Der ermittelnde Detective Nordberg (O.J. Simpson) wird schwer verletzt, als er einen Drogenring auszuheben versucht. Anschließend übernimmt sein Kollege Lt. Frank Drebin (Leslie Nielsen) den Fall, wobei er sich gleich auf den für ihn höchst verdächtigen Industriellen Vincent Ludwig (Ricardo Montalban) einschießt... sehr zum Ärger seiner Vorgesetzten, die ihn Ludwig einen hochkarätigen Gönner und Geschäftsmann sehen. Während Drebin seinen ganz eigenen Spuren nachgeht, richtet er ein regelrechtes Chaos an, kommt jedoch irgendwann auf einen wichtigen Nenner: Die Queen soll bei ihrem Besuch in Amerika ermordet werden und da niemand noch an irgendwelche Zusammenhänge glaubt, ist Drebin schließlich der einzige, der den Tag noch retten kann.
Es war Zeit, diese Lücke endlich zu schließen. Bevor ich mir demnächst auch die Neuverfilmung (bzw. Reboot bzw. irgendwie ja auch Fortsetzung) der Reihe ansehen werde, wollte ich mir natürlich den wirklichen Kult zu Gemüte führen und sah alle drei originalen Teile von "Die nackte Kanone" in kürzester Zeit hintereinander. Und der erste Teil ist auch heute noch ziemlich witzig, auch wenn man einige dieser Gags heute natürlich schon kennt und sie in anderen Filmen ebenfalls gesehen hat. Aber Frank Drebin war nun mal zuerst da, hat andere Werke nach ihm inspiriert und dabei ein herrliches Chaos erschaffen, welches nicht immer zündet... immer wieder aber doch. Das hat viel damit zu tun, dass Leslie Nielsen in der Rolle seines Lebens mit stoischer Miene agiert und dabei höchst ernst ein regelrechtes Chaos hinter sich aufbaut. Nielsens meist trockene Performance ist allein schon umwerfend komisch und ausschlaggebend für den Erfolg der Reihe.
Nur in den Slapstick-Szenen wird Nielsen auch mal turbulenter, und von diesen gibt es natürlich einige. Sie sind nicht alle wirklich laute Lacher, oftmals gibt es auch nur kleinere Schmunzler zu vermelden, aber gerade die ganz großen Chaos-Szenen, wenn Frank Drebin das Haus eines Verdächtigen oder gar ein Football-Spiel auf den Kopf stellt, sind in ihrem Timing und dem plötzlichen Eskalieren einer zuvor noch so normalen Situation umwerfend komisch. Auch wunderbar sind die kleinen Witze, die nebenbei herlaufen sowie einige feine Running Gags, wenn Drebin stetig in Autounfälle verwickelt wird. Alles zusammen genommen ergibt eine enorme Gag-Quote, bei der stetig ein Witz nach dem anderen fällt. Und wenn einer der mal nicht so richtig zündet, kommt meist schon der nächste um die Ecke, der es wieder besser macht.
Das ist dann natürlich keinesfalls subtil, sondern durchweg mit dem Holzhammer präsentiert. Angesichts einer Agenten-Parodie, die natürlich niemals auch nur die Spur einer Ernsthaftigkeit aufweist, sollte das nicht verwundern und ist auch nur passend. Mit allerlei sympathischen Klamauk, wobei die Grenze zum blödsinnigen Fäkalhumor zum Glück (fast) immer gehalten wird, gibt es über achtzig sehr temporeiche Minuten dementsprechend viel zu Lachen und die dünne Geschichte, die hier den Rahmen spannt, spielt dabei kaum eine Rolle, was ebenfalls in Ordnung ist. Neben Leslie Nielsen als klaren Star der Vorstellung haben die Nebenfiguren weniger zu melden, wobei der ehemalige Sportler O.J. Simpson als ständig von seinem Kollegen gesundheitlich geschädigten Polizisten aber zumindest noch einige Lacher auf seiner Seite hat. Ihnen gegenüber bleibt "Spy Kids"-Star Ricardo Montalban und Priscilla Presley als Bösewichte bzw. Love Interests aber wenig mehr zu tun, als dem großen Comedy-Star Nielsen zuverlässig die Bälle zuzuspielen.
Fazit: "Die nackte Kanone" ist und bleibt Kult. Dank charmantem, chaotischen Slapstick, einem herrlichen Hauptdarsteller und einer erfrischend hohen Lacher-Quote macht das große Original auch heute noch Spaß, auch wenn nicht alle Witze in ihrer temporeichen Schlagfertigkeit heute noch genau so zuverlässig zünden wie damals.
Note: 3+
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