Im Jahr 1968 wird David Aaronson (Robert De Niro), auch bekannt als "Noodles" bei seiner Rückkehr in die amerikanische Heimat von finsteren Anzugträgern verfolgt, die seine Freundin ermorden und auch David selbst unter die Erde bringen wollen. David versteckt sich bei seinem alten Freund und sinnt über seine vergangenen Taten nach, die ihn erst ins Fadenkreuz der Gangster rücken ließen. Früher war er nämlich selbst ein solcher und bereits zu Kinderzeiten brach er ins kriminelle Millieu ein. Mit seinen damaligen Freunden überfiel er betrunkene Männer und ließ sich auf düstere Geschäfte ein. Diese Kontakte und Erfahrungen sollten David schließlich in einen erlesenen Kreis aus Verbrechern bringen und sein Leben für immer verändern.
Sergio Leone war einer der größten Filmemacher unserer Zeit und machte sich dabei vor allem mit klassischen Western, die heute als einige der größten Kinoklassiker aller Zeiten verehrt werden, einen Namen. Sein 1984 erschienenes und damals von Kritikern eher skeptisch beäugtes Gangster-Epos "Es war einmal in Amerika" fällt dabei zwar in ein anderes Genre, dennoch kommen Leones Western-Erfahrungen immer wieder durch. Ob durch den grandiosen Soundtrack der zuletzt leider verstorbenen Legende Ennio Morricone, durch die schweigsame Atmosphäre, die Kamera oder den Plot an sich - man merkt, woe Leones Fußstapfen herrühren. Wirklich anerkannt wurde der Film allerdings erst nach dem Tod des Regisseurs im Jahr 1989... und wird heute als Klassiker verehrt, der in einer Reihe mit den Mafiawerken von Martin Scorsese steht und sich dabei auch so anfühlt, als würde er aus Scorseses Feder stammen.
Zu ähnlich gearteten Werken wie den von Fans und Kritikern einstimmig verehrten "GoodFellas" oder "Casino" gibt es hier nämlich so einige Gemeinsamkeiten und das liegt nicht nur an der Besetzung von Kultstars wie Robert De Niro oder Joe Pesci. Hüben wie drüben gibt es eine eklatant lange Laufzeit (in Leones letztendlichem Cut läuft der Film fast vier Stunden, die man hin und wieder aufgrund des langsamen Tempos auch spürt) und eine ausgedehnte Handlung, die nicht immer einem roten Faden folgt, dafür aber das Lebensgefühl einer anderen Zeit herausragend ergreift. Ein Film über Gangster, deren Aufstieg und letztendlichen Fall - eben genau die Themen, die heute immer noch funktionieren und die ein Scorsese daher auch auf ähnliche Art und Weise in seinem letztjährigen Netflix-Epos "The Irishman" anpackte. Aus heutiger Sicht ist besonders die Frauenquote in einem Film wie diesem schwach geraten und ruht sich dabei auch auf veralteten und ziemlich einseitigen Bildern aus - wie sehr man dies einem Klassiker, der immerhin auch ein Stück seiner Zeit ist, heute zur Last legen will, muss jeder für sich entscheiden.
Leone macht schließlich keine Gefangenen und entscheidet sich für einen sowohl physisch als auch atmosphärisch sehr harten Streifen, der gerade in den zwischenmenschlichen Momenten ziemlich in die Magengrube trifft - da schmerzt ein gesprochenes Wort manchmal mehr als eine Kugel, die in einem Film wie diesem aber natürlich auch in rauen Mengen fliegen. Man kann "Es war einmal in Amerika" eine gewisse Geschwätzigkeit nicht absprechen, dass er aber trotz des hinreichenden Verlustes eines roten Fadens durchweg so atmosphärisch dicht aufwartet, macht ihn auch heute noch faszinierend. Beeindruckend ist dabei auch der Sprung durch verschiedene Zeitebenen, wobei wir uns mal parallel, mal aufeinanderfolgend in den Jahren 1922, 1933 und 1968 wiederfinden. Obwohl Leone dabei in verschiedenen Reihenfolgen oftmals gewisse Wendungen vorwegnimmt, tut das der inneren Spannung seines Thrillers kaum einen Abbruch - besonders der Blick in die Zwanziger, wenn wir den späteren Gangstern als raubeinige Kinder und Jugendliche begegnen, ist schlichtweg grandios inszeniert.
