Der elfjährige Danny Madigan (Austin O'Brien) verbringt den Großteil seiner Lebenszeit im Kino, womit er aus der schnöden und für ihn oftmals unerfreulichen Realität flieht. Als er noch vor der Premiere den von ihm langersehnten Actionfilm "Jack Slater 4" sehen darf, kann er sein Glück kaum fassen... und bekommt von dem Kinobetreiber Nick (Robert Prosky) gar noch eine magische Kinokarte überreicht. Erst will Danny diese Geschichte nicht glauben, doch als er sich mitten während der Aufführung auf einmal selbst im Film und an der Seite des großen Actionhelden Jack Slater (Arnold Schwarzenegger) wiederfindet, kann er seinen Augen kaum trauen. Doch mit den Helden kommen auch die Bösewichte... und die haben es im Film auch auf den Jungen abgesehen.
Die ersten zwanzig Minuten, bevor der junge Danny Madigan unweigerlich in seinem neuen Lieblingsfilm landet, sind durchaus charmant. Danny wird als aneckender, aber durchweg sympathischer Bursche eingeführt, der den Tod seines Vaters noch nicht überwunden hat und zudem immer wieder in Auseinandersetzungen mit dem örtlichen, kriminellen Cliente gerät. Dass Danny das Kino nutzt, um aus dieser finsteren Realität zu flüchten, ist für Cineasten (und für diese ist dieser Film tatsächlich gemacht) nicht nur sympathisch, sondern auch mehr als nachvollziehbar. Natürlich ändert sich der Ton dann schlagartig in weitestgehend wilden Klamauk, sobald Danny mit einem magischen Licht in die Leinwand hineingesogen wird... und ab diesem Zeitpunkt sinkt "Last Action Hero" dann auch ab. Die leisen Emotionen, in welchen Danny in dem überzeichneten Actionhelden einen Art Vaterersatz sieht, gehen in dem meist veralberten Mittelteil, der im Grunde nur aus einer Aneinanderreihung von Actionszenen besteht, weitestgehend unter.
Natürlich ist dies auch so gewollt, denn "Last Action Hero" versteht sich als echte Parodie auf die kultigen Actionhits der 80er-Jahre. Dementsprechend werden die schiere Unverwundbarkeit des Helden, die klischeehaften Bösewichter, die überzogenen Actionszenen und etliche weitere Klischees hier parodistisch wiedergegeben und überreizen stets die Sehgewohnheiten. Wirkliche Spannung kommt dabei natürlich nicht rum, da der Film im Grunde nur allerlei Klischees abhakt, ohne darum wirklich einen stimmigen Rahmen zu bilden. Wirklich spaßig wird der Film nur, wenn er die Grenzen des Filmischen immer wieder damit durchbricht, indem er eben diese Grenzen aufzeigt. Da treffen plötzlich fiktive Filmrolle und der echte Hauptdarsteller aufeinander oder der Rand des Films ist irgendwann erreicht, da die Kulissen eben nur so und so weit gebaut wurden. Dass "Last Action Hero" mit seiner Grundidee ziemlich weit läuft, weiß zu gefallen, auch wenn die daraus entstandenen Gags und Referenzen nicht immer zu zünden wissen.
Das Finale des Films, in welchem eben diese Grenzen dann nicht nur gesprengt, sondern regelrecht kulminiert werden, hält dann tatsächlich einige herrliche Momente bereit. Zwar wirkt der Streifen von "Stirb langsam"-Regisseur John McTiernan auch in diesen Szenen oftmals etwas bemüht, kann dank viel Selbstironie und einem herrlich gegen sein Image anspielenden Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle aber immer wieder Lacher ernten. Auch die Actionszenen sind, obwohl gewollt sehr überspitzt und oftmals in die Länge gezogen, durchweg stark inszeniert. Über rund hundertdreißig Minuten kann diese komödiantische Meta-Idee aber nicht fesseln. Irgendwann vermisst man eine Dramaturgie, die einen auch über diese Zitate und Referenzen hinaus fesselt. Dass der Film im Kino also floppte, dürfte nicht nur an der überdimensionalen Konkurrenz des Mega-Blockbusters "Jurassic Park" gelegen haben, sondern auch daran, dass eine solche Nummernrevue eben nur so lange gut ist, wie sie das Tempo hochhält... und das gelingt diesem Film leider nicht.
Fazit: Einige Szenen wirken auf der Metaebene zwar bemüht, haben aber durchaus Witz und viel Originalität zu bieten. Trotzdem ermüdet "Last Action Hero" in seiner überzeichneten Scheinwelt schon bald und schafft es nicht, eine Dramaturgie aufzubauen, die über den Reiz von mauen Gags hinausgeht.
Note: 4+
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