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Die Firma

Über die meisten der Verfilmungen von John Grishams beliebten Thriller-Romanen hört man nur Gutes. Teils mit dem Oscar ausgezeichnet, fantastische Casts, spannende und wendungsreiche Geschichten.. alles drin, was man für zwei bis drei Stunden Filmunterhaltung braucht. Bislang sah ich kaum eine seiner Verfilmungen, auch wenn ich in jüngeren Jahren manch einen seiner Romane sah (heute zieht es mich mehr zum Horror eines Stephen King). Nun musste ich aber, auch aufgrund von Empfehlungen aus dem Freundes- und Familienkreis, mal mit den Filmen beginnen und suchte mir dafür "Die Firma" aus...

DIE FIRMA


Der junge Harvard-Absolvent Mitch McDeere (Tom Cruise) ist Feuer und Flamme, als die renommierte Anwaltskanzlei Bendini, Lampert & Locke in Memphis hart um ihn wirbt. McDeere erhält eine feste Anstellung, die Kanzlei übernimmt alle Ausgaben für Haus, Möbel und Lebensgewohnheiten. Einzig Mitchs Frau Abby (Jeanne Tripplehorn) steht dem Ganzen etwas skeptisch gegenüber... und auch Mitch muss nach dem baldigen Kennenlernen mit Staranwalt Avery Tolar (Gene Hackman) feststellen, dass in dieser Firma nicht alles Gold ist, was glänzt. Als mysteriöse Todesfälle die Kanzlei überschatten, beginnt er zu glauben, dass eine schnelle Zusage für die Arbeit dort vielleicht eine schlechte Idee war.

"Die Firma" ist im Grunde ein rundum spannender Thriller geworden, der über seine 154 Minuten ein solides Pacing hat und es gekonnt versteht, den Zuschauer langsam, aber sicher in seinen Bann zu ziehen. Der im Jahr 2008 verstorbene Regisseur Sydney Pollack versteht es dabei, die Spannungsschraube in der ersten Stunde glücklicherweise nur langsam anzuziehen - sorgfältig stellt er seine Figuren vor, lässt den Zuschauer in einer Atmosphäre des Ungewissen. Jederzeit kann sich das Blatt um hundertachtzig Grad wenden und Tom Cruises Mitch McDeere dabei zuzusehen, wie er langsam hinter die wahren Absichten der mysteriösen Kanzlei gerät, das ist wirklich ein Spaß, für den man ab und an etwas Geduld aufbringen muss, was sich letztendlich aber bezahlt macht. 
Der sorgfältige und ruhige Aufbau der Handlung passt auch dahingehend, dass sich diese Schnüre im späteren Verlauf immer wieder passend verbinden - trotz einiger Längen kann man nicht sagen, dass all die Szenen, die nun drin sind, da nicht hingehören würden. Hin und wieder wäre es vielleicht okay gewesen, einige Momente etwas zu kürzen, besonders wenn es um Gene Hackmans Figur geht, die mit fortschreitender Laufzeit ein wenig an Strahlkraft einbüßt. Ansonsten langweilt man sich aber kaum... und das mag schon etwas heißen, schließlich geht es hier um einen weitestgehend dialoglastigen Thriller, der Action im Minimum anbietet und sich nur durch seine wendungsreiche Geschichte weiterentwickelt. 
Pollack versteht es dabei, seine Wendungen passend zu streuen, den Zuschauer nicht schon zu früh mit Spannungsgehabe taubzuschießen. Erst gegen Ende häufen sich ein paar unglaubwürdige Verstrickungen und während eines durchaus spannenden Showdowns werden die Grenzen der inneren Logik hin und wieder etwas überstrapaziert. Die Lösung des Problems ist gewissermaßen clever, aber auch etwas zu simpel, weswegen "Die Firma" in seinen letzten zwanzig Minuten eher zu Ende plätschert als wirklich noch einmal die Daumenschrauben anzuziehen. Doch das ist Jammern auf hohem Niveau, denn darüber hinaus ist Pollack ein packender Thriller gelungen, der mit interessanten Charakteren, geschliffenen Dialogen und einem starken Starensemble aufwartet. 
Der spätere "Mission: Impossible"-Star Tom Cruise macht seine Sache dabei sehr solide, auch wenn seine Figur im Kern leider etwas zu glatt bleibt. Von Gene Hackman, Jeanne Tripplehorn und manch einem "bunteren" Mitglied der Nebendarstellergarde rund um Tobin Bell, Holly Hunter oder einem wunderbar undurchsichtigen Ed Harris wird ihm hier recht eindeutig der Rang abgelaufen, dennoch fügt sich auch Cruise in dieses Ensemble passend ein. Was bleibt, ist ein Thriller, der sicherlich kein absolutes Meisterwerk darstellt, aber dennoch spannende Unterhaltung bietet. Empfehlenswert!

Fazit: Spannender Thriller mit kleineren Längen, der aber seine interessanten Figuren, einen packenden und mysteriösen Grundkonflikt sowie eine sorgfältige Inszenierung passend verwendet. Obwohl dem Film gegen Ende etwas die Puste ausgeht, habe ich mich zweieinhalb Stunden lang weitestgehend sehr gut unterhalten gefühlt.

Note: 2-






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