Der elfjährige Mark Sway (Brad Renfro) wird während eines Ausfluges mit seinem kleinen Bruder nicht nur Zeuge eines grausamen Suizids des Rechtsanwaltes Jerome Clifford (Walter Olkewicz), sondern erfährt von diesem zuvor auch noch einige gefährliche Informationen - darunter den Aufenthaltsort einer Leiche, welche das FBI derzeit sucht und welche dienlich sein könnte, um den Mörder und Cliffords Klienten, Barry Muldano (Anthony LaPaglia), einzubuchten. Sich der Gefahr, in welcher er mit diesem Wissen schwebt, bewusst, belügt Mark die Polizei und auch den renommierten Anwalt Roy Foltrigg (Tommy Lee Jones), der bereits seit langer Zeit hinter Muldano her ist... und vertraut sich der engagierten Anwältin Regina Love (Susan Sarandon) an. Diese nimmt sich dem schon bald populären Fall des Jungen an, auch aus persönlicher Zuneigung aufgrund ihrer schwierigen Familienvergangenheit.
Nicht jede Verfilmung der populären Krimi-Romane von John Grisham genießt einen gleichsam guten Ruf. Am beliebtesten und bekanntesten dürfte bis heute der Thriller "Die Firma" sein, doch es gab auch ziemlich ermüdenden Kram wie "Die Kammer". Einige dieser Wissenslücken will ich nun, nachdem ich unter den Grisham-Verfilmungen bisher nur die beiden Genannten sowie den hochspannenden "Das Urteil" kannte, endlich schließen - mit den Sichtungen von "Der Klient", "Die Akte" und "Die Jury". Ersterer dieser drei oftmals in Gerichtsräumen ausgeführten Thriller stellte sich nun gleich als ziemlicher Volltreffer heraus, der zwar nicht in jedem Nebenplot den richtigen Ton trifft, dafür aber vordergründig spannende Unterhaltung liefert. Diese resultiert nicht zwingend aus den arg klischeehaft und nur selten wirklich bedrohlichen Antagonisten rund um den ins Visier des Gesetztes geratenen Barry Muldano, sondern eher aus den Umständen der prekären Situationen für einen elfjährigen Jungen.
Dieser wird von dem jungen Brad Renfro mit Kraft und Charme gespielt - schade, dass Renfro einer der Jungdarsteller war, dessen plötzlicher Star-Boom ihm nachhaltig schadete, bis er in jungen Jahren an einer Heroin-Überdosis verstarb. Der größte und bekannteste Teil seines Vermächtnisses wird wohl für immer dieser Film bleiben, der beweist, dass ihm womöglich eine starke Karriere vergönnt gewesen wäre. Und wenn man bedenkt, dass "Der Klient" darüber hinaus sehr namhaft besetzt ist (wie ja eigentlich fast jede Grisham-Verfilmung), ist das nur noch mehr Lob für Renfro. Das bedeutet aber nicht, dass der Rest seine Sache nicht gut genug gemacht. Ganz im Gegenteil sogar, Susan Sarandon entwickelt in der weiblichen Hauptrolle und auch dank eines sensibel erzählten Familienplots ein schieres Feuer und auch unter den Nebendarstellern finden sich mit "Magnolia"-Star William H. Macy oder einem herrlich fiesen Will Patton echte Glanzlichter. Es erstaunt aber nicht, dass Tommy Lee Jones ihnen allen mit seiner grandios-schmierigen und besonders im Humorbereich absolut treffsicheren Performance die Schau stiehlt - seine Darstellung des geleckten und darüber hinaus aber gar nicht mal so einfältigen Staranwalts ist definitiv über jeden Zweifel erhaben.
Der Plot des Films als solcher gerät dann relativ geradlinig, nimmt sich dazwischen aber immer wieder auf angenehme Art und Weise Zeit, um persönliche Belange der Protagonisten zu bearbeiten. Das führt dann zwar, ebenso wie ein eher effekthascherisches denn wirklich aufregendes Finale, zu einer etwas schwächeren zweiten Hälfte, die mit dem punktgenauen und teils auch überraschend heiteren Aufbau nicht ganz mithalten kann, insgesamt ist aber dennoch Begeisterung angesagt. Das liegt zu einem großen Teil an der schnörkellosen und gekonnten Regie von Joel Schumacher sowie an einem rundum spannenden Plot, der aus einer ebenso simplen wie gekonnten Ausgangssituation einen packenden Thriller erbaut. Das ist dann zwar nicht ganz so komplex wie andere Werke seitens Grisham, was auch an dem wesentlich übersichtlicheren Figurenensemble liegt, aber langweilt dennoch zu keiner Minute. Und falls es das doch mal tun sollte, wieso auch immer, kann man sich immerhin an einer gnadenlos guten Performance von Tommy Lee Jones sattsehen. Die macht nämlich ohnehin alles wieder wett.