Fazit: Mit einer Laufzeit von beinahe vier Stunden liefert Altmeister Sergio Leone ein Gangster-Epos mit viel Stoff ab. Dabei inszeniert atmosphärisch dicht und mit einer gnadenlos guten Schauspielführung, auch wenn er hin und wieder den roten Faden zu verlieren droht.
Note: 2
Sergio Leone war einer der größten Filmemacher unserer Zeit und machte sich dabei vor allem mit klassischen Western, die heute als einige der größten Kinoklassiker aller Zeiten verehrt werden, einen Namen. Sein 1984 erschienenes und damals von Kritikern eher skeptisch beäugtes Gangster-Epos "Es war einmal in Amerika" fällt dabei zwar in ein anderes Genre, dennoch kommen Leones Western-Erfahrungen immer wieder durch. Ob durch den grandiosen Soundtrack der zuletzt leider verstorbenen Legende Ennio Morricone, durch die schweigsame Atmosphäre, die Kamera oder den Plot an sich - man merkt, woe Leones Fußstapfen herrühren. Wirklich anerkannt wurde der Film allerdings erst nach dem Tod des Regisseurs im Jahr 1989... und wird heute als Klassiker verehrt, der in einer Reihe mit den Mafiawerken von Martin Scorsese steht und sich dabei auch so anfühlt, als würde er aus Scorseses Feder stammen.
Zu ähnlich gearteten Werken wie den von Fans und Kritikern einstimmig verehrten "GoodFellas" oder "Casino" gibt es hier nämlich so einige Gemeinsamkeiten und das liegt nicht nur an der Besetzung von Kultstars wie Robert De Niro oder Joe Pesci. Hüben wie drüben gibt es eine eklatant lange Laufzeit (in Leones letztendlichem Cut läuft der Film fast vier Stunden, die man hin und wieder aufgrund des langsamen Tempos auch spürt) und eine ausgedehnte Handlung, die nicht immer einem roten Faden folgt, dafür aber das Lebensgefühl einer anderen Zeit herausragend ergreift. Ein Film über Gangster, deren Aufstieg und letztendlichen Fall - eben genau die Themen, die heute immer noch funktionieren und die ein Scorsese daher auch auf ähnliche Art und Weise in seinem letztjährigen Netflix-Epos "The Irishman" anpackte. Aus heutiger Sicht ist besonders die Frauenquote in einem Film wie diesem schwach geraten und ruht sich dabei auch auf veralteten und ziemlich einseitigen Bildern aus - wie sehr man dies einem Klassiker, der immerhin auch ein Stück seiner Zeit ist, heute zur Last legen will, muss jeder für sich entscheiden.
Leone macht schließlich keine Gefangenen und entscheidet sich für einen sowohl physisch als auch atmosphärisch sehr harten Streifen, der gerade in den zwischenmenschlichen Momenten ziemlich in die Magengrube trifft - da schmerzt ein gesprochenes Wort manchmal mehr als eine Kugel, die in einem Film wie diesem aber natürlich auch in rauen Mengen fliegen. Man kann "Es war einmal in Amerika" eine gewisse Geschwätzigkeit nicht absprechen, dass er aber trotz des hinreichenden Verlustes eines roten Fadens durchweg so atmosphärisch dicht aufwartet, macht ihn auch heute noch faszinierend. Beeindruckend ist dabei auch der Sprung durch verschiedene Zeitebenen, wobei wir uns mal parallel, mal aufeinanderfolgend in den Jahren 1922, 1933 und 1968 wiederfinden. Obwohl Leone dabei in verschiedenen Reihenfolgen oftmals gewisse Wendungen vorwegnimmt, tut das der inneren Spannung seines Thrillers kaum einen Abbruch - besonders der Blick in die Zwanziger, wenn wir den späteren Gangstern als raubeinige Kinder und Jugendliche begegnen, ist schlichtweg grandios inszeniert.
Fazit: Mit einer Laufzeit von beinahe vier Stunden liefert Altmeister Sergio Leone ein Gangster-Epos mit viel Stoff ab. Dabei inszeniert atmosphärisch dicht und mit einer gnadenlos guten Schauspielführung, auch wenn er hin und wieder den roten Faden zu verlieren droht.
Note: 2
Kommentare
Kommentar veröffentlichen