Direkt zum Hauptbereich

Die nackte Kanone 2 1/2

Der nächste Auftrag für Lt. Frank Drebin (Leslie Nielsen) ist besonders schwierig. Er wird auf den eiskalten Wirtschaftsmogul Quentin Hapsburg (Robert Goulet) angesetzt, der einen Anschlag plant und dafür den hochdekorierten Wissenschaftler Dr. Meinheimer (Richard Griffiths) entführen und durch einen fiesen Doppelgänger austauschen. Dieser soll die Thesen des echten Doktors auf den Kopf stellen und somit Hapsburgs Pläne möglich machen. Drebin mischt sich ein und verursacht einmal mehr ein echtes Chaos bei dem Versuch, die Bösewichter dingfest zu machen. Zudem beschäftigt ihn einmal mehr auch die Liebe, denn die Trennung von seiner geliebten Jane (Priscilla Presley) macht ihm zu schaffen. Doch womöglich kann er sie doch noch zurückerobern?

In den allgemeinen Fan-Kreisen gilt die erste "Nackte Kanone"-Fortsetzung als deutlich schwächer gegenüber dem kultigen Original. Dem muss ich innerhalb meiner eigenen Meinung jedoch widersprechen, empfand ich den zweiten Teil doch als noch witziger als den Vorgänger. Wo beim ersten Teil nicht mehr alle Gags saßen und die schiere Achterbahnfahrt durch allerlei Slapstick dafür sorgte, dass einige Witzchen untergingen, so empfand ich den zweiten Teil aus besser austariert. Die Slapstick-Szenen sind noch eine Spur chaotischer und absurder, die Running Gags treffen noch besser ins Ziel und die ganz großen Momente, in denen der tollpatschige Frank Drebin prunkvolle Veranstaltungen durch seine Tapserei ins Chaos stürzt, sind oftmals zum Brüllen komisch. Dabei bekommt ein jeder sein Fett weg und Leslie Nielsen spielt seine bekannteste Rolle zum zweiten Mal ultra-trocken, was deutlich mehr wirkt als albernes Gefuchtel von anderen Comedians.
Neben Nielsen kommen diesmal jedoch auch die anderen Figuren deutlich besser weg. Mit der Zeit sammelt sich um Frank Drebin eine kleine Truppe aus alten Bekannten, die ihm unter die Arme greifen, dabei aber teilweise ihr ganz eigenes Chaos verursachen. So ist O.J. Simpson als ständig in ausladende Unfälle geratende Detective Nordberg wieder mal ein Garant für lautere Lacher, während auch George Kennedy als Drebin's wichtigster Partner eine zentralere Rolle erhält. Dabei darf er auf das große Chaos meistens mit viel Schock reagieren, aber auch seine eigenen Süppchen kochen. Priscilla Presley wird hingegen zum zweiten Mal nur auf die Damsel in Distress reduziert, was ein bisschen schade ist. Ein Neuzugang im Cast stiehlt ebenfalls einige Szenen: "Harry Potter"-Star Richard Griffiths ist in einer schrägen Doppelrolle so ungemein witzig, obwohl er zumeist körperlich ziemlich gefesselt ist, dass man sich an ihm kaum sattsehen kann.
Natürlich ist die Handlung auch im zweiten "Die nackte Kanone"-Film nur ein loses Gerüst, an welchem sich dann die verschiedenen, absurden Gag-Szenarien abfrühstücken lassen. Trotzdem ist dabei auch noch Zeit für ein paar politische Seitenhiebe und es gibt auch, neben den ganz großen Slapstick-Szenarien, einige kleine, feinere Wortwitze. So dürfte hier für jeden Humor-Geschmack immer wieder etwas zu holen sein und kaum jemand dürfte wohl ohne irgendeinen Lacher aus diesem Film hinausgehen. Auch die Inszenierung wirkt griffiger und flotter, im Mittelteil gibt es aufgrund der diesmal nur wenig Raum einnehmenden, recht schalen Liebesgeschichte keine Hänger mehr und die Action- und Chaos-Szenen sind noch spektakulärer und absurder inszeniert. Das macht insgesamt dann wieder mal richtig viel Freude, wobei die 80 Minuten noch etwas schneller vergehen als beim direkten Vorgänger.

