf Befehl ihres Bosses Syd (Ray Liotta) nach den verlorengegangenen Drogen Ausschau halten... Den Zusatz "Basierend auf einer wahren Begebenheit" darf man hier selbstverständlich nicht ernstnehmen. So kam es im Jahr 1985 zwar tatsächlich zu einem Vorfall, während welcher ein

Horror der intensiven Art: Filmkritik zu "No One Will Save You"

Vollkommen für sich allein und sicherlich auch einsam lebt die junge Brynn Adams (Kaitlyn Dever) in einem hübschen Waldhaus am Rande einer kleinen Stadt. Doch selbst wenn sie wollte, würde sie wohl kaum noch soziale Kontakte aufbauen können - die örtliche Bevölkerung begegnet ihr mit aggressiver Abneigung, weswegen Brynn kaum eine Wahl hat, als sich immer weiter zurückzuziehen. Sie ist auch auf sich allein gestellt, als sie eines Nachts von einem lauten Poltern aus dem Schlaf gerissen wird und feststellen muss, dass sie nicht mehr allein in ihrem Haus ist... und sich plötzlich inmitten eines Überlebenskampfes gegen einen schier übermächtigen Feind befindet. Den erst vor wenigen Tagen exklusiv auf dem Streaming-Dienst Disney Plus erschienen Horror-Thriller "No One Will Save You" sieht man sich bestenfalls ohne jegliche Vorkenntnisse an - deswegen rate ich dringend von der Sichtung des hier verlinkten Trailers ab, bevor man den Film gesehen hat. Und auch ich werde in meiner Kri

Für die ganze Familie - nicht immer: Meine Erstsichtungen vom 18.09.23 bis zum 24.09.23

Große Filme, die als Hauptzielgruppe Kinder auserkoren haben, sollten bestenfalls für alle Altersgruppen funktionieren. Pixar hatte dies auf langen Strecken perfektioniert und einige Meisterwerke abgeliefert, die für Kinder sehr unterhaltsam und lehrreich waren, für Erwachsene aber meist sogar noch besser funktioniert haben. Heute habe ich für euch zwei Beispiele, wie man es auch irgendwie machen kann... wenn es auch wesentlich besser ginge. Darüber hinaus präsentiere ich euch zwei (mehr oder weniger) spannende Thriller und einen originellen Kultfilm, der die Naivität einer Sitcom ad absurdum führt. Aber lest selbst: Aus dem Dschungel, in den Dschungel: Komödie von John Pasquin, mit Tim Allen, Martin Short, Leelee Sobieski, JoBeth Williams, David Ogden Stiers und Sam Huntington Als Kind habe ich diesen Film sehr gemocht, bot er doch im Grunde alles, was mich zum Lachen brachte: Eine Menge Slapstick, skurille Fish-out-of-Water-Momente, ein hohes Tempo und witzige Nebenfiguren. Aus heuti

Die letzte Therapie: Serienkritik zur vierten Staffel von "Sex Education"

Nach der endgültigen Schließung der Moordale Secondary müssen Otis (Asa Butterfield) und all die anderen Schüler und Schülerinnen an einer neuen Lehrstätte unterkommen. Otis und Eric (Ncuti Gatwa) sind fest entschlossen, dort eine erneute Sex-Therapie zu starten, diesmal sogar kostenlos. Allerdings droht ihnen dort bereits Konkurrenz und Otis muss sich maßgeblicher profilieren, was schon früh in eine Katastrophe zu münden droht. Auch seine Beziehung zur mittlerweile in Amerika lebenden und studierenden Maeve (Emma Mackey) muss neu ausgehandelt werden, denn aufgrund der großen Entfernung gibt es sowohl Eifersucht als auch sexuellen Frust zu beklagen. Und zu guter Letzt muss sich auch Otis' Mutter Jean (Gillian Anderson) mit neuen Lebensumständen herumschlagen, denn ein neugeborenes Baby erleichtert ihr den Sprung in einen neuen Job nicht gerade... Die ersten Zeichen sehen gar nicht mal so gut aus, denn mit dem Location-Wechsel zur bunten, neuen Schule, auf der sich allerlei (zuminde

Wahre Geschichten fesseln nicht immer: Meine Erstsichtungen vom 11.09.2023 bis zum 17.09.2023

