Remakes sind nicht erst eine Erfindung des neuen, heute oft verschmähten Hollywoods, dem, wie von vielen Seiten beschrieen, mittlerweile deutlich die Ideen ausgehen. Natürlich, heute sind Neuverfilmungen von bekannten Stoffen wesentlich häufiger an der Tagesordnung, doch auch bereits vor vielen Jahren wurde nicht einzig und allein auf originale Storys gesetzt. Man denke nur daran, wie viele Verfilmungen es von "Frankenstein", "Dracula", "King Kong" und Co. es bereits gab... und meistens reichten sie niemals an das Original heran. Das gilt auch für die Komödie "Wir sind keine Engel" aus dem Jahr 1989, trotz der starken Star-Besetzung.
WIR SIND KEINE ENGEL
Der Mörder Bobby (James Russo) bricht kurz vor seiner Hinrichtung aus einem schrecklichen Gefängnis aus und schleift während seiner Flucht auch die beiden Ganoven Ned (Robert De Niro) und Jim (Sean Penn) mit sich. Kurz darauf setzen sich die beiden Freunde von Bobby ab und versuchen, sich über die kanadische Grenze zu schleichen. Die Umstände verlangen es schließlich, dass Ned und Jim sich als Priester ausgeben müssen, um vor den scharfäugigen Sheriffs, die bereits die ganze Gegend absuchen, nicht aufzufliegen. Der Weg führt sie in ein Kloster...
Nun gut, zugegeben: Ich kann es mir eigentlich nicht erlauben zu sagen, dass die Version von "Wir sind keine Engel" aus dem Jahr 1989 besser wäre als die erste Verfilmung des gleichnamigen Bühnenstückes aus dem Jahr 1955. Den Film mit Humphrey Bogart und Peter Ustinov habe ich nämlich nie gesehen (auch wenn ich dies bald mal nachholen möchte) - dennoch ist zu vermuten, dass das Original nicht schlechter sein kann als das, was Regisseur Michael Curtiz hier abliefert, denn das ist schlichtweg nicht gut gelungen.
Die Geschichte ist selbstverständlich vollkommen an den Haaren herbeigezogen, dennoch hätte sich daraus eine wirklich nette Komödie machen lassen, welche die beiden Protagonisten immer wieder in komplizierte Situationen bringt und daraus seinen Humor bezieht. Natürlich wird dieser Versuch auch unternommen, die jeweiligen Szenen, in welchen Ned und Jim schnell schalten müssen, um nicht gleich aufzufliegen, verhaftet oder gar einfach erschossen zu werden, sind dabei jedoch von erstaunlicher Müdigkeit. Es ist dabei nur der stetigen Blödheit aller versammelter Menschen um sie herum versammeln, dass Ned und Jim überhaupt nur weitere Schritte während ihrer Flucht setzen können und auch darüber hinaus würde die ganze Geschichte in sich zusammenfallen, wenn nur einmal eine Person nicht gerade in diesem Moment zur Stelle sein würde.
Natürlich kann man in dem Genre einer einfachen Komödie darüber hinwegsehen, da diese Szenen aber meistens nicht mal besonders witzig ausgefallen sind und es an wirklich guten Ideen vermissen lassen, fällt dies doch deutlich auf. Im Grunde verlässt man sich hier doch nur auf einen recht hektisch agierenden Robert De Niro, der sich mit deutlichem Overacting durch die Menschenmengen schleust, dabei natürlich immer wieder haarscharf entkommt und sich auch um den jungen Sean Penn kümmern muss... der bekommt hier nämlich ab der Hälfte eine ziemlich dämliche und unpassende Wendung auf den Leib geschneidert, die alles verkompliziert, dabei aber auch unhomogen und einfallslos wirkt - mal ganz davon abgesehen, dass dies zur der ansonsten arg blassen Figur des Jim niemals passen möchte.
Schlimmer hat es dabei nur Demi Moore erwischt, die hier nur eine von zwei Damen ist, die eine wirklich prägnante Rolle abbekommen haben. Was genau sie jedoch in diesem Plot verloren hat und wie sich ihre Beziehung zu Ned hier entwickelt, das ist ebenso hirnrissig wie unnachvollziehbar und gehört zu den größten Schwachstellen des dünnen Plots. Während des Showdowns fällt schließlich auch noch einmal deutlich auf, dass man sich hier offensichtlich nicht entscheiden konnte, ob man einen kleinen Thriller oder doch lieber eine harmlose Komödie drehen wollte. Wenn nämlich Schüsse Körper treffen und am Ende sogar mit religiösen Bildern um sich geschmissen wird, ehe man sich in den letzten, kitschigen Aufnahmen verliert, dann weiß man nicht genau, ob dies die zuvor arg heitere Stimmung nicht ganz zerschießt. Wirklich passend wirkte zumindest auch dies nicht.
Fazit: Es gibt einige spaßige Szenen, der Plot lässt es jedoch arg an Hirnschmalz vermissen. Robert De Niro und Sean Penn agieren in recht ideenlosen und unwitzig-bemühten Szenarien, wobei es ebenso an Schwung fehlt wie an glaubwürdigen Figuren.
Note: 4-
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