Fazit: Noch besser als das Original, weil noch chaotischer, witziger, absurder und charmanter. Neben Leslie Nielsen wissen diesmal auch die Nebenfiguren mit ihren herrlichen Slapstick-Nummern zu gefallen und die Gag-Quote ist deutlich höher geworden, ohne das Publikum dabei taubzuschießen.

Note: 2-



Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Eddie the Eagle - Alles ist möglich

"Das wichtigste bei den Olympischen Spielen ist nicht der Sieg, sondern die Teilnahme. Das wichtigste im Leben ist nicht der Triumph, sondern der Kampf." Dieses Zitat, welches den Film "Eddie the Eagle" abschließt, stammt von Baron Pierre de Coubertin, dem Begründer der Olympischen Spiele. Und es bringt den Kern der Geschichte, die in diesem Film erzählt wird, sehr gut auf den Punkt, denn um den Sieg geht es hier eigentlich nicht oder zumindest nicht sehr lange. Aber es wird gekämpft und das obwohl niemand dieses seltsame Gespann aus Trainer und Sportler wirklich ernstnehmen wollte - genau das ist das Herz dieses Biopics, welches viele Schwächen, aber zum Glück auch viel Herz hat... EDDIE THE EAGLE Für Michael Edwards (Taron Egerton) gibt es trotz einer bleibenden Knieverletzung nur einen Traum: Er will in einer Disziplin bei den Olympischen Spielen antreten. Schon in seiner Kindheit scheitert er beim Hammerwerfen und Luftanhalten und landet schließlich, sehr...

Eraser

Arnold Schwarzenegger, wohl neben Sylvester Stallone die Action-Ikone der 80er und 90er Jahre schlechthin, ist endlich zurück. Nachdem er sein Amt als Gouverneur von Kalifornien niedergelegt hat, dürfen wir ihn seit einiger Zeit endlich wieder in genügend rauen, spaßigen Actionfilmen wiedersehen. Auch wenn in der heutigen Zeit ganz klar Statham, Diesel und Co. die Actionhelden sind, macht es aber dennoch Spaß, den "Terminator"-Star wiederzusehen. Und natürlich auch seine vergangenen Filme, von denen ich bislang kaum einen gesehen habe und die ich nun mal nachholen möchte. Angefangen habe ich nun mit "Eraser" aus dem Jahr 1996... ERASER US-Marshall John Kruger (Arnold Schwarzenegger) arbeitet in einer geheimen Vereinigung der USA im Zeugenschutzprogramm. Darin beschützt er die Leben von Kronzeugen, welche vor Gericht Aussagen tätigen sollen und verschafft ihnen eine neue Identität, um sie vor dem Tod zu bewahren. Sein neuester Job ist eine junge Mitarbeiterin bei...

Der große Crash - Margin Call

Es gehört schon einiges an Talent dazu, einen Film über eine Schar Anzugträger, die in dialoglastiger Manier das eventuelle, schockierende Ende ihrer Firma aufdecken. Wenn man es falsch angeht, könnte der Stoff arg trocken werden, mal ganz davon abgesehen, dass der Otto-Normal-Zuschauer mit den finanziellen Zusammenbrüchen und all den Zahlen nicht unbedingt umgehen kann. Eine Riege großer Stars kann da schon helfen, die Zuschauer anzulocken, so beweist es zumindest der angenehm ruhige Thriller "Margin Call"... DER GROSSE CRASH - MARGIN CALL Kurz vor der Finanzkrise 2007: In der Wertpapierhandelsabteilung einer großen New Yorker Bank werden etliche Mitarbeiter entlassen, unter ihnen ist auch Risikomanager Eric Dale (Stanley Tucci), der zuvor jedoch noch eine schockierende Entdeckung macht. Seine Arbeit hinterlässt er dem übriggebliebenen Mitarbeiter Peter Sullivan (Zachary Quinto), der die Zahlen überprüft... und dadurch entdeckt, dass der ganze Konzern auf wackligen Fü...