Hugh Grant hat ja vor Kurzem damit geliebäugelt, mit der Schauspielerei aufzuhören. Das wäre schade, denn auch wenn Grant ja vornehmlich stets die gleichen Rollen in ähnlichen Filmen gespielt hat, tat er dies mit einem solch wunderbar-tollpatschigen Charme, dass man ihn einfach in jedem seiner Auftritte lieben musste. Mein Favorit ist wohl noch immer der tanzende Premierminister in "Tatsächlich Liebe", doch auch im 1999 erschienenen "Notting Hill" macht Grant neben einer brillanten Julia Roberts eine gewohnt gute Figur...
"Notting Hill" ist eines der vielen Beispiele, wie wunderschön die romantischen Komödien der 80er und 90er im Vergleich zu den größtenteils stupiden und langweiligen RomComs der heutigen Zeit doch waren. Nimmt man grandiose Ausnahmen wie "Silver Linings" heraus, bestechen viele der Vertreter heute nur noch durch eine dröge Story, abgehalfterte Witze und ein Null an Charme. Damals funktionierten die Filme zwar ebenfalls nach Schemata, waren kitschig und vorhersehbar, aber immerhin wunderbar gefühlvoll, mit Top-Darstellern besetzt und stets mit einigen neuen Ideen versehen. "Notting Hill" passt da wunderbar rein und macht über seine komödientauglichen zwei Stunden im Grunde so gut wie alles richtig. Ein charmantes Paar an Hauptdarstellern, welches hervorragend zusammen funktioniert, die Funken sprühen lässt und auch an tiefschürfenderen Situationen keinesfalls scheitert, lässt unser Herz höher schlagen. Julia Roberts war damals ja eh immer entwaffnend zuckersüß, aber in diesem Film liefert sie wahrlich eine ihrer ganz großen Leistungen: So charmant und doch so verletzlich hat man sie seit "Pretty Woman" nicht mehr gesehen. Ihr gegenüber steht ein herrlich-tollpatschiger Hugh Grant, der mit ehrlichem Charme und viel Witz die Romanze zwischen beiden am Laufen hält. Und dann sind da noch die charmanten Nebenfiguren, ohne die eine romantische Komödie niemals auskommen kann und auch diese Vertreter sind hier wahrlich wundervoll, wirken nie wie Klischees und haben tolle Momente. Einzig der von den Kritikern einstimmig gelobte Rhys Ifans als Grants tumber Mitbewohner Spike ging mir mit seinen anzüglichen, schon bald peinlichen Sidekick-Witzen rasch auf die Nerven. "Notting Hill" ist ansonsten aber eine zwar vorhersehbare, aber dennoch wunderschöne RomCom, welche Gefühle und Humor gleichermaßen anspricht, viele Lacher bietet und erst spät in einige böse Kitschfallen tappt, weswegen das hohe Tempo, die schillernden Ideen und die interessanten Konflikte im letzten Drittel etwas überkonstruiert wirken und zu einem etwas seltsamen Schluss kommen. Zuvor haben wir jedoch gut anderthalb Stunden perfekte Romantik erlebt, mit grandiosen Darstellern, einigen hervorragenden Comedy-Momenten (Will inmitten einer Pressekonferenz, der sich von Schauspieler zu Schauspieler hangelt, ohne den beworbenen Film zu kennen, ist einfach herrlich) und sehr viel ehrlichem Gefühl. Schade, dass es solche Filme heute kaum noch gibt.
Note: 2-
NOTTING HILL
Anna Scott (Julia Roberts) ist der Hollywood-Star schlechthin. Ein Blockbuster nach dem anderen, überall von Paparazzis verfolgt, Aussichten auf Filmpreise... jeder kennt ihren Namen. Doch ausgerechnet dem tollpatschigen Buchhändler William Thacker (Hugh Grant) fällt das Glück in den Schoß, als Anna in seinen Laden kommt, die beiden sich unterhalten und schließlich eine Beziehung zwischen beiden entsteht. Es scheint jedoch als könnten beide mit diesen Gefühlen nicht umgehen, denn Anna ist ein undurchsichtiger Lebemensch voller Verpflichtungen, während Will in dem Trubel vollkommen überfordert ist..."Notting Hill" ist eines der vielen Beispiele, wie wunderschön die romantischen Komödien der 80er und 90er im Vergleich zu den größtenteils stupiden und langweiligen RomComs der heutigen Zeit doch waren. Nimmt man grandiose Ausnahmen wie "Silver Linings" heraus, bestechen viele der Vertreter heute nur noch durch eine dröge Story, abgehalfterte Witze und ein Null an Charme. Damals funktionierten die Filme zwar ebenfalls nach Schemata, waren kitschig und vorhersehbar, aber immerhin wunderbar gefühlvoll, mit Top-Darstellern besetzt und stets mit einigen neuen Ideen versehen. "Notting Hill" passt da wunderbar rein und macht über seine komödientauglichen zwei Stunden im Grunde so gut wie alles richtig. Ein charmantes Paar an Hauptdarstellern, welches hervorragend zusammen funktioniert, die Funken sprühen lässt und auch an tiefschürfenderen Situationen keinesfalls scheitert, lässt unser Herz höher schlagen. Julia Roberts war damals ja eh immer entwaffnend zuckersüß, aber in diesem Film liefert sie wahrlich eine ihrer ganz großen Leistungen: So charmant und doch so verletzlich hat man sie seit "Pretty Woman" nicht mehr gesehen. Ihr gegenüber steht ein herrlich-tollpatschiger Hugh Grant, der mit ehrlichem Charme und viel Witz die Romanze zwischen beiden am Laufen hält. Und dann sind da noch die charmanten Nebenfiguren, ohne die eine romantische Komödie niemals auskommen kann und auch diese Vertreter sind hier wahrlich wundervoll, wirken nie wie Klischees und haben tolle Momente. Einzig der von den Kritikern einstimmig gelobte Rhys Ifans als Grants tumber Mitbewohner Spike ging mir mit seinen anzüglichen, schon bald peinlichen Sidekick-Witzen rasch auf die Nerven. "Notting Hill" ist ansonsten aber eine zwar vorhersehbare, aber dennoch wunderschöne RomCom, welche Gefühle und Humor gleichermaßen anspricht, viele Lacher bietet und erst spät in einige böse Kitschfallen tappt, weswegen das hohe Tempo, die schillernden Ideen und die interessanten Konflikte im letzten Drittel etwas überkonstruiert wirken und zu einem etwas seltsamen Schluss kommen. Zuvor haben wir jedoch gut anderthalb Stunden perfekte Romantik erlebt, mit grandiosen Darstellern, einigen hervorragenden Comedy-Momenten (Will inmitten einer Pressekonferenz, der sich von Schauspieler zu Schauspieler hangelt, ohne den beworbenen Film zu kennen, ist einfach herrlich) und sehr viel ehrlichem Gefühl. Schade, dass es solche Filme heute kaum noch gibt.
Note: 2-
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