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The Mouse Trap

Die in einem Spieleparadies namens "FunHaven" arbeitende Alex (Sophie McIntosh) möchte gerade ihre dortige Spätschicht beenden, als sie von ihren Freunden mit einer Party zu ihrem baldigen Geburtstag überrascht wird. Noch vor Ort soll da unter den Jugendlichen vergnüglich getrunken, gefeiert und natürlich auch gevögelt werden. Doch ein unwillkommener Eindringling mit einer Micky-Maus-Maske sorgt für Unruhe, als er die anwesenden Partygäste erst erschreckt und anschließend nach und nach um die Ecke bringt...

Wir befinden uns hier in der nächsten Runde der auslaufenden Disney-Lizenzen, aus denen dann billige Horrorfilme entstehen. Nach den im Kino äußerst erfolgreich gelaufenen Trash-Müllhalden rund um Winnie Puuh und Peter Pan folgt nun also Micky Maus, denn zumindest die Lizenz der "Steamboat Willie"-Version der berühmtesten Maus der Welt ist ausgelaufen und steht nun zur freien Verfügung, weswegen wir jetzt reihum mit billigen Slashern zu dieser Figur zugemüllt werden. Wir wissen also vorab schon, dass uns bei "The Mouse Trap" nur ganz banaler, billigst abgefilmter Schund erwartet. Setzen wir dies also mal als vorgegeben heraus und arbeiten uns von diesem Standpunkt aus weiter nach unten - was macht diesen Film denn nun noch schlechter als schlecht? Denn auch wenn die "Winnie Puuh"-Slasher unter dem Strich dümmster Trash waren, so konnte man hier zumindest noch in Ansätzen erkennen, dass der Regisseur wusste, wie er mit Licht umgehen musste und dass er mit einem feineren Budget durchaus etwas Anständiges zustande bringen könnte. Das lässt sich in diesem Falle aber keinesfalls behaupten, denn "The Mouse Trap" ist eine reine, filmische Verarsche und ausschließlich darauf aus, dass Publikum an der Nase herumzuführen.
Hier hat keiner der Beteiligten auch nur ansatzweise versucht, aus diesem ohnehin miesen Stück noch irgendetwas von Belang herauszuschlagen. Es sind keine Mühen erkennbar - und wenn, dann sind es Mühen in die Richtung, diesen Film noch schlechter zu machen als er ohnehin schon ist. Nur mit ganz viel Liebe kann man dieses Werk überhaupt noch als filmisches Produkt bezeichnen, da es hinsichtlich seiner grausamen Qualität allenfalls eine Daseinsberechtigung im heimischen Wohnzimmer des Regisseurs hätte. In den Kinos, damit Menschen tatsächlich Geld für diese Parodie ausgeben, die aber nicht als solche gemeint ist, hat das hier nichts zu suchen. Zugegeben: Ich habe in "The Mouse Trap" mehr gelacht als in zahlreichen Komödien der letzten Jahre, nur war der Film hier natürlich nicht auf Lacher aus. Angesichts der komplett hirnlosen Dialogzeilen, die so wirken, als hätte man den peinlichen Darstellern hier absichtlich vollständigen Nonsens auf die Lippen legen wollen, und der technischen Umsetzung, die jeder unbegabte Mensch mit einer eigenen Kamera zuhause besser hinbekäme, bleibt außer spöttischem Lachen aber auch nichts mehr übrig.
Während der letzten zwanzig Minuten, wenn die böse Maus dann damit anfängt, auch mal ein paar der nervigen Teenies zu schnetzeln, wollte ich aber nicht mehr lachen, sondern war nur noch wütend, dass man so dreist vorgeht, um den Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Das hier taugt nicht mal mehr zum Amüsement, sondern ist ein billiger Mittelfinger ohne irgendeine Vision oder zumindest dem Versuch, irgendetwas aus der Nummer herauszuholen. Da muss man dem Team dann auch Absicht unterstellen: Absicht darin, die schlechtesten "Schauspieler" der Welt gecastet zu haben, damit diese sich hier in einem mülligen Machwerk bis auf die Knochen blamieren. Absicht darin, rein technisch nur noch Murks abzuliefern, um dem zahlenden Publikum durchweg aufzuzeigen, dass sie ihr Geld hier nur für Müll dagelassen haben. Und Absicht dabei, die schlechten Konkurrenzprodukte rund um Disney-Horror-Trash noch einmal zu unterbieten. In der deutschen Synchronisation wird dies übrigens nicht nur aufgrund der grausamen Sprecher noch schlimmer, sondern auch aufgrund fehlender Soundeffekte (!). So klingt der Film dann durchweg wie eine Synchro-Parodie auf YouTube... nur, dass diese immerhin Ideen und Herz hatten. Nichts davon hat "Mouse Trap" und ist somit höchstwahrscheinlich der schlechteste Film, den ich jemals sehen musste. Und das soll wirklich etwas heißen.

Fazit: Müll.

Note: 6



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