Schon als Kind war Dr. Eleanor Arroway (Jodie Foster) von den Weiten des Universums verzaubert. Für sie stand nie in Frage, ob sich irgendwo dort draußen intelligentes Leben versteckt - nur die Frage, wo es denn sein mochte. Seit mehreren Jahren arbeitet sie für das von der US-Regierung zwar finanzierte, aber ebenso auch als Science-Fiction belächelte SETI-Projekt, welches Signale aus dem Weltall untersucht. Arroway selbst sucht dabei seit Jahren gezielt nach Leben im Universum, konnte bislang jedoch keine konkrete Spur ausmachen. Dann jedoch passiert es - mehrere Satelliten empfangen ein klares Signal und Eleanor und ihr Team brechen in Jubel aus. Als sie die Datenströme, Töne und Pings analysieren, stellen sie fest, dass dieses Signal jedoch bereits eine Antwort auf etwas darstellt, was zuvor ins All entsendet wurde...
Wenn da draußen nichts weiter ist als wir auf der Erde, dann wäre das angesichts der gigantischen Größe des Universums doch eine ziemliche Platzverschwendung. So oder so ähnlich philosophiert Eleanor Arroway in "Contact" von ihrer unerschütterlichen Überzeugung, dass es unmöglich sei, dass da draußen nichts weiter existiere als Staub und Sterne. Und wenn sie dem smarten Matthew McConaughey, der im Gegensatz zu Fosters Figur wesentlich gläubiger angehaucht ist und auch über Fakten und Beweise hinaussehen kann, eben diese Worte sagt und ihm Daten, Rechnungen und Positionen aufzeigt, dann fällt es auch als Zuschauer, dem das ganze Weltraum-Thema vielleicht am Allerwertesten vorbeigeht, schwer, nicht ebenfalls begeistert zu sein. Das liegt zum einen an einer brillanten Performance von Jodie Foster, aber auch daran, dass das Drehbuch zu diesem intelligenten Sci-Fi-Thriller weniger eine Parabel über die Suche nach intelligentem Leben im Universum als viel mehr eine Geschichte über eine junge Wissenschaftlerin ist, die ihren Träumen nachjagt... und nun endlich die einmalige Gelegenheit erhält, sie zu verwirklichen.
So entwirft "Contact" in seiner faktischen Treue zu Wissenschaft, aber auch zu Glaube und Religion, einige spannende Diskussionen. Es wirkt beinahe dokumentarisch, wenn Eleanor und ihre Kollegen das empfangene Signal über mehrere Quellen, mit Tricks und Technik, durchanalysieren, um mehr Informationen über den Empfänger herauszufiltern. Auch wenn sich "Forrest Gump"-Regisseur Robert Zemeckis dabei gerne einer filmisch sinnigen Dramaturgie unterordnen muss (die angesichts des komplexen Themas, welches man hier etwas zugänglicher gestalten musste, auch angebracht ist), so vergisst er nie die Detailtreue seines Themas. Da geht es dann um wissenschaftliche Arbeiten, um viel Computerkram... aber auch um die Menschen dahinter. Da wird es dann sogar mal unangenehm politisch, denn die Frage, wer denn nun der Glückliche ist, der mit den angeblichen Marsmännchen ein Gespräch führen darf, spielt sich natürlich durch etliche politische Debatten. Hier streift "Contact" immer wieder auf mal hochspannende, mal auch kritische Art und Weise das soziale Leben und wird dabei weder unrealistisch noch melodramatisch, da man diese Plots durch menschliche Charaktere gut erden kann.
Aber natürlich bleibt es dabei nicht und spätestens zum Finale zeigt Zemeckis, dass das hier nicht weniger sein soll als sein "2001". In einem Showdown, der zwar etwas zu arg die Grenze zum Genre-Kitsch streift, in sich aber so spektakulär, erhellend und grandios bebildert ist, bleibt einem schier die Spucke weg. Zuvor wurde man jedoch auch weitestgehend ohne Spezialeffekte bereits gut unterhalten, auch wenn man innerhalb der 150 Minuten Laufzeit die ein oder andere Länge in Kauf nehmen musste. Anders als die im Action-Mainstream verordneten Blockbuster von Emmerich oder Bay liefert uns Zemeckis ein Bild zum Kontakt mit einer außerirdischen Spezies... und man mag mich für blauäugig halten, aber gänzlich weit hergeholt sind die Maßnahmen, welche die Menschen anschließend ergreifen und worüber sie auch emotional debattieren, sicher nicht. All das aufgefangen von zentralen Figuren und ihren menschlichen Schicksalen entsteht dabei ein starker Film, sicherlich nicht frei von dramaturgischen Schwächen, dafür aber angenehm denkend, clever, gewitzt und schlichtweg großartig inszeniert.
Fazit: "Contact" ist ein komplexer Sci-Fi-Thriller, der trotz des Setzens auf mehr Realismus niemals vergisst, eine spannende Dramaturgie hochzuhalten. Mit menschlichen Charakteren, spannenden Fragen und einer atemberaubenden Inszenierung werden einige Längen ausgeglichen.
Note: 2-
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