Remakes sind selten eine gute Idee. Die meisten Filme, welche von Hollywood nach einigen Jahren neu verfilmt werden, sind im Original noch durchschlagend genug, um weiterhin zu faszninieren und nur selten entsteht durch eine Neuverfilmung ein Mehrwert. Bei "Halloween" bot sich eine neue Herangehensweise jedoch an, denn das Original aus den 70ern weiß heute sichtlich weniger zu schocken und zudem benutzte der neue Regisseur Rob Zombie auch noch den Kniff, in dem Film Michael Myers' Vorgeschichte zu beleuchten. Klingt doch alles ganz interessant, oder? Leider wurde aus der Idee dann doch wieder zu wenig gemacht...
"Halloween" macht als eigenständiges Remake augenscheinlich erstmal einiges richtig. Die Vorgeschichte eines der unheimlichsten Serienkillers der Filmgeschichte ist interessant, wurde so auch noch nie erzählt und hat dementsprechend auch eine klare Daseinsberechtigung. Wir können gegenüber Michael zwar keine Sympathie aufbringen (er bleibt letztendlich eben noch immer ein finsterer und gruseliger Bösewicht), aber er kriegt endlich einen vernünftigen Background, was ihm einiges an Tiefe verleiht. Hapern tut es während der ersten Hälfte einzig und allein an der sehr derben Sprache, bei welcher es auch einige sexuelle Anspielungen und grobe Flüche weniger hätte sein dürfen. Aber wer weiß, vielleicht wollte Zombie damit erneut zum Ausdruck zu bringen, wie schwer Michael es in diesem Umfeld hatte und verfehlen tut er die Wirkung damit nicht... auch wenn man eher angeekelt als betroffen aufgrund dieser verbalen Bomben ist. Trotzdem, ausreichend intensiv und selbstverständlich ziemlich blutig und brutal das Ganze und den interessanten Mix aus heftigem Slasher und tiefgründigem Prequel der Horrorreihe, welches uns jede Menge Informationen gibt, kann man während dieser ersten Hälfte auch einiges an Lob zollen. Nachdem der gigantische Hüne jedoch aus der Anstalt ausgebrochen und sich sein Küchenmesser und seine wohlbekannte, weiße Maske zugelegt hat, wird "Halloween" schon bald zu einem tumben Slasher, welcher aus der Masse nicht mehr herausstechen kann. Ein Opfer jagt das nächste, der stumme Killer schnetzelt sich gnadenlos durch die amerikanische Vorstadt und langweilt den Zuschauer damit, da dieser das ganze Prozedere schon aus genügend anderen Vertretern des Genres kennt. Nach fünfzig größtenteils gut gelungenen Minuten gestaltet sich die abschließende Stunde als ziemlich zäh und innovationsarm, was schade ist, da man das zuvor aufgebaute Potenzial ungenutzt verwirrt. Dass zudem die Todesszenen abgesehen von dem gigantischen Einsatz an Kunstblut überraschungsarm und leer daherkommen und viel mehr darauf aus sind, die armen Opfer immer und immer wieder blutüberströmt davonkriechen zu lassen, um schließlich doch dem Messer zu verfallen (was voyeuristisch und nicht immer angenehm zu sehen ist), dürfte einige Fans ebenfalls verprellen. Gore-Liebhaber dürften aber dennoch einigermaßen zufrieden sein, denn gestorben wird hier genügend und dies auch nie harmlos. Wenn dies aber nach einem solch vielversprechenden Beginn alles ist (neben einem vollkommen überlangen und unspannenden Finale), was das Remake aufbieten kann, dann ist das zu wenig. Die Schauspieler machen dabei noch das beste aus ihren Rollen, Malcolm McDowell glänzt, Daeg Faerch als junger Michael überzeugt, der Rest muss sich dem Drehbuch und den klischeehaften Rollen unterordnen. Somit kann "Halloween" leider, trotz sehr vielversprechender Ansätze, nicht wirklich überzeugen, liefert schon bald nur mehr vom Selben ab und dürfte nur für Horror-Fans zu empfehlen sein, die ordentlich Blut fließen sehen wollen. Schade, da wäre deutlich mehr drin gewesen.