Es wird dramatisch, zumindest ansatzweise. Ich habe heute zwei Filme für euch, die berühren und bewegen sollen (das jedoch nicht immer tun) und noch ein paar andere, leider zumeist halbgare Werke. So zum Beispiel eines der schwächsten Werke in der arg wechselhaften Biografie von M. Night Shyamalan; einen Thriller, in welchem ausgerechnet Sean Connery erschreckend fehlbesetzt ist; und ein Kammerspiel, bei dem so viel mehr möglich gewesen wäre als nur solide Unterhaltung... Borg/McEnroe: Sport-Drama von Janus Metz, mit Shia LaBeouf, Sverrir Guonason, Stellan Skarsgard, Tuva Novotny, David Bamber und Robert Emms Der Titel ist ein wenig irreführend: Zwar geht es hier um das große Wimbledon-Turnier, in welchem letztendlich die beiden Kontrahenten Björn Borg und John McEnroe gegeneinander antraten. Eine wahre Konkurrentschaft wird zwischen den beiden Tennis-Legenden jedoch weitestgehend nur behauptet und von außerhalb angestachelt, da LaBeouf und Guonason vor dem finalen Match praktisch kein

Alles wie gehabt... meistens: Filmkritik zu "John Wick: Kapitel 4"

Nach seiner Exkommunikation befindet sich John Wick (Keanu Reeves) noch immer auf der Flucht - nun ist sogar der noch über der Hohen Kammer stehende Marquis Vincent de Gramont (Bill Skarsgard) hinter ihm her und setzt eine noch höhere Belohnung auf Wicks Kopf auf. Der hat vom Weglaufen jedoch mittlerweile genug und schwört Rache gegen die Hohe Kammer - nach und nach will er alle Mitglieder, die seinen Tod befohlen haben, umbringen. Da nun jedoch jeder Auftragskiller des Planeten hinter Wick her ist, scheint es ihm schier unmöglich, zu diesen vorzudringen und die wenigen Verbündeten, die ihm noch bleiben, geraten ebenfalls ins Fadenkreuz. Dabei ist es vor allem der blinde Attentäter Caine (Donnie Yen), der Wick auf den Fersen bleibt und einen ebenbürtigen Gegner darstellt... Nach "John Wick 3" hoffte ich sehnlichst, dass eine sichere Fortsetzung nicht mehr nur perfekte und knallharte Action, sondern auch ein bisschen mehr an Geschichte liefern würde, denn daran krankten vor a

Leider kein neuer Geniestreich: Filmkritik zu Pixars "Elemental"

Das Feuerelement Ember ist in Elemant Cinty groß geworden - dort leben die vier Elemente Seite an Seite, mal mehr, mal weniger erfolgreich. Für Embers Eltern gibt es dabei jedoch eine feste Regel: Feuer und Wasser vermischen sich nicht, weswegen der Kontakt zu Wasserelementen tunlichst vermieden wird. Doch dann passiert das Malheur: Nur wenige Tage bevor Ember eigentlich den Laden ihres Vaters Brandolf übernehmen soll, platzt das tollpatschige Wasserelement Wade in einen der Hinterräume und richtet ein Chaos an. Ember verfolgt Wade, um das Schlimmste zu verhindern und stolpert in ein Abenteuer, während welchem gar die Zukunft des Feuerladens auf dem Spiel steht. Und dann verlieben sich Feuer und Wasser auch noch ineinander... Pixar scheint mittlerweile wirklich jede Geschichte umsetzen zu können und verschreibt sich einmal mehr dem Unmenschlichen: Nach der Bebilderung von Emotionen und Seelen sind nun die Elemente dran, die ähnlich wie die Tiere in "Zoomania" in einer eigens

Tim Burton belebt den Kult neu: Serienkritik zur ersten Staffel von Netflix' "Wednesday"

Aufgrund eines versuchten Mordes an ihrer Highschool wird die Teenagerin Wednesday Addams (Jenna Ortega) gegen ihren Willen auf die "Nevermore Academy" geschickt - eine Schule, die den Ruf eines Internats für allerlei Außenseiter hat und dabei junge Werwölfe, Hexen und allerlei weitere Fantasiegestalten beherbergt. Wednesday beschließt von Beginn an, bloß keine Wurzeln zu schlagen und jegliche soziale Interaktion auf ein Minimum zu beschränken. Dies stellt sich jedoch als schwierig heraus, da ihre Zimmerpartnerin Enid (Emma Myers) sich voll und ganz auf Wednesday einschießt und auch die Schulleiterin Larissa Weems (Gwendoline Christie) beide Augen auf die neue Schülerin geworfen hat. Zudem wird Wednesday auch noch Zeugin eines grauenvollen Mordes und ermittelt selbst in eben diesem, wobei sie auf eine schreckliche Verschwörung stößt, die sogar etwas mit ihr und ihrer Familie zu tun haben könnte. Tim Burton und die Addams Family - dass auf diese Kombo noch niemand zuvor wirkli

Netflix' eigenes Piratenuniversum: Filmkritik zur ersten Staffel von "One Piece"

