Es ist tatsächlich gelungen, Nathan (Robbie Amell) wieder zurück ins echte Leben zu downloaden. Nun kann er seine Freundin Nora (Andy Allo) direkt dabei unterstützen, die Verschwörung der großen Konzerne und gleich mehrerer, unter einer Decke zusammensteckender Milliardäre aufzudecken, die gerne verarmte Menschen zu einem Platz in der digitalen Welt überreden möchten. Allerdings zeugt eine blutende Nase davon, dass Nathans neues, echtes Leben nicht von langer Dauer sein und er womöglich bald wieder nach Lakeview zurückkehren könnte. Dort wurde nun jedoch bereits eine illegale Kopie des verschwundenen Bewohners eingesetzt, der dort für allerlei Verwirrung sorgt. Indes versucht der einsame Luke (Kevin Bigley), seinen besten Freund zu ersetzen, hat dabei angesichts seiner hohen Erwartungen aber nur wenig Erfolg...
Mit der dritten Staffel der als feinen Geheimtipp geltenden Sci-Fi-Serie "Upload" beginnt der Abstieg... und dieser ist leider ziemlich enorm. Habe ich die ersten beiden Staffeln noch als manchmal etwas holprige, aber durchweg spaßige und bisweilen spannende Show gesehen, die ordentlich bei der Stange hielt, scheinen sich die Macher mittlerweile ordentlich verrannt haben. Obwohl die Hauptfiguren zum vorherigen Staffelfinale allesamt ziemlich wichtige Ziele zu haben schienen, kommt die Geschichte nun über mehrere Folgen kaum noch voran. Die Autoren konzentrieren sich dabei vor allem auf das Konzept, dass es nun zwei Nathans gibt - einen in der realen Welt und einen in der digitalen Stadt Lakeview. Diese neue Idee läuft sich aber ziemlich schnell tot, da sich daraus allenfalls weitere Verstrickungen in den sich im Kreis drehenden Lovestorys ergeben. Und außer der Weiterentwicklung einer der Hauptfiguren, die hier eine bemerkenswerte Wandlung durchläuft, ist dieser ehemals als Kniff gedachte, neue Plot leider ziemlich handzahm geraten.
Darüber hinaus beschäftigt sich die Staffel über weite Strecken mit einer Menge Füllmaterial. Denn der nun wieder lebende Nathan und seine Freundin Nora haben zwar eigentlich alle Hände voll damit zu tun, manch eine Korruption aufzudecken, haben es damit aber nicht immer wirklich eilig. Nach einer noch voller Wendungen steckenden und somit ziemlich vollgestopften ersten Folge wird nämlich der Fuß von der Bremse genommen und wir begleiten die Figuren sehr lange in ihrem Alltag. Dabei ist es nicht so, dass es normalerweise nicht schön wäre, diesen sympathischen Charakteren auch mal bei kleineren, unaufgeregten Aktivitäten zuzuschauen. Einerseits verlieren die Macher aber mittlerweile deutlich die Bindung zu eben diesen Figuren und lassen sie sich arg behäbig im Kreis drehen, andererseits tritt der übergeordnete Plot dabei so lange auf der Strecke, dass sich im großen Finale dann auch nur noch diverse Ereignisse überschlagen. Die gesamte Dramaturgie dieser acht Folgen wirkt dabei ungemein unstet.
Ähnlich mau sieht es beim Humor aus, der ja eigentlich immer eine ganz große Stärke dieser Serie war. Neue, absurde Ideen sind diesmal aber Mangelware und obwohl sich "Upload" bisweilen in eine echte Beziehungs-Sitcom zu wandeln droht, bleiben Lacher über weite Strecken aus. An den bekannten Ideen, die hier weiterhin ausgeschlachtet werden, hat man sich indes sattgesehen und wirklich neue, erfrischende Ansätze bietet die Serie allenfalls in einigen skurillen Ideen, die aber kaum noch witzig, sondern viel mehr albern sind und dementsprechend den ohnehin wirren Plot maßlos in die Länge ziehen. Einige ohnehin sympathische Nebenfiguren, wie der verpeilte Ex-Soldat Luke oder der nun mit seinem KI-Training hadernde Concierge, halten dabei die Fahne hoch und sorgen immer wieder für ein paar lichte Momente. Insgesamt ist das aber zu wenig für eine Staffel, die unglaublich lange vor sich hinmäandert und darüber hinaus nicht mal mehr in der Lage ist, dieses Minus an Story noch mit den gewohnten, charmanten Momenten auszugleichen. Da bleibt nur zu hoffen, dass den Machern mit der nun noch folgenden vierten Staffel ein solider Abschluss beginnt - wenn nicht, wäre dies ein enormer Let-Down für eine bis dahin so unterhaltsame Serie.
Fazit: Die dritte Staffel verliert plötzlich viel von ihrem absurden Charme, wird angestrengt, bemüht und zäh. Die Geschichte kommt nur noch bruchstückweise voran, es fehlt an zündenden Ideen und die Figuren wirken langsam auserzählt. An dieser Staffel werden höchstwahrscheinlich nur noch die ganz hartgesottenen Fans noch ihre Freude finden.
Note: 4
Kommentare
Kommentar veröffentlichen