Ein kleines Vorwort: Auf meinem Blog wird sich zukünftig ein bisschen was ändern. Aufgrund meines mittlerweile etwas knapperen Zeitmanagements werde ich in Zukunft nicht mehr zu jedem Film, den ich erstmalig sichte, eine ausführliche Review schreiben - dies werde ich nur noch bei vereinzelten Werken tun wie z.B. aktuelleren Kinofilmen oder großen Streaming-Events, wobei ich das stets von Film zu Film entscheiden werde. Darüber hinaus werde ich von nun an jeden Sonntag eine kleine Filmübersicht von den Werken veröffentlichen, die ich in den vergangenen sieben Tagen gesehen habe - jeweils mit einer deutlich kürzeren Kritik. Das hilft mir, dieses doch sehr zeitintensive Hobby nicht vollends aufzugeben, sondern es nur etwas... zu verkleinern.
Ich hoffe, euch missfällt diese Änderung nicht und ihr schaut dennoch weiterhin für die wöchentlichen Kurzreviews diverser Filme sowie zwischenzeitlicher, ausführlicher Kritiken zu einzelnen Werken vorbei. Jetzt nehme ich euch dann zum ersten Mal mit zu dieser kleinen Wochenübersicht... denn diesmal habe ich die folgenden Filme gesehen:
After the Sunset: Heist-Komödie von Brett Ratner, mit Pierce Brosnan, Salma Hayek, Woody Harrelson, Don Cheadle, Naomie Harris und Chris Penn.
"Rush Hour"-Regisseur Brett Ratner erweist sich auch in dieser Gaunerkomödie aus dem Jahr 2004 als stilsicherer Handwerker ohne eigenen Stempel, der Auftragsarbeiten ohne jegliche Risiken ausführt. Dementsprechend finden sich alle gängigen Klischees des Genres in diesem Film, was hin und wieder kurzweiligen Spaß bedeutet, insgesamt aber doch sehr zahm und vorhersehbar daherkommt. Pierce Brosnan wirkt in der Rolle des cleveren Einbrechers ziemlich gelangweilt und der Rest des Casts hat selten mehr zu tun, als ihm passend die Bälle zuzuspielen - nur Woody Harrelson darf in der Rolle des ihn jagenden Ermittlers noch ein wenig Feuer geben. Sonderlich spannend ist der zentrale Heist leider auch nie und erreicht damit nicht die Qualitäten seiner Genre-Kollegen. Einmal gesehen und dann sehr schnell wieder vergessen.
Note: 4
Fearless - Jenseits der Angst: Drama von Peter Weir, mit Jeff Bridges, Isabella Rossellini, Rosie Perez, John Turturro und Benicio Del Toro.
So interessant und bewegend die Prämisse rund um die Überlebenden eines Flugzeugabsturzes, die sich mit ihren Traumata zurechtfinden müssen, auch sein mag - so richtig zu Ende gedacht scheint sie unter der Regie von Peter Weir nicht zu sein. Die Themen, die der Film streift, sind auf dem Papier zwar packend (so geht es um Verlust, aber auch darum, Dinge plötzlich klarer zu sehen), werden jedoch weitestgehend über das Aussprechen von schmalzigen Binsenweisheiten erzählt. Die Figur des von Jeff Bridges gespielten Max ist kein Sympathieträger, was prinzipiell kein Kritikpunkt sein muss. Trotzdem schaffte ich es nicht, mich an diesen reichlich seltsamen Mann zu binden oder ihm durch die bisweilen recht zäh inszenierte Geschichte zu folgen. Auch die restlichen Figuren kommen dabei selten besser weg, sind entweder egomanisch oder schlichtweg eindimensional geschrieben. Das ist für ein sensibles Drama mit solch großen Themen dann doch deutlich zu wenig und löst seine zuvor so effekthascherisch aufgetragenen Versprechen rund um essentielle Geschichten im Grunde nur in Schmalz und kitschiger Überzeichnung ein.
Note: 4
Michael (1996): Fantasy-Komödie von Nora Ephron, mit John Travolta, Andie MacDowell, William Hurt und Bob Hoskins.
