Clay Vanstone (T.J. Miller) leitet die Niederlassung in Chicago des Technik-Unternehmens Zenotek. Nun steht der Standort jedoch vor dem Aus, da Clays Schwester Carol (Jennifer Aniston), CEO der Firma, diesen aufgrund mangelnder Einnahmen schließen will. Um besonders die eifrigen Mitarbeiter zu retten, beschließen Clay, sein bester Freund Josh (Jason Bateman) und dessen Kollegin Tracey (Olivia Munn), einen ganz dicken Fisch an Land zu ziehen: Sie wollen den reichen, potentiellen Kunden Walter (Courtney B. Vance) zu ihrer diesjährigen Weihnachtsfeier einladen und ihm somit einen unvergesslichen Abend bescheren, der ihn dazu bringt, in ihre Niederlassung zu investieren. Die Party gerät jedoch alsbald aus dem Ruder und sorgt für beziehungstechnische Verstrickungen unter den Angestellten und sogar für einen Vorfall krimineller Organisation...
Ganz so schlimm, wie man es anfangs bei dieser Art von US-Komödie erwarten würde, ist es diesmal zum Glück nicht gekommen: Die Trailer zu "Office Christmas Party" ließen ein albernes und von Zoten überzogenes Spektakel erwarten, welches wahrscheinlich nur wenige echte Gag-Treffer landen würde. Immerhin lässt es sich während den 2016 pünktlich zum Weihnachtsgeschäft erschienenen 100 Minuten nun wesentlich öfter lachen oder zumindest schmunzeln als man dies vorher vermuten würde. Das liegt zum Großteil daran, dass das Büro, welches hier mit fortschreitender Laufzeit immer mehr einem Kriegsschauplatz gleicht, mit zwar aus den üblichen Klischee-Schubladen stammenden, aber insgesamt ziemlich sympathischen Gesellen besetzt ist. Natürlich gibt es da hüben wie drüben ein gewisses Nervpotenzial angesichts Figuren wie dem überdrehenden Jeremy oder dem mit einem ziemlich eindeutigen Fetisch behafteten Fred, insgesamt gelingt es den Autoren aber, die verschiedenen Eigenschaften und Fähigkeiten der bunten Truppe recht sympathisch und einnehmend zu verteilen.
Problematisch ist da eher, dass es doch ein paar Figuren zu viel sind, die sich hier auf der Party tummeln. Da bleibt für einige, obwohl sie zuvor recht prominent eingeführt werden, kaum mehr Zeit und man fragt sich zwischendurch schon, wer hier jetzt eigentlich ein Charakter ist, der später noch etwas zur sogenannten Handlung beitragen soll. Diese ist natürlich eher ein schmales Gerüst, in welches man die aus dem Ruder laufenden Partyszenen einbettet und die schrägen Charaktere aufeinander loslässt. Vorhersehbar und überzeichnet ist da das Stichwort, doch wer erwartet von einem Produkt wie diesen denn schon ernsthaft Überraschungen? Stattdessen wird "Office Christmas Party" immerhin niemals ernsthaft langweilig und kann gerade in kleinen Running Gags immer wieder gezielt kleine Lacher verbuchen. Es ist nun wirklich keine gute Komödie, aber die gelungenen Witzchen wechseln sich mit den schwachen Kalauern immerhin einigermaßen gut ab, sodass die Trefferquote zumindest irgendwo im Mittelfeld rangiert. Dass die Party zudem nicht einfach nur dem gepflegten Ausrasten zur Weihnachtszeit dient, sondern zugleich auch für alle Charaktere etwas bedeutet, bringt ein wenig mehr Schwung in die Sache... auch wenn von Anfang an klar ist, wie das ganze Ding ausgehen wird.
Schauspielerisch wurde "Office Christmas Party" ohne weitere Risiken besetzt und so finden sich hier dann auch die Namen, die man in einem solchen Film vermuten würde. Da sie genreerfahren sind und solcherlei Figurenmuster längst beherrschen, machen sie alle einen soliden Job. Gerade "Kill the Boss"-Star Jason Bateman, der hier zumindest keinen durchgehenden Loser-Typen verkörpert, wie es sonst so oft der Fall ist, macht seine Sache mal wieder wirklich gut und auch Jennifer Aniston und T.J. Miller nerven wesentlich weniger als zuvor erwartet. Eine echte Überraschung ist auch der aus dem fünften "Final Destination"-Film bekannte Courtney B. Vance: Wohin sich seine Rolle entwickeln wird, ist zwar durchweg klar und sein Handlungsstrang verläuft schließlich auch ziemlich unsinnig ins Nichts, dafür ist Vance aber mit so viel Freude am gepflegten Durchdrehen bei der Sache, dass sich diese auch rasch auf den Zuschauer überträgt. Der Rest des Casts überzeichnet und überdreht und hat ansonsten nicht viel mehr zu tun als sattsam bekannte Figurenmuster auszuleben. Dass sich dabei immer wieder einzelne Figuren hervortun, um dem Zuschauer ein Lächeln zu entlocken, darf man dabei sicher auch der Leistung der einzelnen Schauspieler zurechnen. Sie spielen dann auch recht gekonnt über einige dümmliche Plattitüden hinweg und machen sogar ein vollkommen verblödetes und unlustiges Action-Finale noch erträglich.
Fazit: Natürlich ist dieser Film kein neuer Comedy-Hit, aber dank einer gut aufgelegten Besetzung und einer zwar vorhersehbaren, in sich aber tatsächlich sinnigen Handlung gibt es mehr zu Lachen, als man zuvor gedacht hätte. Platte Gags und überzeichnete Charaktere findet man aber natürlich zuhauf.
Note: 3-
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