Die sechzehnjährige Dora (Isabela Merced) ist mit ihren Eltern Cole (Michael Pena) und Elena (Eva Longoria) im Urwald von Peru aufgewachsen. Nun wollen ihre Eltern jedoch, dass Dora sich in die Großstadt aufmacht, um dort auf eine richtige Schule zu gehen und dem Abenteuerleben Adieu zu sagen, bis sie erwachsen ist. In der Schule wird Dora aufgrund ihres Abenteuersinns und ihrer Naivität gegenüber den sozialen Strukturen von Jugendlichen belächelt... bis sie plötzlich mit drei Mitschülern von bösen Schatzjägern entführt wird. Diese suchen nach Doras Eltern, die sich auf der Suche nach der verschollenen Stadt Parapatas befinden. Dora soll sie ausfindig machen, damit die Bösewichte sich in den Ruinen der Stadt am versunkenen Gold gütig tun können.
Beruhen tut dieser Live-Action-Film natürlich auf der auch hierzulande sehr beliebten Zeichentrickserie "Dora the Explorer"... wobei die titelgebende Heldin nun jedoch kein Kind mehr, sondern bereits eine Teenagerin ist. Diese Idee stieß den zumeist sehr jungen Fans der Serie zwar nicht ganz so gut auf, der Film kam aber trotzdem. Erwartunsgemäß ist da dann nun nicht sonderlich viel dran - es ist eben ein Abenteuerfilm für ein junges Publikum mit harmlosen Späßen und einfach gezeichneten Charakteren. Dass man Dora nun tatsächlich älter machte als in der Vorlage, ist tatsächlich nicht so einfach zu verstehen, da das Zielpublikum des Films angesichts der Gagqualität und der simplen Handlung jünger ist als das Alter der Protagonistin. Eine Bindung können Kinder zu dem bunten Haufen aus Teenagern aber dennoch schnell aufbauen und werden angesichts der flott erzählten Geschichte, die vor allem aus immer neuen Actionszenen besteht, mitfiebern.
Für Erwachsene bleibt da nur der Versuch, sich zumindest an den kleinen, aber feinen Ideen, die so am Wegesrand liegen und ab und an von den Machern rund um "Alice im Wunderland"-Regisseur James Bobin aufgesammlt werden, zu erfreuen. So liefern die ersten zwanzig Minuten mit einer schieren "Fish out of Water"-Geschichte, in welcher die abenteuerlustige und im Dschungel aufgewachsene Dora sich plötzlich mit Smartphones, Cliquen und dem Schulbus herumschlagen muss, einige herrliche Gags. Sobald die Story erneut in den amerikanischen Urwald wechselt, wird "Dora und die goldene Stadt" zum erwartungsgemäß wilden und ziemlich flachen Abenteuer. Da wird viel gekreischt, viel gequatscht und viel gerannt - für Kinder trotz der ungemein schwachen Greenscreen-Effekte teils aufregend, für Erwachsene in dieser Hinsicht aber eher mau. Herausragen tut dabei nur eine Szene, in welcher plötzlich mit dem bekannten Zeichentrickstil der Vorlage gespielt wird... leider wird daraus aber wenig mehr gemacht als eine anfangs lustige, optische Veränderung.
Schauspielerisch kann man dem Ensemble wenig vorwerfen. Gerade Isabela Moner, die ihren Namen vergangenen Oktober offiziell in "Merced" änderte, schwingt sich hier mit deutlicher Freude am kindlichen Abenteuerspaß durch die Greenscreen-Studios und steckt den Zuschauer dabei ab und zu auch an. Die Erwachsenen ziehen sich weniger überzeugend aus der Misere - Marvel-Star Michael Pena und die nach Jobs suchende Eva Longoria bleiben für den Großteil des Films verschollen und so ist da letztendlich eigentlich nur noch der herumkaspernde und für die mauen Gaga-Gags eingestellte "Overboard"-Star Eugenio Derbez anwesend, der als überdrehter Klassenclown aber sicherlich nur die kleinsten Zuschauer unterhalten und den Rest eher nerven wird. Einen Vorwurf machen kann man aber auch Derbez angesichts des Zielpublikums nicht und deswegen geht seine Leistung unter diesem Stern daher auch irgendwie in Ordnung.
Fazit: Für das Zielpublikum bietet der "Dora"-Realfilm durchaus spannende Unterhaltung. Erwachsene können ein paar nette Einfälle mitnehmen und werden sich an einer energiegeladenen Hauptdarstellerin erfreuen, darüber hinaus aber wenig bedient.
Note: 4+
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