Fazit: "Der Klient" gehört zwar nicht ganz zu den besten Grisham-Verfilmungen, ist aber dennoch spannend und unterhaltsam genug, um durchweg bei der Stange zu halten. Neben dem aufregenden, wenn auch etwas simplen Krimiplot gefallen auch die Ausflüge in leisere, dramatische Gefilde sowie der sparsam eingesetzte Humor.
Note: 2-
Nicht jede Verfilmung der populären Krimi-Romane von John Grisham genießt einen gleichsam guten Ruf. Am beliebtesten und bekanntesten dürfte bis heute der Thriller "Die Firma" sein, doch es gab auch ziemlich ermüdenden Kram wie "Die Kammer". Einige dieser Wissenslücken will ich nun, nachdem ich unter den Grisham-Verfilmungen bisher nur die beiden Genannten sowie den hochspannenden "Das Urteil" kannte, endlich schließen - mit den Sichtungen von "Der Klient", "Die Akte" und "Die Jury". Ersterer dieser drei oftmals in Gerichtsräumen ausgeführten Thriller stellte sich nun gleich als ziemlicher Volltreffer heraus, der zwar nicht in jedem Nebenplot den richtigen Ton trifft, dafür aber vordergründig spannende Unterhaltung liefert. Diese resultiert nicht zwingend aus den arg klischeehaft und nur selten wirklich bedrohlichen Antagonisten rund um den ins Visier des Gesetztes geratenen Barry Muldano, sondern eher aus den Umständen der prekären Situationen für einen elfjährigen Jungen.
Dieser wird von dem jungen Brad Renfro mit Kraft und Charme gespielt - schade, dass Renfro einer der Jungdarsteller war, dessen plötzlicher Star-Boom ihm nachhaltig schadete, bis er in jungen Jahren an einer Heroin-Überdosis verstarb. Der größte und bekannteste Teil seines Vermächtnisses wird wohl für immer dieser Film bleiben, der beweist, dass ihm womöglich eine starke Karriere vergönnt gewesen wäre. Und wenn man bedenkt, dass "Der Klient" darüber hinaus sehr namhaft besetzt ist (wie ja eigentlich fast jede Grisham-Verfilmung), ist das nur noch mehr Lob für Renfro. Das bedeutet aber nicht, dass der Rest seine Sache nicht gut genug gemacht. Ganz im Gegenteil sogar, Susan Sarandon entwickelt in der weiblichen Hauptrolle und auch dank eines sensibel erzählten Familienplots ein schieres Feuer und auch unter den Nebendarstellern finden sich mit "Magnolia"-Star William H. Macy oder einem herrlich fiesen Will Patton echte Glanzlichter. Es erstaunt aber nicht, dass Tommy Lee Jones ihnen allen mit seiner grandios-schmierigen und besonders im Humorbereich absolut treffsicheren Performance die Schau stiehlt - seine Darstellung des geleckten und darüber hinaus aber gar nicht mal so einfältigen Staranwalts ist definitiv über jeden Zweifel erhaben.
Der Plot des Films als solcher gerät dann relativ geradlinig, nimmt sich dazwischen aber immer wieder auf angenehme Art und Weise Zeit, um persönliche Belange der Protagonisten zu bearbeiten. Das führt dann zwar, ebenso wie ein eher effekthascherisches denn wirklich aufregendes Finale, zu einer etwas schwächeren zweiten Hälfte, die mit dem punktgenauen und teils auch überraschend heiteren Aufbau nicht ganz mithalten kann, insgesamt ist aber dennoch Begeisterung angesagt. Das liegt zu einem großen Teil an der schnörkellosen und gekonnten Regie von Joel Schumacher sowie an einem rundum spannenden Plot, der aus einer ebenso simplen wie gekonnten Ausgangssituation einen packenden Thriller erbaut. Das ist dann zwar nicht ganz so komplex wie andere Werke seitens Grisham, was auch an dem wesentlich übersichtlicheren Figurenensemble liegt, aber langweilt dennoch zu keiner Minute. Und falls es das doch mal tun sollte, wieso auch immer, kann man sich immerhin an einer gnadenlos guten Performance von Tommy Lee Jones sattsehen. Die macht nämlich ohnehin alles wieder wett.
Fazit: "Der Klient" gehört zwar nicht ganz zu den besten Grisham-Verfilmungen, ist aber dennoch spannend und unterhaltsam genug, um durchweg bei der Stange zu halten. Neben dem aufregenden, wenn auch etwas simplen Krimiplot gefallen auch die Ausflüge in leisere, dramatische Gefilde sowie der sparsam eingesetzte Humor.
Note: 2-
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