Nein, ich mochte "The Lego Movie" nicht und wären die Kritiken zum ersten Spin-Off der ganzen Kino-Lego-Geschichte nicht so gut gewesen, hätte ich mir Batmans Klötzchen-Solo-Abenteuer wohl auch sicher nicht im Kino angesehen. Für mich gab der originale Film viel zu viel Gas, richtete ein wirres Chaos aus Farben, Action und (natürlich) Legosteinen an und wirkte dadurch nur noch anstrengend und gehetzt. In "Batman" ist diese Formel nun zwar auch noch zu spüren, die Macher haben aber dennoch einen weitaus amüsanteren Film daraus gemacht...
THE LEGO BATMAN MOVIE
Batman ist zufrieden mit seinem Leben. Er jagt die schlimmsten Schurken aus Gotham, steht dabei stets am Ende als leuchtender Held dar, beschützt die Stadt und genießt als sich der Öffentlichkeit zeigender Bruce Wayne zudem auch noch Partys und jede Menge Kohle. Als die neue Polizeichefin, Barbara Gordon, jedoch verlangt, dass die Polizei mit Batman zusammenarbeiten müsse und der dunkle Rächer nicht mehr alleine agieren dürfte, scheint seine Heldenzeit bedroht. Zudem schmiedet auch der intrigante Joker, von Batman plötzlich mit Missachtung bestraft, finstere Pläne...
Das "Batman"-Spin-Off der Legoreihe macht tatsächlich insgesamt einen weitaus besseren Eindruck als der hoffnungslos überladene, nie wirklich zur Ruhe kommende Originalfilm aus dem Jahr 2014. Zum einen funktioniert der Humorlevel besser und spricht dabei sowohl Kinder als auch (vorrangig) Erwachsene an. Kids werden sich über den netten Slapstick-Humor amüsieren... zumindest taten das die anwesenden Kinder im Kinosaal, die sich sichtlich nicht gelangweilt haben und vom Geschehen auf der Leinwand durchaus fasziniert waren. Und auch ich als Erwachsener hatte spaßige 100 Minuten, was ich von dem Film so kaum erwartet habe, denn die Gags haben auch für mich weitaus besser funktioniert. Bereits in den ersten zehn Minuten lachte ich öfter und lauter als im ganzen "Lego Movie" zuvor und auch die optischen Ideen, in denen die Legoform in Batmans eigentlich recht düstere Geschichte transportiert wird, werden hervorragend genutzt. Natürlich muss man sich an diese neuartige Optik zu Beginn noch ein wenig gewöhnen, danach ist man in diesem "Stilmittel" allerdings so drin, dass man tatsächlich jede Menge Spaß daran hat.
Ganz besonders herrlich dürften gerade für Erwachsenen die vielen Anspielungen auf die alten "Batman"-Filme sein, die von den Charakteren teils sehr ironisch kommentiert, streckenweise sogar aufbereitet werden. Neben allerlei anderen Anspielungen auf große Blockbuster der Filmgeschichte (besonders der lange Showdown bietet dabei Referenzen ohne Ende) ist es dabei auch erfrischend, dass die bekannten Charaktere zu Großteilen mit den ebenfalls bekannten deutschen Synchronstimmen eingesprochen wurden, wie es teilweise auch bereits bei "Lego Movie" der Fall war. Die prominenten Neuzugänge wie Luke Mockridge als Robin oder YouTube-Legende "Gronkh" fügen sich indes nahtlos ein. Gerade letzterer sorgt mit seiner markanten Stimme für eine überraschend gute und passende Leistung, er klingt durchgehend professionell und dürfte durch die prominente Werbung auf den deutschen Kinoplakaten sicherlich auch noch ein paar Teenies in den Kinosaal locken (ja, auch ich als Fan seiner Videos habe mich tatsächlich teilweise auch durch ihn zu einem Kinobesuch hinreißen lassen).
Neben dem starken Soundtrack und einigen herrlichen Einzelszenen ist aber auch bei "Lego Batman" nicht alles gut gelungen. Nach einem etwas hastigen und seltsamen Einstieg nimmt der Film zwar schnell Fahrt auf, übersättigt während des enorm langen Showdowns dann aber doch. Zwar übertreffen sich die Macher mit einer genialen Plot-Idee zum Einbauen etlicher bekannter Figuren sowie einigen hervorragenden Actionszenen schier selbst, insgesamt ist das letztendlich aber doch ein wenig zu viel und die Materialschlacht der letzten halben Stunde hätte angesichts der massigen Explosionen und immer neuer Rettungsaktionen ruhig auch etwas gekürzt werden können. Zudem sollten Erwachsene niemals mit der Erwartung einer wirklichen Geschichte in den Film gehen. Diese ist zwar da, ist an sich aber ziemlicher Mumpitz und dient eher dem Entlanghangeln der schier unerschöpflichen Zitierfreude und dem optischen Firlefanz.
Fazit: Überraschend spaßiger Legofilm mit einigen herrlichen Ideen, vielen lustigen Anspielungen und tollen Actionszenen. Dabei gibt der Film konsequent so viel Vollgas, dass man am Ende aber tatsächlich etwas zu übersättigt ist.
Note: 3+
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