Als ihre Schwester Jess (Natalie Dormer) im sagenumwobenen und mit allerlei Spukgeschichten legendär erhobenen, japanischen Wald Aokigahara-Wald verschwindet, macht sich ihre Zwillingsschwester Sara Price (Natalie Dormer) nach Asien auf, um sie zu finden. Dort erfährt sie von den unheimlichen Legenden, die den Wald umgeben: Angeblich wird er von Geistern beheimatet, die einst zwischen den Bäumen zum Sterben zurückgelassen wurden und noch heute ist er Anlaufpunkt vieler Menschen, die einen Suizid planen. Gemeinsam mit dem Journalisten Aiden (Taylor Kinney), der in der Geschichte der beiden Schwestern einen wertvollen Artikel für sein Reisemagazin riecht, begibt sich Sara in den Wald... und muss dort Erfahrungen mit dem Spuk machen, der zwischen den Bäumen haust.
Mittlerweile werden die gruseligen Legenden, die noch nicht fürs aktuelle Horrorkino verwurstet wurden, knapp: Gefühlt jeder Spuk, jede unheimliche Legende und jeder angstschauernde, verlassene Ort der Welt musste bereits für eine neue Hype-Geistergeschichte herhalten. Dass es dann doch bis ins Jahr 2016 dauerte, bis man sich den Mythen rund um den als "Selbstmord-Wald" berufenen Aokigahara-Forest annehmen würde, überrascht. Vielleicht hatte man angesichts der auch heute noch zahlreichen Suizid-Fälle, die sich dort zwischen den Bäumen zutragen, aber auch ein wenig Respekt... für einen abendfüllenden Schocker klingt die Idee, eine junge Frau in den Wald zu verfrachten, aber auch einfach zu gut. Der medienwirksame Wald ist als Schauplatz für einen feinen Gruselfilm so dermaßen gut geeignet, dass es eigentlich kaum möglich ist, diesen letztendlich zu vergeigen, sind doch alleine die Legenden rund um diesen Geisterort gruselig genug, um für manch eine schlaflose Nacht zu sorgen. Regisseur Jason Zada hat dennoch das Unmögliche möglich gemacht: Er hat "The Forest" mit Anlauf in den Sand gesetzt.
Die erste Enttäuschung erfolgt im Grunde schon vor dem Beginn des Films: Da im echten Aokigahara-Wald ein striktes Drehverbot herrscht, konnte nicht an den originalen Schauplätzen gedreht werden. Mit dem Wissen, dass es sich bei dem dichten Gestrüpp in "The Forest" nun also nur um einen Alibi-Wald in Serbien handelt, möchte eine echte Schauerstimmung also irgendwie erstmal nicht aufkommen - das Gefühl, dass sich Mrs. Dormer zum Drehzeitpunkt durch die mystischen Wälder begeben hat, kann nicht aufkommen. Das darf natürlich nicht als Qualitätsmerkmal gelten und generell sorgt zumindest Kameramann Mattias Troelstrup für einige schöne, optische Highlights. Gerade die Totalen in diesem düsteren, verlassenen Stück Natur wirken wie ein gemaltes Bild, dass durchaus Stimmung macht. Feine Nebelschwaden, starke Nahaufnahmen der erschrockenen Gesichter - nein, rein optisch macht "The Forest" seine Sache als gruseliger Horrorstreifen sehr ordentlich. Zumindest solange, bis es auch über die reine Atmosphäre hinaus gruselig werden soll. Dass man ein solch geniales Thema wie dieses letztendlich nämlich nur noch dafür nutzt, zum xten Male mit Schockeffekten aus der Mottenkiste um sich zu werfen und Maden über Wunden sowie Zombieviechern über den Waldboden kriechen zu lassen, ist schade.
Aber womöglich hatten sie sonst auch keine Ideen. Der Einsteig hinein in diese Welt, der sich übrigens rund über die Hälfte der Spieldauer hinzieht, soll wohl atmosphärisch dicht sein, aber ist es nicht. Viel zu bemüht und dabei ohne echte inszenatorische Einfälle hangelt sich Zadas durch das ABC der müden Gruselstreifen dieser Dekade und sorgt dabei eigentlich nur für breite Langeweile, wobei nichts passiert. Die Handlung ist dünn, aber sie muss gar nicht viel dicker sein, wenn "The Forest" nur atmosphärisch etwas mehr Horror atmen würde... tut er aber nicht. Da hilft es auch nicht, dass sich Hauptdarstellerin Natalie Dormer sowohl in den ruhigen als auch in den wilden Szenen, in denen sie dann genrelike kreischen und weinen muss, sehr bemüht. Wo sie in "Game of Thrones" in einer der stärksten Rollen noch glänzte, so wird hier klar, dass ihr Schauspiel nicht ausreicht, um selbst einen schwachen Film wie diesen weitestgehend allein auf ihren Schultern zu tragen. Sie zeigt zwar viele Facetten, wirkt dabei in den eigentlich großen Emotionen dieser persönlichen Familiengeschichte aber nur selten glaubwürdig.
