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The Babysitter: Killer Queen

Zwei Jahre nachdem seine Babysitterin Bee (Samara Weaving) ihn für ein grausames Blutopfer umbringen wollte, kämpft der nun vierzehnjährige Cole (Judah Lewis) mit den Nachwirkungen der schaurigen Nacht. Angststörungen und besonders die Tatsache, dass ihm niemand die Geschichten von damals glauben will, machen ihn erneut zum Versager der Schule. Um seinen Kopf freizukriegen und auch seinen Eltern (Leslie Bibb & Ken Marino) zu entkommen, die ihn in eine psychiatrische Anstalt einweisen wollen, nimmt Cole das Angebot seines Schwarms Melanie (Emily Alyn Lind) an, mit ihr und einigen Freunden über das Wochenende an den See zu fahren. Was ein großer Spaß hätte werden sollen, bringt jedoch die Geschichte um die teufelsbesessene Babysitterin zurück und erneut muss Cole des Nachts um sein Leben kämpfen. Mit der neuen Mitschülerin Phoebe (Jenna Ortega) hat er nun jedoch schlagkräftige Unterstützung an seiner Seite...

Ich habe es irgendwie geahnt. Obwohl mir "The Babysitter" mit der Ausnahme einiger wunderbar drastischer Splatter-Effekte und der überzeugenden Hauptdarsteller kaum gefiel, glaubte ich daran, dass die Fortsetzung dieses veralberten Horror-Trashs überzeugender ausfallen würde. Und so geschah es dann auch und das beinahe in jeder Hinsicht. Das wesentlich höhere Budget nutzte Regie-Rückkehrer McG dann auch für einige schönere Locations - wer würde ahnen, bei einem Film wie diesem über einige traumhafte Naturaufnahmen sinnieren zu können? Doch auch darüber hinaus ist alles ein Stück größer: Bis auf eine einzige, nicht wirklich schmerzhafte Ausnahme sind alle (!) bekannten Charaktere des ersten Teils wieder versammelt und McG sprengt die Grenzen der Geschichte, die ihm zuvor noch ein solcher Klotz am Bein waren. Dementsprechend holt er alles zurück, was im ersten Teil überzeugte und fügte noch eine ganze Menge neuer Ideen hinzu. Das Ergebnis ist ein voll und ganz unsinniger, aber ungemein kreativer und herrlich spaßiger Horrorfilm, der genau das tut, was der erste Film nicht konnte: Er macht unfassbar viel Laune.
Da die ganze Geschichte bereits im ersten Teil wenig bis gar keinen Sinn ergab, kann McG hier auf jedwede Art der Logik voll und ganz pfeifen. Das führt dann dazu, dass auch die neuen Verstrickungen (und von denen gibt es eine ganze Menge) im Gesamtkontext vollkommener Blödsinn sind. Aber wen stört das nun, wenn man weiß, dass man die ganze Chose bloß nicht ernstnehmen soll und der Regisseur zudem so mordsmäßig kreativ mit all seinen Möglichkeiten umgeht? Er schnappt sich die Idee des Erstlings und rennt damit, so weit er nur kann. Für den Zuschauer bedeutet das, dass es gleich einen ganzen Batzen überraschender Wendungen gibt und die Geschichte, obwohl voll und ganz sinnfrei, bis zum Ende spannend bleibt. Die Rückkehr aller alten Bekannten des Vorgängers führt zudem dazu, dass wir uns noch mehr an eben jene gewöhnen und ihre alten Manirismen hier im neuen Gewand zu sehen, das ist tatsächlich urkomisch. Neben dem erneut starken Judah Lewis ist es jedoch ausgerechnet die neu zum Franchise hinzustoßende Jenna Ortega, die als ganz starker neuer Sidekick die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Darüber hinaus macht nun auch die restliche Besetzung ihre Sache hervorragend: Sie chargieren bis zur Schmerzgrenze, da die Gag-Qualität diesmal aber wesentlich frischer ausfällt, wissen sie in diesem Wahnsinn zu gefallen.
Sicher, auch hier finden sich wieder einige Rohrkrepierer. So ist der Gag der gigantischen Blutfontänen, die jeweils ein anderer Charakter ins Gesicht bekommt, schon beim ersten Mal ein alter Hut und wird auch dann nicht witziger, wenn man ihn noch fünfmal abspult. Auch einige ziemlich alberne Überzeichnungen, die man sich gar aus "Scott Pilgrim" hätte abgucken können, wirken arg dämlich. Aber darüber hinaus zünden der Wortwitz, der wilde Slapstick und die grotesken Splatter-Gags sehr zuverlässig. Auch auf das Zitieren aus Szenen des Vorgängers wird nicht verzichtet und wie McG diese variiert, ist zumeist sehr clever, wenn auch auf sehr alberne Art und Weise. Schwammig sind nur die plötzlich eingestreuten dramatischen Elemente. Wenn der Ton aufgrund des tragischen Backgrounds manch eines Charakters urplötzlich ins absolut Ernste umschlägt, will das so gar nicht passen zum Rest eines Filmes, der so abgespaced und durchgeknallt ist, dass hier echte Rhytmusprobleme entstehen. Womöglich musste man hier noch ein paar Tiefen für weitere Teile der "Babysitter"-Reihe ausgraben, was aber ziemlich obskur und deplatziert daherkommt. Aber Schwamm drüber: Bei einem dritten Teil sitze ich dafür sofort wieder im Sattel, um herauszufinden, wie weit man die Absurditäts-Schraube noch drehen kann. Solange der Charme wie hier stimmt, kann das nur ein großer Spaß werden.

Fazit: Der zweite "Babysitter"-Trash ist dumm, albern, sinnlos und vollkommen überzogen... und diesmal macht das eine Mordslaune. Die Gag-Qualität ist wesentlich höher, die kreativen Einfälle scheinen kein Ende zu finden. Aus der lahmen Grundidee ist im Sequel bereits ein Sammelsurium aus originellen Einfällen und sympathischen Charakteren geworden - trotz dramaturgischer Holperer.

Note: 3+



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