Martin Scorseses "Shutter Island" sah ich seinerzeit im Kino und war, ganz im Gegensatz zu so ziemlich jedem, mit dem ich mich bislang über den Film unterhalten habe, ein wenig enttäuscht. Nun habe ich den Streifen nach gut vier Jahren noch einmal gesehen und fand ihn besser als damals. Ein Meisterwerk, wie man es von Scorsese erwarten durfte, ist es aber dank einiger Schwächen trotzdem nicht geworden.
"Shutter Island" ist ein absolut sehenswerter Film, keine Frage. Auch wenn er lange nicht zu Scorseses Meisterwerken, wie dem brillanten "Wolf Of Wall Street" oder gar einem meiner Lieblingsfilme, "Departed", gezählt werden darf, wird einem hier über 138 Minuten eine spannende, tiefgehende Jagd geboten. Die Schauspieler sind grandios besetzt, über den sowieso immer guten Ben Kingsley hin zu einem souveränen Mark Ruffalo und dem natürlich alle überschattenden Leonardo Dicaprio, der den Film mal wieder mit einer Wucht stemmt, welche beeindruckend ist. Auch die Nebendarsteller, die teils nur in sehr kleinen Rollen sehen zu sind (Max Von Sydow, Michelle Williams, Jackie Earle Haley und weitere) leisten wundervolle Arbeit. Die Kameraarbeit ist mal wieder exzellent, der treibende Score ist es auch, einige der Schockeffekte sitzen richtig gut, die Regie ist fabelhaft... woran genau hapert es also bei "Shutter Island"? Schwierig ist vor allem, dass der Film nach einem guten Beginn sich für Einzelheiten und langwierige Erklärungen zwar nötige, aber doch zu viel Zeit nimmt, was die Spannung immer wieder hemmt. Alles wird hier lang und breit erklärt und auch wenn nach der (gar nicht mal so überraschenden) Auflösung zum Schluss noch diskutiert werden kann, ob das denn nun so alles stimmt, werden die Geheimnisse der Insel nahezu totgeredet. Zudem sind die Szenen, die in Teddys Kopf und dessen Gefühlswelt spielen, was Rückblenden, Träume und Visionen mit einbezieht, mit zunehmender Laufzeit doch etwas anstrengend und man weiß ab und an wirklich gar nicht mehr, was hier gespielt wird... was leider nicht sonderlich spannend, sondern irgendwann nur noch nervig ist, da die Geschichte ihren Fokus verliert und somit dem Zuschauer selbiges passiert. So ist "Shutter Island" vor allem im zähen Mittelteil eine kleine Geduldsübung... die dafür aber toll fotografiert, grandios gespielt und gut geschrieben ist.
Note: 3+
SHUTTER ISLAND
US-Marshall Teddy Daniels (Leonardo DiCaprio) und sein Partner Chuck Aule (Mark Ruffalo) werden auf die Insel Shutter Island befohlen, auf welcher seit Jahren eine Nervenheilanstalt, geführt von dem Psychiater Dr. John Cawley (Ben Kingsley), liegt. Eine anscheinend hochgefährliche Patientin ist unter unbekannten Umständen aus ihrer Zelle ausgebrochen und befindet sich auf dem von der Außenwelt abgeschnittenen Eiland auf der Flucht. Während Teddy seine Untersuchungen anstellt, muss er jedoch feststellen, dass auf dieser Insel lange nicht alles so ist, wie es scheint..."Shutter Island" ist ein absolut sehenswerter Film, keine Frage. Auch wenn er lange nicht zu Scorseses Meisterwerken, wie dem brillanten "Wolf Of Wall Street" oder gar einem meiner Lieblingsfilme, "Departed", gezählt werden darf, wird einem hier über 138 Minuten eine spannende, tiefgehende Jagd geboten. Die Schauspieler sind grandios besetzt, über den sowieso immer guten Ben Kingsley hin zu einem souveränen Mark Ruffalo und dem natürlich alle überschattenden Leonardo Dicaprio, der den Film mal wieder mit einer Wucht stemmt, welche beeindruckend ist. Auch die Nebendarsteller, die teils nur in sehr kleinen Rollen sehen zu sind (Max Von Sydow, Michelle Williams, Jackie Earle Haley und weitere) leisten wundervolle Arbeit. Die Kameraarbeit ist mal wieder exzellent, der treibende Score ist es auch, einige der Schockeffekte sitzen richtig gut, die Regie ist fabelhaft... woran genau hapert es also bei "Shutter Island"? Schwierig ist vor allem, dass der Film nach einem guten Beginn sich für Einzelheiten und langwierige Erklärungen zwar nötige, aber doch zu viel Zeit nimmt, was die Spannung immer wieder hemmt. Alles wird hier lang und breit erklärt und auch wenn nach der (gar nicht mal so überraschenden) Auflösung zum Schluss noch diskutiert werden kann, ob das denn nun so alles stimmt, werden die Geheimnisse der Insel nahezu totgeredet. Zudem sind die Szenen, die in Teddys Kopf und dessen Gefühlswelt spielen, was Rückblenden, Träume und Visionen mit einbezieht, mit zunehmender Laufzeit doch etwas anstrengend und man weiß ab und an wirklich gar nicht mehr, was hier gespielt wird... was leider nicht sonderlich spannend, sondern irgendwann nur noch nervig ist, da die Geschichte ihren Fokus verliert und somit dem Zuschauer selbiges passiert. So ist "Shutter Island" vor allem im zähen Mittelteil eine kleine Geduldsübung... die dafür aber toll fotografiert, grandios gespielt und gut geschrieben ist.
Note: 3+
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