Es ist ein großer Schock für Nora (Andy Allo), Ingrid (Allegra Edwards) und Co. - einer der beiden Nathan's (Robbie Amell) wurde offenbar von ihren Feinden getötet. Der plötzliche Verlust eines guten Freundes führt letztendlich jedoch nicht dazu, dass die Flinte ins Korn geworfen wird, denn es gilt weiterhin, den finsteren Milliardär David Choak (William Bruce Davis) und seine Kumpanen endgültig ausfindig und dingfest zu machen. Indes hat sich auch Horizen zu einem ganz neuen Level der Bösartigkeit aufgeschwungen, wobei eine neue KI Einzug nach Lakeview erhält, um die Firma mit neuen Grundsätzen und Einschränkungen profitabler zu machen. Diese neue Technik wird jedoch zunehmends immer intelligenter und unabhängiger, bis sie nicht nur eine Bedrohung für die Einwohner von Lakeview, sondern sogar für die Außenwelt darstellt...
Die dritte Staffel von "Upload" hatte keinerlei Eile, die Serie irgendwie in Richtung Finale zu lenken, weswegen am Ende der Season ein ganzer Berg von bislang unaufgelösten Plots und Charakteren übrig blieb. Dass die finale Staffel nun nur noch vier Folgen haben würde, um diesen ganzen Wust aufzulösen und zu einem runden Abschluss zu bringen, ließ Schlimmes befürchten... und zu einem großen Teil sind diese Befürchtungen leider berechtigt. Es ist ohnehin fraglich, warum die erste Folge der Staffel wieder einmal bis oben hin vollgestopft mit den üblichen Liebesscherereien der Figuren vollgestopft ist, obwohl gerade diese romantischen Konflikte letztendlich ja eigentlich gelöst worden sind. Um die zuvor aufgestapelten Plots rund um Choak's fiese Milliardäre, die Probleme des KI-Concierge's und natürlich die Auflösung rund um den Tod eines der Nathan's dann noch unter einen Hut zu bekommen, muss sich die Staffel ungemein beeilen. Das führt dazu, dass nicht nur lange aufgebaute Plots urplötzlich sehr unwirsch im Eiltempo abgehakt werden, sondern dass auch viele geliebte Charaktere auf der Strecke bleiben.
Generell ist es zwar löblich, dass (fast) alle bekannten Gesichter hier mindestens noch einmal für Kurzauftritte zurückkehren. Wie die Drehbücher aber mit einigen sympathischen Figuren, die Fans sogar über Jahre begleitet haben, umgeht, grenzt an Ketzerei. Das liegt natürlich daran, dass den Machern keine Zeit mehr zur Verfügung stand, weil sie zuvor einfach nicht genug daran arbeiteten, den Plot wirklich auf ein Ende zuzuschieben. Dementsprechend steht hier nun kein Raum mehr zur Verfügung, um all diesen Figuren wirklich noch einen emotionalen oder zumindest stimmigen Abschied zu geben. Auf der Strecke bleiben tut dabei auch der leichtfüßige, immer wieder ein bisschen morbide Charme, was aber nachvollziehbar ist, da der Plot sich bewegen muss, um endlich auf sein Ende zuzusteuern. Wirklich frische Ideen bot aber ja die dritte Staffel auch schon nicht mehr, weswegen der Verzicht auf noch mehr neuen, skurillen Kram zugunsten mehr Plot-Geradlinigkeit schon einleuchtet. Das führt aber auch dazu, dass die zuvor gewohnten, lauten Lacher eher zu Schmunzlern innerhalb der ohnehin völlig gehetzten Handlung verkommen.
Trotz all dieser dramaturgischen Stolpersteine, die oftmals richtiggehend ärgerlich sind, wird es auf der Zielgerade aber doch noch mal spannend. Bezeichnenderweise hat die finale, große Bedrohung, die uns doch noch einmal mitfiebern lässt, kaum etwas mit dem zu tun, was in den drei vorhergehenden Staffeln aufgebaut wurde, sondern ist es fast vollständig neue Kreation des Plots. Eine finstere KI hat sich nämlich in Lakeview eingenistet und fristet dort ein düsteres Dasein - dieser neue Handlungsstrang wirkt dann zwar völlig forciert, um am Ende noch einiges an Fallhöhe zu kreieren, sorgt aber tatsächlich für ein wenig Spannung und einige dramatische Momente. Man spürt aber, dass die Autoren in dieser Hinsicht keinen echten, allumfassenden Plan für die ganze Serie hatten und dementsprechend umschwenken mussten, um die Story noch zu einem Finale führen zu können. Das hat dann allerlei Nachteile und ist sehr ungelenk erzählt. Fans werden trotzdem das ein oder andere Tränchen vergießen, wenn der unvermeidbare Abschied von Nathan, Nora und Co. gekommen ist. Wir sollten dennoch froh sein, denn die ganze Nummer fühlte sich mittlerweile so auserzählt an, dass das Ende von "Upload" (gerade so noch) zur rechten Zeit gekommen ist, bevor die Serie Gefahr lief, sich völlig zu überholen.
Fazit: Einen befriedigenden Abschluss bekommt "Upload" in dieser sehr kurzen Final-Staffel auch nicht mehr hin. Viele Charaktere werden unrühmlich abgeschafft, Plots werden maßgeblich zusammengestaucht. Immerhin wird es gegen Ende doch noch mal spannend und gar dramatisch, wodurch auch ein paar charmante Figurenmomente wieder möglich sind.
Note: 3-
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