Woody Allen gilt als eines der größten Regie-Talente unserer Zeit, dennoch stehen die Filme, welche er in den letzten Jahren veröffentlicht hat, in der Kritik. Allen wisse nicht mehr, was er uns erzählen solle, Allen verstehe selbst nicht mehr, was er erzählt, Allen habe schlichtweg seinen Zenit überschritten. Ich habe bislang nicht viele seiner Filme gesehen, zustimmen kann ich aber zumindest teilweise in dem Fakt, dass "Vicky Christina Barcelona" aus dem Jahr 2008 nicht zu seinen besten Arbeit zählt... auch wenn sie dennoch einen gewissen Charme hat.
Immer wieder erstaunlich, wie Woody Allen es schafft, eine beachtliche Riege an begehrten Stars zusammenzukriegen, um diese dann in für sie ganz ungewohnten Rollen aufeinander los zu lassen. Die Besetzung liest sich beeindruckend, doch das anfängliche Staunen wird schon bald geschmälert, wenn zum Beispiel klar wird, dass "Transformers"-Star Kevin Dunn hier kaum zwei Dialogzeilen abbekommen hat, Patricia Clarkson ebenfalls wenig zu tun hat und die hier (zurecht) mit dem Oscar ausgezeichnete Penelope Cruz erst nach der guten Halbzeit auf der Bildfläche auftaucht... dann aber mit einem solchen Biss, einer solchen Präsenz und einer solchen Energie, dass man ziemlich gebannt von ihrer Darstellung ist, die wahrlich Feuer hat. Ähnliches lässt sich von Rebecca Hall und Javier Bardem sagen, tolle Schauspieler in guten Rollen mit einer guten Performance, die nicht so einseitig daher kommen, wie man es anfangs denken würde. Einzig Scarlett Johansson bleibt leider ein Spielball der Handlung und kann sich über die komplette Laufzeit nie so richtig ausspielen, auch wenn ihr Spiel angenehm nuanciert und überzeugend ausfällt. Schauspielerisch läuft hier also eigentlich soweit alles gut, aber dass Woody Allen seine Darsteller gut führen kann, wussten wir ja schon, also bestand dort auch nicht wirklich ein Grund zur Sorge... das Problem des Films besteht eher in seinem Skript. So richtig weiß man tatsächlich nicht, was uns der Regisseur hier erzählen möchte, wenn er in der ersten Hälfte ständig die Liebe, das kurze Leben und die Kunst in einen Topf wirft, ohne dass wir etwas Bedeutungsvolles daraus mitnehmen, außer dass es den Figuren generell nicht gut damit geht und das man seine Freiheit lieben sollte. Später nimmt die Geschichte dann ein wenig an Fahrt auf, bekommt aber keinen klaren Punkt, bleibt sprunghaft und unentschieden, genau wie die Figuren. So richtig folgen will man bei dem ganzen Brimborium irgendwann nicht mehr, da die (scharfen) Dialoge die Story im Kreis herumschicken. Charmant ist das Ganze, hat schöne Bilder und starke Szenen... aber es berührt nicht, es fesselt nicht, es ist schlichtweg einfach nur ein Hin und Her, welches nicht viel zu erzählen hat. Hinzu kommt ein unglaublich störender Off-Kommentator, der uns jedes zweite Bild, jede Gefühlshandlung, jedes kleine Zucken blass und gelangweilt vorbetet, sodass man eigentlich gar nicht mehr hinschauen muss, da sich die Geschichte auch so, als trockenes Hörbuch, erzählen ließe. Das klingt nun strenger, als es eigentlich sein soll, denn "Vicky Cristina Barcelona" hat Charme, Witz und interessante Figuren zu bieten, weiß zu unterhalten und hat tolle Schauspieler zu bieten. Nur leider ist die Geschichte dabei doch viel zu sprunghaft und ohne einen klaren Blick auf etwas Wesentliches, sodass man am Ende doch eher enttäuscht ist von einem großen Bromborium um ein eher kleines, nichtiges Problemchen.