Fazit: "The Forest" ist ein weiterer müder Gruselstreifen, der auf urbanen Legenden basiert. Dass man das Thema des bekannten Selbstmord-Waldes hier allerdings so handzahm und letztendlich auch abgedroschen präsentiert, ist angesichts des Horror-Potenzials ziemlich traurig.
Note: 4-
Mittlerweile werden die gruseligen Legenden, die noch nicht fürs aktuelle Horrorkino verwurstet wurden, knapp: Gefühlt jeder Spuk, jede unheimliche Legende und jeder angstschauernde, verlassene Ort der Welt musste bereits für eine neue Hype-Geistergeschichte herhalten. Dass es dann doch bis ins Jahr 2016 dauerte, bis man sich den Mythen rund um den als "Selbstmord-Wald" berufenen Aokigahara-Forest annehmen würde, überrascht. Vielleicht hatte man angesichts der auch heute noch zahlreichen Suizid-Fälle, die sich dort zwischen den Bäumen zutragen, aber auch ein wenig Respekt... für einen abendfüllenden Schocker klingt die Idee, eine junge Frau in den Wald zu verfrachten, aber auch einfach zu gut. Der medienwirksame Wald ist als Schauplatz für einen feinen Gruselfilm so dermaßen gut geeignet, dass es eigentlich kaum möglich ist, diesen letztendlich zu vergeigen, sind doch alleine die Legenden rund um diesen Geisterort gruselig genug, um für manch eine schlaflose Nacht zu sorgen. Regisseur Jason Zada hat dennoch das Unmögliche möglich gemacht: Er hat "The Forest" mit Anlauf in den Sand gesetzt.
Die erste Enttäuschung erfolgt im Grunde schon vor dem Beginn des Films: Da im echten Aokigahara-Wald ein striktes Drehverbot herrscht, konnte nicht an den originalen Schauplätzen gedreht werden. Mit dem Wissen, dass es sich bei dem dichten Gestrüpp in "The Forest" nun also nur um einen Alibi-Wald in Serbien handelt, möchte eine echte Schauerstimmung also irgendwie erstmal nicht aufkommen - das Gefühl, dass sich Mrs. Dormer zum Drehzeitpunkt durch die mystischen Wälder begeben hat, kann nicht aufkommen. Das darf natürlich nicht als Qualitätsmerkmal gelten und generell sorgt zumindest Kameramann Mattias Troelstrup für einige schöne, optische Highlights. Gerade die Totalen in diesem düsteren, verlassenen Stück Natur wirken wie ein gemaltes Bild, dass durchaus Stimmung macht. Feine Nebelschwaden, starke Nahaufnahmen der erschrockenen Gesichter - nein, rein optisch macht "The Forest" seine Sache als gruseliger Horrorstreifen sehr ordentlich. Zumindest solange, bis es auch über die reine Atmosphäre hinaus gruselig werden soll. Dass man ein solch geniales Thema wie dieses letztendlich nämlich nur noch dafür nutzt, zum xten Male mit Schockeffekten aus der Mottenkiste um sich zu werfen und Maden über Wunden sowie Zombieviechern über den Waldboden kriechen zu lassen, ist schade.
Aber womöglich hatten sie sonst auch keine Ideen. Der Einsteig hinein in diese Welt, der sich übrigens rund über die Hälfte der Spieldauer hinzieht, soll wohl atmosphärisch dicht sein, aber ist es nicht. Viel zu bemüht und dabei ohne echte inszenatorische Einfälle hangelt sich Zadas durch das ABC der müden Gruselstreifen dieser Dekade und sorgt dabei eigentlich nur für breite Langeweile, wobei nichts passiert. Die Handlung ist dünn, aber sie muss gar nicht viel dicker sein, wenn "The Forest" nur atmosphärisch etwas mehr Horror atmen würde... tut er aber nicht. Da hilft es auch nicht, dass sich Hauptdarstellerin Natalie Dormer sowohl in den ruhigen als auch in den wilden Szenen, in denen sie dann genrelike kreischen und weinen muss, sehr bemüht. Wo sie in "Game of Thrones" in einer der stärksten Rollen noch glänzte, so wird hier klar, dass ihr Schauspiel nicht ausreicht, um selbst einen schwachen Film wie diesen weitestgehend allein auf ihren Schultern zu tragen. Sie zeigt zwar viele Facetten, wirkt dabei in den eigentlich großen Emotionen dieser persönlichen Familiengeschichte aber nur selten glaubwürdig.
Fazit: "The Forest" ist ein weiterer müder Gruselstreifen, der auf urbanen Legenden basiert. Dass man das Thema des bekannten Selbstmord-Waldes hier allerdings so handzahm und letztendlich auch abgedroschen präsentiert, ist angesichts des Horror-Potenzials ziemlich traurig.
Note: 4-
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