Nicolas Cage dreht, seitdem er sich vor einigen Jahren so hart verschuldet hat, mittlerweile ja wie ein Besessener und nimmt dabei gefühlt jede Rolle mit, die nicht bei drei auf den Bäumen ist. Da ist dann auch, wie wir von "Ghost Rider" und Co. gelernt haben, viel Mist dabei, aber auch mal das ein oder andere Licht. In der Hoffnung auf einen neuen Lichtschimmer sah ich mir nun also endlich, nachdem ich mich bereits lange darauf gefreut hatte, "Lord Of War" an...
Das Problem, welches ich meistens mit Biopics habe, ist, dass man kein Leben komprimiert in zwei Stunden wiedergeben kann, ohne dass dabei vieles zu kurz kommt. Dieses Problem hat auch "Lord Of War", der in seinen erstaunlich schnell vergehenden 120 Minuten viele Themen anreißt, aber nur die wenigsten von ihnen auch wirklich gut zu Ende bringt. Am stärksten ist der Film so immer in den Momenten, in welchen Yuris Privatleben aus den Fugen zu geraten droht, doch leider werden gerade diese Szenen viel zu rasch abgespult. Vor allem die Momente zwischen Yuri und seinem Bruder Vitaly (großartig: der jüngst mit dem Oscar für den besten Nebendarsteller ausgezeichnete Jared Leto) können kaum Wucht entfalten, da sie viel zu hastig abgefertigt werden. Die Thematik rund um den Waffenhandel ist dabei zwar brisant und wird auch angenehm zynisch angepackt, sorgt dabei jedoch für kleinere Längen und ist, auch wenn genau dies der zentrale Punkt der Handlung ist, der minder interessanteste, da die Menschen hinter den Geschäften immer wieder verschwinden. Viel Platz für Subtilität und glaubwürdige Charaktere bleibt hier nicht, der Film setzt einen immer wieder auf Distanz mit seinen Figuren und so sieht man letztendlich einen gut gespielten (ja, auch Nicolas Cage überzeugt hier größtenteils mit nur manchmal etwas dick aufgetragenem Overacting) Streifen mit einer wichtigen Thematik... aber Herz und Emotionen bleiben unberührt, was leider für einen faden Nachgeschmack sorgt. Da wäre mehr drin gewesen!
Note: 3
LORD OF WAR
Um aus seinem langweiligen Alltagstrott zu entfliehen, beschließt Yuri Orlov (Nicolas Cage) nach einem einschneidenden Ereignis in seinem Leben, Waffenhändler zu werden. Er kann relativ schnell im Geschäft Fuß fassen und beliefert bald über die ganze Welt hinweg Warlords in verschiedenen Ländern und für verschiedene Kriege. Das scheint jedoch nicht lange gut zu gehen, als sein Job, welchem er seiner Frau Ava (Bridget Moynahan) verschweigt, Einfluss auf sein Privatleben, darunter vor allem seinen jüngeren Bruder Vitaly (Jared Leto) zu nehmen scheint. Und schnell ist ihm dann auch Interpol, unter der Führung des hartnäckigen Egomanen Valentine (Ethan Hawke) auf den Fersen. Und dann ist da auch noch die wacklige, geschäftliche Beziehung zu dem größenwahnsinnigen Warlord Andre Baptiste (Eamonn Walker), welche bald weit mehr als nur Yuris Geld zu bedrohen scheint...Das Problem, welches ich meistens mit Biopics habe, ist, dass man kein Leben komprimiert in zwei Stunden wiedergeben kann, ohne dass dabei vieles zu kurz kommt. Dieses Problem hat auch "Lord Of War", der in seinen erstaunlich schnell vergehenden 120 Minuten viele Themen anreißt, aber nur die wenigsten von ihnen auch wirklich gut zu Ende bringt. Am stärksten ist der Film so immer in den Momenten, in welchen Yuris Privatleben aus den Fugen zu geraten droht, doch leider werden gerade diese Szenen viel zu rasch abgespult. Vor allem die Momente zwischen Yuri und seinem Bruder Vitaly (großartig: der jüngst mit dem Oscar für den besten Nebendarsteller ausgezeichnete Jared Leto) können kaum Wucht entfalten, da sie viel zu hastig abgefertigt werden. Die Thematik rund um den Waffenhandel ist dabei zwar brisant und wird auch angenehm zynisch angepackt, sorgt dabei jedoch für kleinere Längen und ist, auch wenn genau dies der zentrale Punkt der Handlung ist, der minder interessanteste, da die Menschen hinter den Geschäften immer wieder verschwinden. Viel Platz für Subtilität und glaubwürdige Charaktere bleibt hier nicht, der Film setzt einen immer wieder auf Distanz mit seinen Figuren und so sieht man letztendlich einen gut gespielten (ja, auch Nicolas Cage überzeugt hier größtenteils mit nur manchmal etwas dick aufgetragenem Overacting) Streifen mit einer wichtigen Thematik... aber Herz und Emotionen bleiben unberührt, was leider für einen faden Nachgeschmack sorgt. Da wäre mehr drin gewesen!
Note: 3
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