Note: 3
VICKY CRISTINA BARCELONA
Vicky (Rebecca Hall) und Cristina (Scarlett Johansson) sind beste Freundinnen und fahren recht spontan gemeinsam in den Urlaub, nach Barcelona. Dort lernen sie den Künstler Juan Antonio (Javier Bardem) kennen, welcher relativ offen zu ihnen ist, als er ihnen sagt, dass er gerne mit ihnen schlafen und ein Wochenende verbringen würde. Während die frisch verlobte Vicky abweisend reagiert, ist Cristina dem Charmeur sofort verfallen und lässt sich auf ihn ein... doch die Situation verkompliziert sich, als nicht nur Vicky schon bald ebenfalls Gefallen an Juan findet, sondern auch noch seine Ex-Frau Maria Elena (Penelope Cruz) auftaucht, die sich zuvor mit einem lauten Knall aus der Ehe verabschiedet hatte...Immer wieder erstaunlich, wie Woody Allen es schafft, eine beachtliche Riege an begehrten Stars zusammenzukriegen, um diese dann in für sie ganz ungewohnten Rollen aufeinander los zu lassen. Die Besetzung liest sich beeindruckend, doch das anfängliche Staunen wird schon bald geschmälert, wenn zum Beispiel klar wird, dass "Transformers"-Star Kevin Dunn hier kaum zwei Dialogzeilen abbekommen hat, Patricia Clarkson ebenfalls wenig zu tun hat und die hier (zurecht) mit dem Oscar ausgezeichnete Penelope Cruz erst nach der guten Halbzeit auf der Bildfläche auftaucht... dann aber mit einem solchen Biss, einer solchen Präsenz und einer solchen Energie, dass man ziemlich gebannt von ihrer Darstellung ist, die wahrlich Feuer hat. Ähnliches lässt sich von Rebecca Hall und Javier Bardem sagen, tolle Schauspieler in guten Rollen mit einer guten Performance, die nicht so einseitig daher kommen, wie man es anfangs denken würde. Einzig Scarlett Johansson bleibt leider ein Spielball der Handlung und kann sich über die komplette Laufzeit nie so richtig ausspielen, auch wenn ihr Spiel angenehm nuanciert und überzeugend ausfällt. Schauspielerisch läuft hier also eigentlich soweit alles gut, aber dass Woody Allen seine Darsteller gut führen kann, wussten wir ja schon, also bestand dort auch nicht wirklich ein Grund zur Sorge... das Problem des Films besteht eher in seinem Skript. So richtig weiß man tatsächlich nicht, was uns der Regisseur hier erzählen möchte, wenn er in der ersten Hälfte ständig die Liebe, das kurze Leben und die Kunst in einen Topf wirft, ohne dass wir etwas Bedeutungsvolles daraus mitnehmen, außer dass es den Figuren generell nicht gut damit geht und das man seine Freiheit lieben sollte. Später nimmt die Geschichte dann ein wenig an Fahrt auf, bekommt aber keinen klaren Punkt, bleibt sprunghaft und unentschieden, genau wie die Figuren. So richtig folgen will man bei dem ganzen Brimborium irgendwann nicht mehr, da die (scharfen) Dialoge die Story im Kreis herumschicken. Charmant ist das Ganze, hat schöne Bilder und starke Szenen... aber es berührt nicht, es fesselt nicht, es ist schlichtweg einfach nur ein Hin und Her, welches nicht viel zu erzählen hat. Hinzu kommt ein unglaublich störender Off-Kommentator, der uns jedes zweite Bild, jede Gefühlshandlung, jedes kleine Zucken blass und gelangweilt vorbetet, sodass man eigentlich gar nicht mehr hinschauen muss, da sich die Geschichte auch so, als trockenes Hörbuch, erzählen ließe. Das klingt nun strenger, als es eigentlich sein soll, denn "Vicky Cristina Barcelona" hat Charme, Witz und interessante Figuren zu bieten, weiß zu unterhalten und hat tolle Schauspieler zu bieten. Nur leider ist die Geschichte dabei doch viel zu sprunghaft und ohne einen klaren Blick auf etwas Wesentliches, sodass man am Ende doch eher enttäuscht ist von einem großen Bromborium um ein eher kleines, nichtiges Problemchen.
Note: 3
Kommentare
Kommentar veröffentlichen