Vor vielen Jahren wurde der legendäre Pirat Gol D. Roger hingerichtet - dabei nahm er den Lageort seines eigenen, gigantischen Schatzes mit ins Grab. Daraufhin begannen tausende Piraten mit der Suche nach dem legendären "One Piece", ohne jedoch je eine Spur zu erhaschen. Mehrere Jahre nach Rogers Tod macht sich auch der junge, aufgeweckte Pirat Monkey D. Ruffy (Inaki Godoy) auf die Suche nach dem "One Piece"... oder hat das zumindest vor, denn um seine Abenteuerreise überhaupt zu starten, braucht er erst einmal ein seetaugliches Schiff, eine loyale Crew und eine Karte, die jedoch in den Händen der piratenjagenden Marine-Soldaten liegt. Von solcherlei Stolpersteinen lässt sich ein Ruffy aber natürlich nicht aufhalten... und alsbald findet er in der schweigsamen Diebin Nami (Emily Rudd) und dem Schwertkämpfer Lorenor Zorro (Mackenyu) sogar erste Gefährten, auch wenn diese gänzlich andere Vorstellungen von dem Verlauf dieses Abenteuers mitbringen. Langjährige Fans des

Wenn Netflix alte Flops wieder rentabel macht: Meine Erstsichtungen vom 04.09.23 bis zum 10.09.2023

Meistens macht es Spaß, Filme zu sehen, die man seit Jahren auf dem Zettel hatte - die Neugier wird immer größer, bis man es endlich schafft diese Streifen einer Sichtung zu unterziehen. Dass es dabei auch zu Enttäuschungen kommen kann, liegt auf der Hand... wie jetzt bei den beiden "Jim Knopf"-Realverfilmungen, die außer ein großes, sichtbares Budget leider weniger vorzuweisen hatten als ich vorab erwartet habe. Dafür gabs diese Woche dann aber noch eine sehr charmante RomCom und einen originellen Horrorfilm, der gerade auf Netflix seinen zweiten Frühling erlebt... Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer: Fantasy-Abenteuer von Dennis Gansel, mit Henning Baum, Solomon Gordon, Annette Frier, Christoph Maria Herbst und Uwe Ochsenknecht Für Fans der populären Vorlage gibt es in dieser Realverfilmung aus dem Jahr 2018 allerlei zu entdecken - über die wundervolle Musik, die liebevollen Sets und die bis in die Nebenrollen sehr spielfreudige und akkurate Besetzung sieht hier alles g

Unter dem computeranimierten Meer: Filmkritik zu "Arielle, die Meerjungfrau (2023)"

Seit jeher träumt die neugierige Meerjungfrau Arielle (Halle Bailey) von einem Leben an Land, doch ihr strenger Vater, der Meereskönig Triton (Javier Bardem), verbietet jeglichen Kontakt mit den Menschen an der Oberfläche, da er sie für gefährlich hält. Als Arielle eines Abends dem jungen Prinzen Eric (Jonah Hauer-King) während eines Sturmes auf offener See das Leben rettet, ist es um sie geschehen - sie verliebt sich in den jungen Mann und geht daher einen Pakt mit der bösen Meerhexe Ursula (Melissa McCarthy) ein, welche ihr ein Leben in der Menschenwelt im Austausch gegen ihre Stimme verspricht. Dabei ahnt Arielle noch nichts von den wahren, finsteren Plänen der Meerhexe... Den Elefanten im Raum möchte ich gleich zu Beginn ansprechen: Um die Besetzung von Halle Bailey als titelgebende Meerjungfrau gab es schon lange vor dem Erscheinen des Films (und somit ohne dass irgendwer dem Werk durch eine Sichtung überhaupt eine faire Chance geben konnte) und auch noch danach lebhafte Diskussio

Nicht so majestic: Meine Erstsichtungen vom 28.08.2023 bis zum 03.09.2023

Ein dramatischer Film mit Jim Carrey, von dessen Existenz ich bisher gar nichts wusste; eine Stephen-King-Verfilmung, die nicht auf den üblichen Horror aus ist; und manch ein Thriller, der außer einer interessanten Grundidee leider nicht viel zu bieten hat - bei dem heutigen Wochenrückblick ist im Grunde wieder alles von allem dabei, nur kein echtes Highlight. Bandit - Catch Him If You Can: Heist-Krimi von Allan Ungar, mit Josh Duhamel, Elisha Cuthbert, Nestor Carbonell, Swen Temmel, Olivia D'Abo und Mel Gibson Nach der wahren Geschichte des ungemein cleveren Bankräubers Gilbert Galvan, der bis heute den Rekord der meisten nacheinander überfallenen Banken hält, unterhält dieser zumeist leichtfüßige Heist-Krimi beinahe durchweg. Josh Duhamel gibt den Bankräuber mit einer Extraportion Charme, weiß aber auch in den leiseren Momenten zu überzeugen, wenn der Film sich sogar politisch gibt und die Wirtschaftskrise in den USA als potenziellen, wenn auch etwas fadenscheinigen Grund für die