Direkt zum Hauptbereich

Jurassic Park

Jeder von uns hat sicher diesen einen Film, der uns zum wirklichen Filmfan machte. Für mich war dies "Jurassic Park", den ich zum ersten Mal mit acht Jahren sah und der für mich definierte, wie ein guter Film zu sein hat. Bis heute hat das gigantische Abenteuer für mich rein gar nichts von seinem Reiz eingebüßt und auch, nachdem ich ihn mir noch einmal ansah, um mich auf den nun anlaufenden vierten Teil, "Jurassic World", einzustellen, bleibe ich bei meiner Ansage, dass er wohl auch heute noch unter den Top 10 meiner Lieblingsfilme stehen würde...

JURASSIC PARK


Milliardär John Hammond (Richard Attenborough) ist es gelungen, seinen größten Traum zu erfüllen. Mit neuester Technik ist es ihm und seinem Team aus Wissenschaftlern, auf der einsamen Insel Isla Nublar, unweit von Costa Rica, durch regenerierte DNA lebende Dinosaurier zu erschaffen. In wenigen Monaten soll der Park eröffnet werden, in welchem die Zuschauer dann die ausgestorbenen Kreaturen begutachten können... vorher soll dieser jedoch von drei Experten inspiziert werden. Dazu heuert Hammond die Paläontologen Dr. Alan Grant (Sam Neill) und Dr. Ellie Sattler (Laura dern) und den Mathematiker Ian Malcolm (Jeff Goldblum) an. Doch während der Besichtigung fallen die Sicherheiten aus, die Tiere schaffen es, aus den Gehegen zu fliehen und starten eine mörderische Jagd auf die Menschen auf dem kleinen Eiland...

Es ist kaum zu glauben, dass "Jurassic Park" bereits zweiundzwanzig Jahre auf dem Buckel hat, wenn man bedenkt, wie fantastisch der Film heute noch aussieht. Natürlich sind die Compuertricks nicht mehr auf dem heutigen Stand, doch für eine Technik dieser Zeit sieht das auch heute noch sehr beeindruckend aus. Die Mischung aus visuellen Effekten und lebensecht aussehenden Puppen ist wahrlich fantastisch und erweckt die gigantischen Kreaturen perfekt zum Leben. Steven Spielberg ist hiermit sein vielleicht bestes Meisterwerk gelungen, eine beeindruckende, hochspannende und ziemlich intelligente Abenteuerfahrt, die mit Humor, einer Portion Tiefe und so vielen klassischen Magic Moments aufwartet, dass man sie kaum zählen kann. Das schwappende Wasser im Glas, wenn sich der T-Rex bedrohlich nähert, die durch die Küche schleichenden Velociraptoren, der erste Blick auf den riesigen Brachiosaurus, um nur einige dieser unvergesslichen Szenen zu nennen, besitzen auch heute noch eine unglaubliche Kraft, die Gänsehaut verursacht: Ganz großes Kino ist das. Dabei zieht Spielberg die Spannungskurve sehr langsam, aber ebenso wirkungsvoll an... bis der Tyrannosaurus in einer der besten und spannendsten Szenen der Filmgeschichte aus deinem Gehege ausbricht und somit das Chaos auf der Insel beginnt, ist schon gut die Hälfte der Laufzeit vergangen... doch ab dann gibt es kein Halten mehr und die Spannung erreicht ungeahnte Höhen, bis zu einem schweißtreibenden Finale, in welcher John Williams' grandioser Soundtrack ununterbrochen donnert und uns auf eine Hetzjagd voller Adrenalin und perfekt gepochtem Suspense schickt. Auch abseits der lebensgefährlichen Jagd, welche die Dinos hier verursachen, schafft Spielberg es mit einer einfachen, aber wirkungsvollen Geschichte zu fesseln. Die Dialoge, welche die zweite Reihe Hollywoods hier austauscht, hat Sinn und Verstand, auch wenn einige pathetische Sätzchen zwischendrin nicht fehlen... dennoch verdient es Respekt, dass man sich auch abseits der großen Blockbuster-Unterhaltung zu wichtigen Fragen hinreißen lässt. Was geschieht, wenn der Mensch in den natürlichen Wandel der Natur eingreift? Hier prallen Ethik, Wissenschaft und Moral aufeinander und verbinden sich zu einem stimmigen Ganzen, welcher "Jurassic Park" zu einem cleveren, teils gar richtig anspruchsvollen Abenteuerfilm macht, auch wenn die Action hier natürlich klar im Vordergrund steht, dabei von Ironie und gut getimten Humor immer wieder aufgelockert wird. Für diese ist größtenteils ein genialer Jeff Goldblum zuständig, der die meisten Lacher erntet und gemeinsam mit dem jüngst verstorbenen Richard Attenborough aus der starken Besetzung heraussticht, die unter anderem noch aus Sam Neill, Laura Dern und Samuel L. Jackson besteht. Im Großen und Ganzen ist "Jurassic Park" das bestmögliche Popcorn-Kino, so spannend, dass einem der Atem stockt, mit Tiefe, Seele und visueller Brillanz. Ein großartiger Film, der wunderbar gut gealtert ist und auch heute noch Jung und Alt in Staunen versetzt.

