Am zweiundzwanzigsten November 1963 fällt der damalige Präsident der Vereinigten Staaten, John F. Kennedy, einem verheerenden Attentat zum Opfer, wobei eine Kugel aus einem Gewehr seinen Kopf trifft. Der Präsident stirbt im Krankenhaus, die Bevölkerung ist schockiert. Nur wenige Stunden nach Kennedys Tod sind jedoch zahlreiche Verschwörungstheorien im Umlauf, die den Nachrichten über die alleinige Schuld des anscheinenden Attentäters Lee Harvey Oswald (Gary Oldman) entgegentreten. In den kommenden Jahren führt vor allem Staatsanwalt Jim Garrison (Kevin Costner) einen Kampf gegen das Rechtssystem, vermutet er doch eine weitreichende Verschwörung gegen Kennedy und Oswald. Dabei stützt er sich auf für ihn unumgängliche Beweise wie die Anzahl der Schüsse am Tatort und deren Flugfähigkeit...
Die Verschwörungstheorien, wenn man sie so nennen mag, die rund um die Ermordung von Präsident John F. Kennedy kursieren, zählen zu den bekanntesten ihrer Art und auch heute noch, nachdem diverse Schuldzusprechungen und Untersuchungen weder widerlegt noch bewiesen werden konnten, wird darüber diskutiert. Im Jahr 1991 erschuf Oliver Stone einen Film zu der widersprüchlichen Faktenlage und ließ dabei in erster Linie einen hochspannenden, komplexen Thriller auf das Publikum los, der handwerklich hervorragend gemacht und von einem brillanten Schauspielensemble, allen voran Kevin Costner und Tommy Lee Jones, getragen wurde. Dreieinhalb Stunden lang ist Stones Werk und dennoch angesichts des hohen Tempos und der ungemein hohen Detaildichte der Story kaum eine Minute langweilig. Ob "JFK" einem darüber hinaus aber nun auch wirklich gefällt, ist eine deutliche Geschmackssache, da Stone es auch wie kaum ein Zweiter versteht, den Zuschauer auf seine Seite der Meinung zu zwingen... und es ist fraglich, ob ihm dahin jeder folgen möchte.
Denn die Theorien, die Stone hier zum Besten gibt und die er vor allem Costner in einem energiegeladenen Monolog vor Gericht vortragen lässt, lesen sich in aller Faktentreue ungemein klar. Doch nicht auf alle Wege, die der "World Trade Center"-Regisseur hier beschreitet, mag man ihm folgen. Das ein ums andere Mal schweift er etwas zu harsch ab, öffnet hier und da neue Fässer, schließt einige, lässt andere offen. Stone hat ungemein viel recherchiert und zusammengetragen und man spürt zu jeder Sekunde, dass dieses Thema etwas mit ihm macht, dass es ihm viel bedeutet und dass er eine ganze Menge von seiner eigenen Meinung zu sagen hat, wenn es um die Verschwörung zu Kennedys Ermordung geht. Inwiefern man selbst jedoch der Meinung sein wird, Stone sei hier doch etwas zu exorbitant gewissen Theorien aufgesessen und würde nun versuchen, das Millionenpublikum mit eben diesen anzustecken, wird jeder für sich entscheiden müssen. Dass Stone angesichts der Faktenlage und der eigenen Recherchen aber sehr detailreich und bedacht vorgeht, muss als klares Lob verstanden werden.
In den dreieinhalb Stunden nutzt der Regisseur hin und wieder auch die Zeit, seine menschlichen Figuren ein wenig reifen zu lassen. Auch wenn im Bereich der Nebencharaktere dabei etwas mehr drin gewesen wäre, so erhält vor allem Kevin Costner's Jim Garrison einiges an Leben. Seine dramatische Familiengeschichte rutscht ab und an in etwas unsanfte Klischees ab, ist neben dem im Fokus stehenden Ermittlungsplot aber dennoch spannend genug, um an der Stange zu halten. Aufregender sind aber natürlich die einzelnen Hürden, die Garrison und sein Team überwinden müssen, um Gehör beim Staat zu finden und auch in diesem Bereich geht Oliver Stone kritisch und ungeschönt vor. Was er hier nun alles zusammengetragen hat, liest sich wie ein ungemein spannender Krimi, ist aber die Realität. Am Ende werden wir vielleicht nie oder spätestens bei der Freigabe der entsprechenden Akten, was wirklich geschehen ist - aber die Theorie, die Stone zu dem Ganzen hat, ist zumindest eines: Mordsmäßig interessant und zum Nachdenken anregend.
