Direkt zum Hauptbereich

Rush Hour 3

Dass die bekannte Comedy-Reihe rund um Chris Tucker und Jackie Chan mit dem 2007 erschienenen dritten Teil tatsächlich enden würde, war anfangs nicht geplant, denn es war bereits die Rede von einem vierten Teil, welcher die Protagonisten nach Moskau führen sollte. Doch die Geschichte ist bekannt: "Rush Hour 3" ging an den Kinokassen zwar nicht baden, blieb jedoch deutlich hinter seinen Vorgängern zurück, weswegen man von der Idee eines weiteren Sequels Abstand nahm und sich, gut acht Jahre später, auf ein Reboot in TV-Form stützte... welches elendig floppte. Fernab davon funktioniert der dritte Teil der Trilogie als Abschluss der Reihe aber recht solide...

RUSH HOUR 3


Als Konsul Han (Tzi Ma) während einer Rede vor dem internationalen Strafgerichtshof in Los Angeles angeschossen wird, verfolgen Lee (Jackie Chan) und sein Partner Carter (Chris Tucker) den Attentäter. Ihre Spurensuche führt sie nach Paris, wo sie sich mit einer von Lees Bruder Kenji (Hiroyuki Sanada) angeführten Triaden-Bande herumschlagen müssen. Kenji entpuppt sich auch als Attentäter, der noch weitaus finstere Pläne schmiedet. Nun muss sich Lee entscheiden, ob er wirklich stark genug ist, seinem wahren Bruder ein Schnippchen zu schlagen...

Diesmal führt es beide Hauptprotagonisten in eine für sie fremde Kultur, dass sich Carter und Lee in Paris mit einigen fremdem Gegebenheiten herumschlagen müssen, nimmt diesmal leider aber nur einen kleinen Teil ein. Anstattdessen stützten sich die Macher auf die anderen, bewährten Teile des Konzepts und feuern quasi ohne Pause ein Fest aus Action, Humor und Buddy-Comedy ab, dass es nur so kracht. Die Geschichte ist dabei, wie auch bereits in den Teilen zuvor, vollkommener Mumpitz und verlangt quasi, das Gehirn direkt zu Beginn des Filmes auszuschalten. Wer hier eigentlich was möchte, hinter was genau die Bösewichte her sind und was es mit Lee's Bruder, der auf der falschen Seite des Gesetzes steht, wirklich auf sich hat, ist ebenso egal wie verworren und spielt hier im Grunde keinerlei Rolle. 
Dass die Macher sich wie gewohnt nicht für eine gute Geschichte interessieren zeigt sich auch darin, dass sie tatsächlich einige bekannte Charaktere aus dem ersten Teil zurückbringen, anschließend aber gar nicht mehr wissen, was sie mit den bekannten Gesichtern anfangen sollen, weswegen sie entweder nach einer Szene bereits wieder verschwinden oder eben einfach nichts Interessantes zu dem Drehbuchgepinsel, welches sich hier Handlung nennt, beizutragen haben. Auch über die beiden Hauptfiguren erfahren wir rein gar nichts Neues, doch es wäre wohl zu viel, dies "Rush Hour 3" ernsthaft anzulasten, denn verlangt hat das Publikum sicherlich nicht nach einer ausgefeilten Charakterstudie oder einer wendungsreichen Handlung, sondern einfach nach handfester Action und lautem Humor. 
Und das kriegen die Zuschauer hier natürlich auch wieder und wer sich mit den ersten beiden Filmen wohlfühlte, wird auch mit diesem Teil hier wenig falsch machen können. Chris Tucker plappert sich erneut in einer mordsmäßigen Geschwindigkeit und mit teils fragwürdigem, sicher aber oftmals spaßigem Witz durch den ganzen Film, während Jackie Chan lieber einfach draufhaut. Dass dessen Bewegungen langsamer geworden sind, ist zwar sichtbar, tut den an sich aber mal wieder gut inszenierten Actionszenen keinen wirklichen Abbruch. Gerade während des spektakulären Showdowns, welches natürlich auf dem Eiffelturm stattfindet, gibt es einige herausragende Kampfszenen zu bewundern, die Regisseur Brett Ratner (der ein Jahr zuvor den dritten "X-Men"-Film vergeigte) fähig in Szene zu setzen weiß. 
Viel mehr gibt es hier dann auch nicht zu bewundern, das Publikum verlangt beim Namen "Rush Hour" aber gewiss auch nicht nach mehr und bekommt somit, was es möchte, weswegen am Ende eigentlich jeder einigermaßen zufrieden aus dem Abspann gehen wird. Richtig satt fühlt man sich nach den rasant vergehenden 90 Minuten zwar nicht, doch auch das ist nicht die Absicht dieses Filmes, der einfach nur kurzweilig unterhalten möchte und dass ihm dies gelingt, ist so erstmal nicht von der Hand zu weisen.
Fazit: Netter Abschluss der Trilogie, der erneut mit starken Actionszenen und wahnwitzigem Humor aufwartet. Das ist erneut nicht jedermanns Geschmack, wer dei vorigen Teile mochte, wird aber auch "Rush Hour 3" mögen.