Note: 1


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Holzhammer pur: Filmkritik zu "Cherry - Das Ende aller Unschuld"

Mit achtzehn Jahren ist sich der Student Cherry (Tom Holland) sicher, in seiner Kommilitonin Emily (Ciara Bravo) die Liebe seines Lebens gefunden zu haben. Als diese ihn jedoch eiskalt verlässt, beschließt Cherry in seiner Trauer, sich für die Army zu verpflichten... noch nicht wissend, dass Emily ihre Meinung ändern und zu ihm zurückkehren wird. Doch der Schritt ist bereits getan und Cherry wird für zwei Jahre in den Irak versetzt, um dort für sein Land zu kämpfen. Die Erfahrungen, die er dort macht und die Dinge, die er dort sehen wird, lassen ihn völlig kaputt zurück... und machen schließlich auch die Rückkehr in seine Heimat und sein folgendes Leben zu einem irren Rausch verkommen, der nicht nur ihn selbst, sondern auch die Menschen um ihn herum zu zerstören droht. Die Brüder Anthony Joe und Russo, die mit dem genialen "Avengers"-Doppel "Infinity War" und "Endgame" zwei der erfolgreichsten und besten Filme unserer Zeit erschufen, holen Tom "Spid

Eddie the Eagle - Alles ist möglich

"Das wichtigste bei den Olympischen Spielen ist nicht der Sieg, sondern die Teilnahme. Das wichtigste im Leben ist nicht der Triumph, sondern der Kampf." Dieses Zitat, welches den Film "Eddie the Eagle" abschließt, stammt von Baron Pierre de Coubertin, dem Begründer der Olympischen Spiele. Und es bringt den Kern der Geschichte, die in diesem Film erzählt wird, sehr gut auf den Punkt, denn um den Sieg geht es hier eigentlich nicht oder zumindest nicht sehr lange. Aber es wird gekämpft und das obwohl niemand dieses seltsame Gespann aus Trainer und Sportler wirklich ernstnehmen wollte - genau das ist das Herz dieses Biopics, welches viele Schwächen, aber zum Glück auch viel Herz hat... EDDIE THE EAGLE Für Michael Edwards (Taron Egerton) gibt es trotz einer bleibenden Knieverletzung nur einen Traum: Er will in einer Disziplin bei den Olympischen Spielen antreten. Schon in seiner Kindheit scheitert er beim Hammerwerfen und Luftanhalten und landet schließlich, sehr

Eiskalte Engel

Die 90er Jahre waren das absolute Revival für die Teenager-Komödie, wobei so manch ein auch etwas verruchterer Klassiker entstand. Dabei gereichte es zur damaligen Zeit bereits für "American Pie", in welchem es sich zwar weitestgehend nur um Sex dreht, der aber dennoch recht harmlos daherkam, zu einem kleinen Skandal. Die logische Fortführung dessen war schließlich "Eiskalte Engel", wo der Sex nicht nur der Hauptfokus ist, sondern im Grunde den einzigen sinnigen Lebensinhalt der Hauptfiguren darstellt. Das ist dann zwar ziemlich heiß und gerade für einen Film der letzten Dekade, der sich an Teenies richtet, erstaunlich freizügig... aber auch sehr vorhersehbar und irgendwie auch ziemlich doof. EISKALTE ENGEL Für den attraktiven Jungspund Sebastian Valmont (Ryan Philippe) ist die Verführung von naiven, jungen Damen der Mittelpunkt des Lebens. Um dem ganzen einen zusätzlichen Reiz zu verschaffen, sucht er stets neue Herausforderungen und geht schließlich mit se