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21 Jump Street

Und noch ein Remake, diesmal von einer TV-Serie aus den 80ern, durch welche Johnny Depp berühmt wurde. Brauchte es sowas wirklich? Die Erwartungen an diese Verfilmung waren dementsprechend nicht gerade hoch und als ich den Film vor zwei Jahren sah, rechnete ich bereits mit einer mittelschweren Katastrophe. Umso überraschender, dass "21 Jump Street" ein unglaublich spaßiges und unterhaltsames Ding geworden ist, bei dem vor allem die beiden glänzend aufgelegten Hauptdarsteller herausstechen...

21 JUMP STREET

Schmidt (Jonah Hill) und Jenko (Channing Tatum) sind nicht gerade vorbildliche Polizisten. Aufgrund ihres jugendlichen Aussehens werden sie in ein altes Programm, geführt von dem ständig mies gelaunten Captain Dickson (Ice Cube), eingeführt. Dabei werden die beiden besten Freunde in eine High-School eingeschleust, um eine synthetische Droge ausfindig zu machen, die Dealer zu observieren und die Quelle zu erreichen. Mit dem allseits beliebten Eric (Dave Franco) finden sie schnell einen der Dealer, doch der Fall wird plötzlich komplizierter und brenzliger als gedacht... was auch die enge Freundschaft zwischen Schmidt und Jenko vor die ein oder andere Probe stellt.

Nach den nicht unbedingt überzeugenden Trailern macht "21 Jump Street" als Film nun eine erstaunlich gute Figur. Über 109 Minuten werden wir einem Dauerfeuer an Gags ausgesetzt und die Quote der funktionierenden Witze ist hier extrem hoch. Auch wenn all dies Holzhammer-Humor oder eben Standard-Slapstick ist, sitzen die Pointen so dermaßen gezielt, dass man schon bald aus dem Lachen kaum mehr herauskommt. Einen Großteil für dieses Gelingen leistet dabei die Riege aus Darstellern, jeder von ihnen macht hier ausnahmslos eine gute Figur, allen voran natürlich das Hauptdarsteller-Duo Channing Tatum und Jonah Hill. Die beiden agieren hervorragend zusammen, was natürlich auch nur für die Wenigsten eine Überraschung sein dürfte. Das Hill mehr kann als stupides Herumalbern, wissen wir ja nicht erst seit seinen oscarnominierten Auftritten in "Moneyball" und "The Wolf of Wall Street" und auch Tatum konnte sich in den letzten Jahren deutlich von seinem Ruf als ausdrucksloser Schönling abheben. In größeren Nebenrollen gefallen Dave Franco, Rob Riggle und besonders Ice Cube, welcher einen trockenen Spruch nach dem anderen raushaut. Das wichtigste bei einer Komödie ist jedoch der Humor, der hier wenig zu wünschen übrig lässt. Okay, einige Pointen sind etwas flach und generell ist das Ganze auch ziemlich vorhersehbar... aber die guten und brillanten Witze sind klar in der Überzahl und finden ihren Meister in einem schlichtweg genialen Cameo-Auftritt gegen Ende, der so dermaßen unerwartet und perfekt getimet ist, dass es eine wahre Freude ist. Die Actionszenen sind solide und immer mit genügend Gags gespickt, dass einem garantiert nicht langweilig ist und dann ist da noch der Pluspunkt, dass "21 Jump Street" sich und seine eher magere Geschichte niemals die Spur ernst nimmt und dies durch selbstreflexive Einwürfe auch ständig urkomisch kommentiert. Hinzu kommen einige starke Songs, die gut eingesetzt sind und sogar eine Portion Herz, welche nie zu schmalzig, sondern stets gedeckelt daherkommt. Insgesamt, bis auf einige Aussetzer und einem zu hastig abgespulten Ende, also perfekte Actionkomödien-Unterhaltung mit einem toll aufgelegten Hauptdarsteller-Duo und der ein oder anderen Überraschung. Ich freue mich auf die Fortsetzung, die laut Kritikern ja auf einem ähnlich guten Niveau unterhalten soll!

Note: 2

  


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