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Planet der Affen: Prevolution

Ich mag Filmtrailer. Ja, auch ich gehöre zu der Masse an Leuten, die den ersten Ausschnitten zu kommenden Filmen entgegensehnen und sehe mir auch möglichst viele, kleine Ausschnitte an, um mich voll und ganz auf einen Streifen freuen zu können, um angeheizt zu werden. Probleme gibt es nur, wenn Trailer einfach bereits zu viel verraten, viel von der Handlung vorwegnehmen und das Ansehen des letztendlichen Films fast schon unnötig wird. Ein solches Opfer einer schwächeren Vermarktung ist auch das Reboot vom "Planet der Affen" aus dem Jahr 2011 geworden... denn dieser ist nun ein Film, der zwar ziemlich gut ist, den wir aber nach Sichtung der Trailer bereits kannten.

PLANET DER AFFEN: PREVOLUTION

Will Rodman (James Franco) ist Wissenschaftler in einem Pharmaunternehmen und führt dort Tests an Menschenaffen durch. Zur Zeit ist er einem Heilmittel für Alzheimer auf der Spur, welches er zuvor an dem bei ihm lebenden Schimpansen Caesar (Andy Serkis) testete und welches auch seinem erkrankten Vater Charles (John Lithgow) wieder auf die Sprünge half. Doch Will stellt schon bald fest, dass das Medikament nicht nur die Krankheit heilt, sondern auch für eine Steigerung der Intelligenz sorgt... Caesar ist schnell weitaus intelligenter als andere Affen, kann nicht mehr als Haustier, sondern viel mehr als Sohn bezeichnet werden. Doch als der Schimpanse nach einem schwerwiegenden Vorfall in ein Tierheim für Primaten untergebracht wird, kommt er zum ersten Mal wirklich in Kontakt mit anderen seiner Art... und entdeckt seinen Hass auf die Menschen, die ihn und seine Artgenossen schlecht behandeln.

Zugegeben, die Trailer zum Film waren fantastisch und machten richtig Lust auf das Endprodukt, aber es ist die eine Sache, eine starke Werbekampagne zu starten und die andere, einem damit den Film ein wenig zu vermiesen. Es ist zwar lange nicht so schlimm gekommen, dass man "Planet der Affen: Prevolution" nicht mehr genießen kann, dennoch ist es schade, dass die komplette grobe Storyline bereits in zwei Minuten verpackt wurde und der Film bis zum spektakulären Finale auch keinen Deut weitergeht, als es die Trailer suggerieren. Zwischenzeitliche Überraschungen sind daher leider selten, auch wenn sie immer wieder funktionieren. Wenn man sich vorher aber nichts ansieht und unvoreingenommen eine Sichtung durchführt, dürfte man seine Freude haben, auch wenn sich hier dennoch einige Schönheitsfehler offenbaren. So ist der Film mit 105 Minuten doch ein wenig knapp geraten, was sich besonders in der rasant verlaufenden ersten halben Stunde und in dem recht kurzen Finale, welches zu einem abrupten Ende kommt, zeigt. Einige Minuten mehr an Laufzeit hätten die Charaktere und ihre Beweggründe, die hier zumindest auf Seite der Menschen relativ blass bleiben, bestimmt besser hervorheben können, die Beziehung zwischen Caesar und Will bleibt somit aber eine bloße Behauptung und wird viel zu kurz angerissen. Stark wirds dann aber im atmosphärisch beeindruckenden Mittelteil, in welchem sich Caesar im Tierheim aufhält und langsam aber sicher eine Revolution plant... hier funktioniert das Storytelling der unoriginellen, aber dennoch packenden Geschichte sehr gut und sorgt für einige wohlige Gänsehaut-Momente. Der Film hetzt sich nicht mehr so und lässt sich genügend Zeit, um die Situation nach und nach aufzubauen und schließlich eskalieren zu lassen und dies ist fürs Mainstream-Kino mit schön viel Tiefe und Geduld gemacht worden. Mit ein wenig mehr Ballast auf den Schultern wäre aber dennoch mehr dabei herausgekommen, denn so wirken einige Charaktere doch ein wenig flach (besonders der profitgierige Konzernchef Jacobs fällt hier negativ auf) und viele, nette Sidestorys werden zu knapp angerissen. Die menschlichen Darsteller bleiben dabei zurück, James Franco und Freida Pinto gehen okay, fallen aber nicht auf, überraschenderweise ist es neben einem starken John Lithgow dann sogar "Harry Potter"-Star Tom Felton, der die meisten markanten Szenen abbekommen hat. Der Star des Films ist aber natürlich Andy Serkis, welcher Caesar per Motion Capturing spielt und neben den grandiosen Effekten ist seine Darstellung dabei über alle Zweifel erhaben. Ab und an vergisst man gar, dass hier Computerarbeit geleistet wurde, so überzeugend funktioniert hier das Zusammenspiel zwischen Technik und Realität. Nimmt man dann noch den starken Soundtrack hinzu, haben wir als Verpackung einen Top-Film, der jedoch in Sachen Storytelling schwächelt, dank einer ausufernden Werbekampagne zu vorhersehbar ist und sich schlichtweg zu wenig Zeit lässt, um seine tiefgreifende Geschichte wirklich in allen Ecken auszuerzählen. Ich freue mich dennoch auf die Fortsetzung!

Note: 3+

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