Frank Drebin (Leslie Nielsen) ist in den Ruhestand gegangen, steht dem Ruhestand ohne Waffe und Dienstmarke jedoch skeptisch gegenüber - er träumt sogar von Wagenladungen von Gefahren, denen er nun nicht mehr Herr werden kann. Da kommt es gerade Recht, dass seine ehemaligen Kollegen Ed (George Kennedy) und Nordberg (O.J. Simpson) Hilfe bei einem besonders prekären Fall gebrauchen können: Der Verbrecher Rocco Dillon (Fred Ward) plant einen Gefängnisausbruch, um anschließend einen Bombenanschlag durchzuführen. Drebin lässt sich daraufhin unter falscher Identität in das Gefängnis und Dillon's Zelle einschleusen, um die Gunst des Attentäters zu gewinnen und ihn zu manipulieren. Dabei hat er die Rechnung jedoch ohne Dillon's Mittäter gemacht, die Drebin auf die Spur zu kommen scheinen.
Der dritte und endgültig letzte Einsatz von Leslie Nielsen als Frank Drebin erschien im Jahr 1994 - ungefähr sechzehn Jahre vor dem Tod der Comedy-Legende. Und allen Beteiligten ist ein guter Abschluss der kultigen Reihe gelungen: Zwar kommt "Die nackte Kanone 3" weder an den grandiosen zweiten Teil noch an den Erstling heran und darf somit als schwächster Part der Trilogie gelten. Dennoch finden Fans auch im Abschluss der Reihe noch alles, was sie an dieser lieben. Dementsprechend gibt es wieder Wagenladungen an absurdem Slapstick (schon die erste Szene vor dem Vorspann ist in ihrer Verrücktheit und ihrem Timing eine echte Meisterleistung), trockener Wortwitz, schrullige Charaktere und natürlich erneut Leslie Nielsen in seiner populärsten Rolle, der auch beim dritten Einsatz ungemein viel Spaß und Charme versprüht. Diesmal stiehlt ihm auch niemand ernsthaft die Show, da die Rollen seiner alten Kollegen, die im zweiten Teil noch so prominent dabei waren, deutlich kleiner ausfallen.
Tragendere Parts übernehmen da schon neue Figuren, die aber allesamt nicht mit den bekannten Charakteren mithalten und nicht den gleichen Charme versprühen. Da schadet es dem ohnehin etwas dröge in Gang kommenden Plot, dass Drebin fast die ganze Zeit über mit den Bösewichten interagiert, die nicht wirklich viel zu tun bekommen als eben einfach fies zu sein. Einzig Kathleen Freeman kann als resolute und erstaunlich clevere Mutter des zentralen Fieslings noch für ein paar feine Gags gebraucht werden, während der Rest der Besatzung Spielbälle der einzelnen Witze bleiben muss. Das gilt wieder mal auch für Priscilla Presley, die nun zum dritten Mal nur noch für die eher abgedroschene Liebesgeschichte herhalten muss, bevor sie als Geisel des Bösewichts gerettet werden muss. Aber gut, über solcherlei muss man sich bei "Die nackte Kanone" nicht echauffieren, denn da zählen andere Werte... und die sind weitestgehend humoristischer Natur.
Und ja, es gibt ähnlich viel zu Lachen wie in den beiden Vorgängern - die Genialität, wie hier aus dem Nichts ein wahres Chaos erschaffen wird, ist weiterhin spürbar. Es ist aber manchmal auch ein bisschen zu viel, wenn sich der finale Showdown über runde fünfundzwanzig Minuten erstreckt und sich dabei deutlich im Kreise dreht bei all dem überbordenden Slapstick und noch weiteren Hindernissen. Immerhin gibt es darin dann aber auch einige der kultigsten Szenen der Reihe zu sehen, während auch die Location für den Showdown äußerst treffend gewählt ist, um auch einige Seitenhiebe gegen das damalige Hollywood auszuteilen. Denn diesmal wird es hier weniger politisch, stattdessen konzentriert sich "Die nackte Kanone 3" darauf, gleich mehrere Filmparodien zu verweben, die hier sogar Handlungsmuster in Gang bringen - quasi ein Vorreiter der späteren "Scary Movie"-Filme, wobei damals so prominente Klassiker wie "Die Verurteilen" oder "Jurassic Park" auf sehr charmante und ehrwürdige Weise aufs Korn genommen werden.
Fazit: Obwohl er aufgrund seines überlangen Showdowns und dem weitestgehenden Verzicht auf charmante Nebenfiguren der schwächste Teil der Trilogie ist, unterhält auch "Die nackte Kanone 3" noch mit den beliebten Zutaten aus Slapstick, Absurdidäten, Tempo und einem hervorragend aufgelegten Hauptdarsteller.
Note: 3
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