Note: 4+
HALLOWEEN (2007)
Der zehnjährige Michael Myers (Daeg Faerch) lebt ein furchtbares Leben innerhalb seiner komplett grausamen Familie. Einzig seine Mutter Deborah (Sheri Moon Zombie) ist für ihn da, was den Jungen jedoch nicht davon abhält, eines Abends an Halloween seinen Stiefvater, seine ältere Schwester und deren Freund brutal zu ermorden. Michael wird in eine psychiatrische Klinik eingewiesen, wo er von dem einfühlsamen Therapeuten Dr. Loomis (Malcolm McDowell) unterkommt. Siebzehn Jahre später gelingt Michael (jetzt: Tyler Mane) jedoch die Flucht und er kehrt in seinen Heimatort zurück, um seine jüngere Schwester Laurie (Scout Taylor-Compton), welche er damals noch verschonte, zu finden. Schon bald pflastern Leichen seinen Weg und Loomis macht sich auf den Weg, das Schlimmste zu verhindern..."Halloween" macht als eigenständiges Remake augenscheinlich erstmal einiges richtig. Die Vorgeschichte eines der unheimlichsten Serienkillers der Filmgeschichte ist interessant, wurde so auch noch nie erzählt und hat dementsprechend auch eine klare Daseinsberechtigung. Wir können gegenüber Michael zwar keine Sympathie aufbringen (er bleibt letztendlich eben noch immer ein finsterer und gruseliger Bösewicht), aber er kriegt endlich einen vernünftigen Background, was ihm einiges an Tiefe verleiht. Hapern tut es während der ersten Hälfte einzig und allein an der sehr derben Sprache, bei welcher es auch einige sexuelle Anspielungen und grobe Flüche weniger hätte sein dürfen. Aber wer weiß, vielleicht wollte Zombie damit erneut zum Ausdruck zu bringen, wie schwer Michael es in diesem Umfeld hatte und verfehlen tut er die Wirkung damit nicht... auch wenn man eher angeekelt als betroffen aufgrund dieser verbalen Bomben ist. Trotzdem, ausreichend intensiv und selbstverständlich ziemlich blutig und brutal das Ganze und den interessanten Mix aus heftigem Slasher und tiefgründigem Prequel der Horrorreihe, welches uns jede Menge Informationen gibt, kann man während dieser ersten Hälfte auch einiges an Lob zollen. Nachdem der gigantische Hüne jedoch aus der Anstalt ausgebrochen und sich sein Küchenmesser und seine wohlbekannte, weiße Maske zugelegt hat, wird "Halloween" schon bald zu einem tumben Slasher, welcher aus der Masse nicht mehr herausstechen kann. Ein Opfer jagt das nächste, der stumme Killer schnetzelt sich gnadenlos durch die amerikanische Vorstadt und langweilt den Zuschauer damit, da dieser das ganze Prozedere schon aus genügend anderen Vertretern des Genres kennt. Nach fünfzig größtenteils gut gelungenen Minuten gestaltet sich die abschließende Stunde als ziemlich zäh und innovationsarm, was schade ist, da man das zuvor aufgebaute Potenzial ungenutzt verwirrt. Dass zudem die Todesszenen abgesehen von dem gigantischen Einsatz an Kunstblut überraschungsarm und leer daherkommen und viel mehr darauf aus sind, die armen Opfer immer und immer wieder blutüberströmt davonkriechen zu lassen, um schließlich doch dem Messer zu verfallen (was voyeuristisch und nicht immer angenehm zu sehen ist), dürfte einige Fans ebenfalls verprellen. Gore-Liebhaber dürften aber dennoch einigermaßen zufrieden sein, denn gestorben wird hier genügend und dies auch nie harmlos. Wenn dies aber nach einem solch vielversprechenden Beginn alles ist (neben einem vollkommen überlangen und unspannenden Finale), was das Remake aufbieten kann, dann ist das zu wenig. Die Schauspieler machen dabei noch das beste aus ihren Rollen, Malcolm McDowell glänzt, Daeg Faerch als junger Michael überzeugt, der Rest muss sich dem Drehbuch und den klischeehaften Rollen unterordnen. Somit kann "Halloween" leider, trotz sehr vielversprechender Ansätze, nicht wirklich überzeugen, liefert schon bald nur mehr vom Selben ab und dürfte nur für Horror-Fans zu empfehlen sein, die ordentlich Blut fließen sehen wollen. Schade, da wäre deutlich mehr drin gewesen.
Note: 4+
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