Fazit: "JFK" ist nicht nur ein spannender Thriller mit attraktiven Charaktermustern und einer bockstarken Inszenierung. Er ist zudem ein sehr kritischer, wenn auch manchmal etwas zu arg auflauernder Film über die amerikanische Gesellschaft und Geheimnisse, denen wir aufsitzen können. Als solcher ist das Werk aufrüttelnd und regt zum Nachdenken an.
Note: 2-
Die Verschwörungstheorien, wenn man sie so nennen mag, die rund um die Ermordung von Präsident John F. Kennedy kursieren, zählen zu den bekanntesten ihrer Art und auch heute noch, nachdem diverse Schuldzusprechungen und Untersuchungen weder widerlegt noch bewiesen werden konnten, wird darüber diskutiert. Im Jahr 1991 erschuf Oliver Stone einen Film zu der widersprüchlichen Faktenlage und ließ dabei in erster Linie einen hochspannenden, komplexen Thriller auf das Publikum los, der handwerklich hervorragend gemacht und von einem brillanten Schauspielensemble, allen voran Kevin Costner und Tommy Lee Jones, getragen wurde. Dreieinhalb Stunden lang ist Stones Werk und dennoch angesichts des hohen Tempos und der ungemein hohen Detaildichte der Story kaum eine Minute langweilig. Ob "JFK" einem darüber hinaus aber nun auch wirklich gefällt, ist eine deutliche Geschmackssache, da Stone es auch wie kaum ein Zweiter versteht, den Zuschauer auf seine Seite der Meinung zu zwingen... und es ist fraglich, ob ihm dahin jeder folgen möchte.
Denn die Theorien, die Stone hier zum Besten gibt und die er vor allem Costner in einem energiegeladenen Monolog vor Gericht vortragen lässt, lesen sich in aller Faktentreue ungemein klar. Doch nicht auf alle Wege, die der "World Trade Center"-Regisseur hier beschreitet, mag man ihm folgen. Das ein ums andere Mal schweift er etwas zu harsch ab, öffnet hier und da neue Fässer, schließt einige, lässt andere offen. Stone hat ungemein viel recherchiert und zusammengetragen und man spürt zu jeder Sekunde, dass dieses Thema etwas mit ihm macht, dass es ihm viel bedeutet und dass er eine ganze Menge von seiner eigenen Meinung zu sagen hat, wenn es um die Verschwörung zu Kennedys Ermordung geht. Inwiefern man selbst jedoch der Meinung sein wird, Stone sei hier doch etwas zu exorbitant gewissen Theorien aufgesessen und würde nun versuchen, das Millionenpublikum mit eben diesen anzustecken, wird jeder für sich entscheiden müssen. Dass Stone angesichts der Faktenlage und der eigenen Recherchen aber sehr detailreich und bedacht vorgeht, muss als klares Lob verstanden werden.
In den dreieinhalb Stunden nutzt der Regisseur hin und wieder auch die Zeit, seine menschlichen Figuren ein wenig reifen zu lassen. Auch wenn im Bereich der Nebencharaktere dabei etwas mehr drin gewesen wäre, so erhält vor allem Kevin Costner's Jim Garrison einiges an Leben. Seine dramatische Familiengeschichte rutscht ab und an in etwas unsanfte Klischees ab, ist neben dem im Fokus stehenden Ermittlungsplot aber dennoch spannend genug, um an der Stange zu halten. Aufregender sind aber natürlich die einzelnen Hürden, die Garrison und sein Team überwinden müssen, um Gehör beim Staat zu finden und auch in diesem Bereich geht Oliver Stone kritisch und ungeschönt vor. Was er hier nun alles zusammengetragen hat, liest sich wie ein ungemein spannender Krimi, ist aber die Realität. Am Ende werden wir vielleicht nie oder spätestens bei der Freigabe der entsprechenden Akten, was wirklich geschehen ist - aber die Theorie, die Stone zu dem Ganzen hat, ist zumindest eines: Mordsmäßig interessant und zum Nachdenken anregend.
Fazit: "JFK" ist nicht nur ein spannender Thriller mit attraktiven Charaktermustern und einer bockstarken Inszenierung. Er ist zudem ein sehr kritischer, wenn auch manchmal etwas zu arg auflauernder Film über die amerikanische Gesellschaft und Geheimnisse, denen wir aufsitzen können. Als solcher ist das Werk aufrüttelnd und regt zum Nachdenken an.
Note: 2-
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