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Hostel

Die beiden amerikanischen Freunde Paxton (Jay Hernandez) und Josh (Derek Richardson) befinden sich gemeinsam mit dem älteren Partytier Oli (Eybor Gudjonsson) in Amsterdam, als sie von einem dortigen Hotelgast den Hinweis erhalten, dass es in der Slowakei Hostels gibt, in denen attraktive Frauen vollkommen verrückt nach jungen Amerikanern sind. Mit der Aussicht auf einige heiße Nächte reisen sie zu dritt in die Slowakei und erkennen dort, dass der Tipp ihres Kameraden goldrichtig war, lernen sie doch die beiden einheimischen Frauen Natalya (Barbara Nedeljakova) und Svetlana (Jana Kaderabkova) kennen. Am nächsten Morgen ist Oli jedoch spurlos verschwunden und während einer Party trennen sich auch die Wege von Josh und Paxton. Zu spät müssen sie erkennen, dass sie mit ihren neuen Bekanntschaften in eine grausame Falle geraten sind, in denen Menschenleben an stinkreiche Geschäftsmänner verkauft werden... und diese wollen für ihr Geld nur eins: Töten.

Eli Roth, der sich seit jeher auf makabere, blutrünstige Filme mit nur einem winzigen Hauch von Handlung versteht, hat für seinen Folterfilm "Hostel" im Jahr 2006 eine ordentliche PR-Kampagne ins Leben gerufen. Da prangte groß der Name von Quentin Tarantino auf den Plakaten, obwohl der Kultregisseur mit Roths Werk wenig bis gar nichts zu tun hatte. Da war von einem der brutalsten Filme der letzten Jahre die Rede... und gar von einer wahren Begebenheit, auf die dieser Schrecken beruhen sollte. Die Wahrheit sieht natürlich anders aus, denn im Kern beruht die Idee des Films auf einer angeblichen Website aus Thailand, welche das Töten von Menschen gegen Geld angeboten haben soll. Ob diese Website nun nur ein Fake ist, darüber war sich Roth ebenfalls nicht sicher. Dennoch war die Idee zu dem Streifen geboren, die PR-Kampagne überholte sich selbst und "Hostel" wurde zu einem großen Erfolg - zumindest auf finanzieller Ebene.
Rein qualitativ ist der Film, der noch zwei Fortsetzungen nach sich zog, nicht ganz so hohl, wie er mittlerweile in vielen Kreisen gemacht wird. Einige Ärgernisse sind dennoch dabei und das größte liegt dabei in der Auswahl seiner Hauptprotagonisten. Denn diese werden in der ersten Hälfte des Films förmlich nach dem Motto "Je unsympathischer, desto besser" eingeführt und vereinen mit einer sexistischen Grundhaltung, Homophobie und gar menschenverachtenden Zügen (übergewichtige Frauen werden für einen "coolen" Spruch als Sumpfkuh bezeichnet) wirklich alles auf sich, damit man diese drei Recken als Zuschauer bloß nicht mögen will. Schwierig, schließlich sollen wir diesen drei Jungs, die dann eher wegen ihres leeren Oberstübchens und weniger aufgrund cleverer Gegenspieler in dieses Blutbad hineingeschoben werden, letztendlich auch folgen und uns um ihr Überleben scheren. Wie wir das schaffen sollen, das ist in der ersten Hälfte des Films weitestgehend unklar - bis es die Figuren nach und nach in die blutigen Untergrundkammern verschlägt, vergeht ein ganzes Weilchen, welches sich dann weitestgehend nur von einer Partyszene bis zur nächsten Bettaction hangelt. 
In der zweiten Hälfte löst Roth sein Horrorversprechen aber selbstverständlich ein und man muss sagen, dass ihm zuvor mit kleinen Andeutungen und einem zwar ziemlich feindseligen, aber auch atmosphärischen Blick einige spannende Szenen gelingen. Und auch das Anziehen der Spannungsschrauben in der letzten, sehr brutalen halben Stunde gelingt Roth - ohne jedes Anzeichen von Originalität, dafür aber mit einem konsequenten und sich immer weiter steigernden Aufbau von Spannung und Brutalität gelingen ihm einige markerschütternde Szenen. Tatsächlich holt Roth aus seiner wahnsinnig dünnen und letztendlich aufgrund dämlicher Zufälle recht dummdreisten Handlung inszenatorisch noch eine ganze Menge raus. Das mag für den einen durchaus zu viel sein, da Roth über seine Gore-Mentalität hinaus auch keinen echten, subtilen Ton herausschlägt... aber mitfiebern, das tut man am Ende doch. Und sei es nur deswegen, dass man selbst den homophoben, sexistischen Mistkerlen, die hier die Hauptfiguren stellen, nicht ein solches Leid wünscht. Dementsprechend: Mission erfüllt. Mehr aber auch nicht.

Fazit: "Hostel" erfüllt seinen Ruf hinsichtlich der schonungslosen Brutalität und einiger herausragend spannender Szenen. Das gleicht teilweise aufgrund der atmosphärischen Inszenierung gar die mies gezeichneten Charaktere und den erschreckend dünnen und logikfreien Plot wieder aus, der es sich in allen Momenten viel zu einfach macht.

Note: 3-



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