Die Konditorin Holly (Katherine Heigl) und der Kameratechniker Eric (Josh Duhamel) werden von einem gemeinsam befreundeten Pärchen miteinander verkuppelt, doch endet das Date aufgrund Hollys Kontrollsucht und Erics Macho-Gehabe rasch in einer Katastrophe. Rund zwei Jahre später müssen beide jedoch zusammenstehen: Das mit ihnen befreundete Pärchen stirbt bei einem Autounfall und hinterlässt Eric und Holly als Paten ihre Tochter Sophie (Brooke Clagett). Mit einem Mal sind die beiden so etwas wie die Eltern eines Säuglings und müssen sich als Paar, welches sich eigentlich nicht ausstehen kann, für das Kind sorgen. Neben den Familiendramen entpuppen sich dabei aber auch die Gefühlswelten beider Elternparteien als baldige Hindernisse...
Natürlich folgt diese US-Komödie weitestgehend den bekannten Rastern des Genres - wir haben es hier also schon mit einem recht durchkalkulierten, vorhersehbaren und letztendlich auch recht simpel gehaltenen Film zu tun, der keine Überraschungen bietet und das wohl auch gar nicht will. Dementsprechend gibt es hier auch so einiges, was man guten Gewissens kritisieren kann. So zum Beispiel ein ungemein schmalziges Happy End, welches auch mit zwei zugedrückten Augen als nicht glaubwürdig und ziemlich überzeichnet abgehakt werden muss. Oder auch die überbordende Laufzeit von beinahe zwei Stunden, die man vor allem im letzten Drittel ordentlich spürt sowie der kitschige Soundtrack, der die nach Schema F inszenierte Familienkomödie noch einmal durch den Schmalztopf dreht.
Es ist allerdings erstaunlich, wie wenig diese eigentlich enormen Schwächen letztendlich ins Gewicht fallen, da der Rest des Films über weite Strecken sehr ordentlich funktioniert. Da sticht besonders der leichtfüßige Dialog von den Autoren Ian Deitchman und Kristin Rusk Robinson hervor, der zwar niemals in irgendeiner Form wirklich Gewicht erhält, dabei aber immer wieder ein paar scharfe Zeilen entwickelt, die durchaus ein sehr solides Humorgespür aufweisen. Unterstrichen werden diese Texte auch von den Hauptdarstellern, die sie transportieren: Die beiden "Happy New Year"-Stars Josh Duhamel und Katherine Heigl harmonieren überraschend gut miteinander, sowohl in den chaotischen Comedy-Szenen als auch in den romantisch angehauchten, ruhigeren Momenten, wo gelegentlich sogar richtig die Funken sprühen. Beide nehmen die Sache zudem mit genügend Humor, alsdass man ihnen sehr gerne dabei zusieht, wie um sie herum ein kleines Chaos ausbricht, welches sie dann gemeinsam wieder aufräumen müssen.
In Sachen Humor gelingt der Spagat zwischen dem üblichen US-Slapstick und gekonntem Wortwitz dann ebenfalls überraschend solide. Auf dämlichen Fäkalhumor verzichtet man dabei weitestgehend, auch wenn es die üblichen Klischee-Gags bezüglich Windeln wechseln oder Babykotze auch hier gibt - aber das ist angesichts des Themas verzeihbar. Die Wortwitze zünden trotzdem besser und werden dabei auch von einigen sehr charmanten Nebencharakteren transportiert, die etwas schrulliger und spleeniger angelegt sind als das Hauptfiguren-Paar. Zu den Highlights zählt neben der Nachbarsgesellschaft dabei dann auch die Dame des Jugendamtes, welche noch einmal ganz anders auf die unangekündigten Besuche reagiert als man sich das zuvor vorgestellt hat.
Nein, frei von Schwächen ist "So spielt das Leben" in seiner erst sehr dramatischen und letztendlich zuckersüßen Geschichte wirklich nicht, was wohl auch daran liegt, dass sich die Macher rund um "Love, Simon"-Regisseur Greg Berlanti wohl nicht mehr allzu viele Schlenker zutrauen sollten. Stattdessen liefern sie eben eine geradlinige Geschichte ab und haben dabei das Glück, durchaus talentierte Darsteller und Autoren an Bord gehabt zu haben. Berlanti selbst kann da mit seiner eher müden Inszenierung weniger Akzente setzen, aber ob solcherlei Experimente bei einem Film wie diesem nun nötig oder gewünscht sind, darf ja eh bezweifelt werden. Dementsprechend stellt sich Berlanti ein wenig zurück, was angemessen ist und somit dem Film zwar seinen knackigen Schliff vorenthält, es aber auch sinnig dem Mainstream anpasst.
Fazit: "So spielt das Leben" ist durch und durch eine Familienkomödie im Mainstream, was dank den spitzen Dialogen und den charmanten Hauptdarstellern weitestgehend gut funktioniert. Einige Längen sowie ein überzuckertes Ende muss man dabei aber erwartungsgemäß schlucken.
Note: 3+
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