Die Performance von John Travolta als auf die Erde zurückgekehrter Engel ist bisweilen süffisant, fällt jedoch der sehr braven Ausrichtung dieser seichten Komödie zum Opfer. Alles geht hier auf Nummer sicher und wird ohne größere Überraschungen durchgezogen. Dabei gibt es zwar immer wieder ein paar rührende Momente, aber kaum ein Witz sitzt so wirklich, weswegen dieser Film nicht lange haften bleibt. Der namhafte Cast macht seine Sache indes auch abseits von Travoltas tänzelnder Performance gut, was besonders für William Hurt gilt. Retten tut dies "Michael" aber nicht, der unter den zahlreichen Komödien mit ähnlicher Prämisse als ein recht zahnloses und unspektakuläres Beispiel gelten dürfte.
Note: 4+
Push: Sci-Fi-Actioner von Paul McGuigan, mit Chris Evans, Dakota Fanning, Camilla Belle, Cliff Curtis, Ming-Na Wen, Corey Stoll und Djimon Hounsou.
Dieser Superhelden-Film sollte einst eine ganze Trilogie begründen, floppte an den Kinokassen jedoch so hart, dass diese Pläne niemals umgesetzt wurden. Das offene Ende des Films, welches aufgrund der fehlenden Fortsetzungen niemals aufgelöst werden könnte, ist da noch das geringste Ärgernis neben einer platten und wirr erzählten Geschichte, die schamlos von allem klaut, was das Genre damals so hergegeben hat. Besonders traurig ist das offensichtlich fehlende Talent von Regisseur Paul McGuigan, dem in so ziemlich jedem Moment der nötige Kniff fehlt. Nicht nur die uninspirierten Actionmomente werden in ein reines Schnittgewitter verwandelt, sondern auch simple Dialogszenen. Dabei soll ganz offensichtlich über die aufgrund des geringen Budgets technischen Unzulänglichkeiten herumgecuttet werden, weswegen man irgendwann eh nicht mehr weiß, wo oben und unten ist. Das ist aber wahrscheinlich besser, als dauerhaft mit visuellen Effekten umnebelt zu werden, die fast durchgehend extrem billig aussehen. Aus dem namhaften Cast sticht letztendlich nur eine angenehm-freche Dakota Fanning heraus, während der Rest nur auf Autopilot zu arbeiten scheint. Man darf froh sein, dass sich das Superheldenkino (auch für Hauptdarsteller Chris Evans) bedeutend weiterentwickelt hat und ein Kram wie "Push" nicht mehr produziert wird, denn bis auf einige nette Ansätze ist das hier schon ziemlicher Trash.
Note: 4-
Takers - The Final Job: Crime-Thriller von John Luessenhop, mit Matt Dillon, Idris Elba, Paul Walker, Chris Brown, Hayden Christensen, Zoe Saldana und Jay Hernandez.
Schon viele haben versucht, den Gangster-Klassiker "Heat" zu kopieren und es ist dabei nicht erstaunlich, dass es auch "Takers" aus dem Jahr 2010 nicht gelingt, aus diesem gigantischen Schatten herauszutreten. Regisseur Luessenhop verlässt sich anfänglich viel zu sehr darauf, seine zumeist unsympathische Schar aus Bankräubern cool herumposen und pseudo-lockere Sprüche klopfen zu lassen alsdass man das Geschehen wirklich packend finden könnten. Sobald er seinen Charakteren etwas mehr Hintergründe schenkt, hilft das dem Spannungslevel jedoch - zwischenzeitlich ist der Film sogar ziemlich temporeich und hat auch zwei hochkarätige Überfallsequenzen zu bieten. Die Actionszenen gehören jedoch wieder zu der Marke, die einen hyperaktiven Schnitt mit der berüchtigen Wackelkamera-Optik vereint - so sehr, bis man irgendwann gar nichts mehr erkennt. Darunter leidet auch das bleihaltige Finale, in dem ganz viel passiert, der Zuschauer aber im Grunde nichts mehr sieht. Die Starbesetzung kann dabei bisweilen solide Akzente setzen, bleibt jedoch oft in der Eindimensionalität ihrer Charaktere stecken. Herausstechen tut Matt Dillon als knallharter Cop, der Jagd auf die Bande macht, auch wenn aus diesem Plot letztendlich weniger gemacht wird als zuvor erhofft.
Note: 4+
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