Es gibt sie tatsächlich noch, die Filme, die von ihrem Cast extrem aufgewertet werden. Meistens kann auch eine starke Besetzung gegen ein mieses Skript nichts mehr ausrichten, doch es kaum auch schon vor, dass ein Schauspieler den ganzen Streifen mit seiner Performance so beherrscht hat, dass er auch all die ganzen kleinen Mankos fortspülte. "Training Day" ist dafür ein hervorragendes Beispiel, denn obwohl er rein vom Storytelling nichts Großartiges erzählt, wird der Film durch einen vollkommen aus sich herauskommenden Denzel Washington doch noch zu einem Erlebnis.
Denzel Washington sahnte für diese Rolle den Oscar als bester Hauptdarsteller ab und auch wenn im selben Jahr noch einige Kandidaten im Rennen waren, welche diese Auszeichnung sicher ebenfalls verdient gehabt hätten, gibt es an der Entscheidung doch wenig zu rütteln. Washington reißt jede Szene mit einer ungebändigten Kraft an sich, der Zuschauer kann sich nie sicher sein, woran er bei ihm nun gerade ist und der Schauspieler verpackt die Missetaten von Alonzo so gut, so cool, fast schon sympathisch, dass wir ihm sogar die Daumen drücken. Eine großartige Leistung, gegen die der restliche Cast nichts zu melden hat, auch ein solider Ethan Hawke wird da an die Wand gedrängt und kann schon bald nur noch wenig mehr tun, als Washington verlässlich die Bälle zuzuspielen... aber dies macht er immerhin ziemlich gut. Washington könnte wohl nie im Leben viele Szenen so dermaßen beherrschen, wenn Hawke ihm nicht den Raum geben und ihn immer wieder anspielen würde. Gutes Teamwork also, welches sich bezahlt macht. Nebendarsteller wie Scott Glenn oder Eva Mendes haben nur Kurzauftritte und können auch wenig leisten. Leider steht neben einem fantastischen Schauspieler jedoch noch immer ein Film, den man ab und an ganz vergisst, weil man so vernarrt in Washingtons Darstellung ist. Doch auch er kann nicht immer darüber hinwegtäuschen, dass die Geschichte für zwei Stunden viel zu dünn ist und auch immer wieder deutlich an Fahrt verliert. Spannend wird es ab und zu zwar und dann auch nicht zu knapp, dennoch wäre ein wenig mehr Tempo ab und zu wünschenswert gewesen, besonders da "Training Day" einzelne Szenen oft zu lange durchkaut und dabei größer wirken möchte, als er es eigentlich ist. Im Prinzip ist die Story dann doch zu vorhersehbar, um wirklich fesseln zu können, das Skript macht es sich vor allem gegen Ende etwas zu leicht und verspielt einige clevere Chancen. Über seine Laufzeit ist der Film so unterhaltsam, dennoch wird man ihn wohl nur wegen seines überragenden Hauptdarstellers in Erinnerung behalten... der Rest ist solide und gut gemacht, aber nicht mehr.
Note: 3+
TRAINING DAY
Officer Jake Hoyt (Ethan Hawke) bekomt eine riesige Chance, um sich für das von ihm verehrte und sehr viel besser bezahlte Drogendezernat zu bewerben. Einen Tag ist er zusammen mit Detective Alonzo Harris (Denzel Washington) auf Streife, danach soll sich entscheiden, ob Hoyt für die Beförderung in Frage kommt. Doch für ihn kommt alles anders als geplant, denn Harris entpuppt sich als das Gesetz immer wieder brechende und verrückter Cop, der nicht nach den Regeln spielt. Für Hoyt werden die kommenden Stunden zur Hölle...Denzel Washington sahnte für diese Rolle den Oscar als bester Hauptdarsteller ab und auch wenn im selben Jahr noch einige Kandidaten im Rennen waren, welche diese Auszeichnung sicher ebenfalls verdient gehabt hätten, gibt es an der Entscheidung doch wenig zu rütteln. Washington reißt jede Szene mit einer ungebändigten Kraft an sich, der Zuschauer kann sich nie sicher sein, woran er bei ihm nun gerade ist und der Schauspieler verpackt die Missetaten von Alonzo so gut, so cool, fast schon sympathisch, dass wir ihm sogar die Daumen drücken. Eine großartige Leistung, gegen die der restliche Cast nichts zu melden hat, auch ein solider Ethan Hawke wird da an die Wand gedrängt und kann schon bald nur noch wenig mehr tun, als Washington verlässlich die Bälle zuzuspielen... aber dies macht er immerhin ziemlich gut. Washington könnte wohl nie im Leben viele Szenen so dermaßen beherrschen, wenn Hawke ihm nicht den Raum geben und ihn immer wieder anspielen würde. Gutes Teamwork also, welches sich bezahlt macht. Nebendarsteller wie Scott Glenn oder Eva Mendes haben nur Kurzauftritte und können auch wenig leisten. Leider steht neben einem fantastischen Schauspieler jedoch noch immer ein Film, den man ab und an ganz vergisst, weil man so vernarrt in Washingtons Darstellung ist. Doch auch er kann nicht immer darüber hinwegtäuschen, dass die Geschichte für zwei Stunden viel zu dünn ist und auch immer wieder deutlich an Fahrt verliert. Spannend wird es ab und zu zwar und dann auch nicht zu knapp, dennoch wäre ein wenig mehr Tempo ab und zu wünschenswert gewesen, besonders da "Training Day" einzelne Szenen oft zu lange durchkaut und dabei größer wirken möchte, als er es eigentlich ist. Im Prinzip ist die Story dann doch zu vorhersehbar, um wirklich fesseln zu können, das Skript macht es sich vor allem gegen Ende etwas zu leicht und verspielt einige clevere Chancen. Über seine Laufzeit ist der Film so unterhaltsam, dennoch wird man ihn wohl nur wegen seines überragenden Hauptdarstellers in Erinnerung behalten... der Rest ist solide und gut gemacht, aber nicht mehr.
Note: 3+
Kommentare
Kommentar veröffentlichen