Note: 3




Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Eddie the Eagle - Alles ist möglich

"Das wichtigste bei den Olympischen Spielen ist nicht der Sieg, sondern die Teilnahme. Das wichtigste im Leben ist nicht der Triumph, sondern der Kampf." Dieses Zitat, welches den Film "Eddie the Eagle" abschließt, stammt von Baron Pierre de Coubertin, dem Begründer der Olympischen Spiele. Und es bringt den Kern der Geschichte, die in diesem Film erzählt wird, sehr gut auf den Punkt, denn um den Sieg geht es hier eigentlich nicht oder zumindest nicht sehr lange. Aber es wird gekämpft und das obwohl niemand dieses seltsame Gespann aus Trainer und Sportler wirklich ernstnehmen wollte - genau das ist das Herz dieses Biopics, welches viele Schwächen, aber zum Glück auch viel Herz hat... EDDIE THE EAGLE Für Michael Edwards (Taron Egerton) gibt es trotz einer bleibenden Knieverletzung nur einen Traum: Er will in einer Disziplin bei den Olympischen Spielen antreten. Schon in seiner Kindheit scheitert er beim Hammerwerfen und Luftanhalten und landet schließlich, sehr...

Eraser

Arnold Schwarzenegger, wohl neben Sylvester Stallone die Action-Ikone der 80er und 90er Jahre schlechthin, ist endlich zurück. Nachdem er sein Amt als Gouverneur von Kalifornien niedergelegt hat, dürfen wir ihn seit einiger Zeit endlich wieder in genügend rauen, spaßigen Actionfilmen wiedersehen. Auch wenn in der heutigen Zeit ganz klar Statham, Diesel und Co. die Actionhelden sind, macht es aber dennoch Spaß, den "Terminator"-Star wiederzusehen. Und natürlich auch seine vergangenen Filme, von denen ich bislang kaum einen gesehen habe und die ich nun mal nachholen möchte. Angefangen habe ich nun mit "Eraser" aus dem Jahr 1996... ERASER US-Marshall John Kruger (Arnold Schwarzenegger) arbeitet in einer geheimen Vereinigung der USA im Zeugenschutzprogramm. Darin beschützt er die Leben von Kronzeugen, welche vor Gericht Aussagen tätigen sollen und verschafft ihnen eine neue Identität, um sie vor dem Tod zu bewahren. Sein neuester Job ist eine junge Mitarbeiterin bei...

Der große Crash - Margin Call

Es gehört schon einiges an Talent dazu, einen Film über eine Schar Anzugträger, die in dialoglastiger Manier das eventuelle, schockierende Ende ihrer Firma aufdecken. Wenn man es falsch angeht, könnte der Stoff arg trocken werden, mal ganz davon abgesehen, dass der Otto-Normal-Zuschauer mit den finanziellen Zusammenbrüchen und all den Zahlen nicht unbedingt umgehen kann. Eine Riege großer Stars kann da schon helfen, die Zuschauer anzulocken, so beweist es zumindest der angenehm ruhige Thriller "Margin Call"... DER GROSSE CRASH - MARGIN CALL Kurz vor der Finanzkrise 2007: In der Wertpapierhandelsabteilung einer großen New Yorker Bank werden etliche Mitarbeiter entlassen, unter ihnen ist auch Risikomanager Eric Dale (Stanley Tucci), der zuvor jedoch noch eine schockierende Entdeckung macht. Seine Arbeit hinterlässt er dem übriggebliebenen Mitarbeiter Peter Sullivan (Zachary Quinto), der die Zahlen überprüft... und dadurch entdeckt, dass der ganze Konzern auf wackligen Fü...