Seitdem Disney und Pixar nicht nur einfach zusammenarbeiteten, sondern im Grunde zur gleichen Firma gehörten, stieg Pixar langsam, aber sicher auf den Sequel-Markt um. Vorherige Werke wie "Ratatouille" und "Wall-E" waren zwar weiterhin erfolgreich, doch die Garantie von richtig viel Schotter an den Kinokassen liefern eben bekannte Stoffe. Nun hat sicher kaum jemand wirklich laut nach einem "Cars"-Sequel geschrien, gilt das Original doch klar als einer der schwächsten Pixar-Filme. Während wir heute jedoch noch immer auf ein "Die Unglaublichen 2" warten, durften die "Cars" schon mehrfach fahren... und sind in der ersten Fortsetzung leider noch ein kleines bisschen schwächer geworden.
CARS 2
Lightning McQueen wird zu einem neuen Rennen in drei Etappen rund um den Erdball eingeladen, wo er gegen seinen Konkurrenten Francesco Bernoulli antreten soll. Um Hook einen Gefallen tun, nimmt McQueen seinen Freund mit, der schließlich in Japan jedoch für einiges an Ärger sorgt. Er wird in geheime Operationen der Regierung verstrickt und schließt sich unfreiwillig mit den beiden Geheimagenten Finn McMissile und Holley Shiftwell an, die einem finsteren Komplott auf der Spur sind... ein Komplott, welches auch mit den drei Rennen zu tun hat, die McQueen gerade bestreitet. Nun muss Hook beweisen, wie viel Agent wirklich in ihm steckt, um seinem Freund zu helfen.
Man kann den Machern von "Cars 2" zumindest nicht vorwerfen, dass sie ihre spaßige, aber handlungstechnisch doch eher innovative Formel des Erstlings hier einfach noch einmal wiederholen würden. Stattdessen begeben sich Lightning und Hook schon recht früh aus den vertrauten Gefilden rund um Radiator Springs heraus und erleben ein Abenteuer rund um den Erdball, in welchem diesmal ganz klar die Action im Vordergrund steht. Regisseur John Lasseter, der sich bereits mit "Cars" einen Traum erfüllte und daher auch die Narrenfreiheit zugestanden bekam, eine Fortsetzung zu verwirklichen, obwohl der Erstling kein gigantischer Erfolg war, machte diesmal einen Spionage-Film, der mit hohem Tempo läuft... aber ein guter Film ist dabei leider schon wieder nicht herausgekommen.
Es gibt einiges, was erneut zu gefallen weiß, so sind die Actionszenen, die diesmal deutlich gehäuft auftreten und auch ein wenig düsterer ausgefallen sind, unglaublich rasant, entbehren nicht einem recht cleveren Humor und bringen auch die mal wieder butterweichen, beeindruckenden Animationen in richtige Stellung. Getragen von einem flotten Soundtrack und einigen netten Randideen (zum Beispiel das Umwandeln von echten Sehenswürdigkeiten in "Auto"-Gebäude) kommt so schnell keine Langeweile auf, die majestätische Brillanz früherer Pixar-Werke ist hier jedoch nur noch in wenigen Ansätzen spürbar. "Cars 2" gerät auf Handlungsebene erneut recht flach und lässt es an Originalität, an diesen genialen Ideen, die bei "Oben" und "Findet Nemo" noch im Vordergrund standen, doch deutlich vermissen. Das ist alles durchaus nett gemacht, es erreicht qualitativ aber eher die Stufe der Dreamworks-Animationsfilme als der meisterhaften Pixar-Werke... hier scheint sich dieses Studio in seiner Sequel-Sicherheit tatsächlich ein wenig verrannt zu haben, machte natürlich wieder Kohle, lieferte aber schlichtweg einen Film ab, der zu wenig Herz mit sich herumtrug.
So war es sicherlich ein Fehler, Sidekick Hook nun zur eigentlichen Hauptperson zu degradieren, besitzt dieser nun doch dank noch mehr Leinwandzeit einen kleinen Nervbonus - mal ganz abgesehen davon, dass sich sein Agenten-Plot schon früh gerade in Sachen Humor nur noch auf der Stelle bewegt und weniger Lacher zündet. Die Schmunzler stammen wie gehabt aus dem Hintergrund, wenn liebenswerte Details zum Erforschen der einzelnen Bilder und Ortschaften einladen, auf Handlungsebene ist das aber schon ziemlich lau, bedient etliche, ungebrochene Klischees und knallt uns sogar die nötige Moral auf so kitschige Art und Weise vor den Latz, dass man angesichts solcher Holzhammer-Mentalität gar ein wenig erschrocken wird - so einfallslos war Pixar doch sonst nicht. Nun ja, diesmal sind sie es, auch wenn es noch keine Bruchlandung war. Dank sympathischer Figuren, toller Sprecher und der rasanten Action ist gerade für die Kleinen auch wieder eine Menge Spaß drin, die Erwachsenen werden aber deutlich die unermüdliche Kreativität und Laune vergessen, für die Pixar einst stand.
Fazit: "Cars 2" düst in neue Gefilde, bietet in Sachen Handlung jedoch erneut nur lauwarme Kost. Die Actionszenen wissen zu gefallen, auch die Figuren sorgen noch für einige Lacher, darüber hinaus bleiben (für Pixar untypisch) gute, kreative Einfälle aber eher Mangelware und man bietet sich auf enttäuschende Weise dem Mainstream an.
Note: 3-
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