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Bedtime Stories

Ich bin wahrlich kein Fan von Adam Sandler. Der einzige Film mit ihm, den ich mir immer wieder gerne ansehe, ist "Chuck & Larry" (und das eher wegen dem deutlich lustigeren Kevin James), der Rest bringt mich mittlerweile höchstens zum Schmunzeln. Ich finde den Kerl einfach nicht lustig. So habe ich auch um "Bedtime Stories" lange einen Bogen gemacht, einzig die Tatsache, dass Disney vorne draufsteht (und ich liebe einfach so gut wie alles, was die Jungs dort fabrizieren), brachte mich nun doch dazu, mir den Film anzusehen. Es wäre allerdings wohl doch besser gewesen, wenn ichs einfach gelassen hätte.

BEDTIME STORIES

Der gutmütige Skeeter Bronson (Adam Sandler) arbeitet in einem Hotel, welches ehemals seinem Vater (Jonathan Pryce) gehörte und hofft schon seit Jahren, dieses irgendwann einmal übernehmen zu können, was jedoch partout nicht klappen will. Eines Tages soll Skeeter auf seinen Neffen und seine Nichte, welche er seit Jahren nicht gesehen hat, für eine Woche aufpassen, da seine Schwester Wendy (Courteney Cox) eine geschäftliche Reise unternehmen muss. Erst gar nicht so angetan beginnt Skeeter dann jedoch damit, den beiden jeden Abend eine Gute-Nacht-Geschichte zu erzählen... und staunt, als sich die Dinge, welche die beiden Kinder stets in die Storys dazugeben, am nächsten Tag tatsächlich in der realen Welt zu bewahrheiten scheinen.

Adam Sandler nun also auch in einer harmlosen, rührseligen Komödie, so gänzlich ohne Zoten und Gags unter der Gürtellinie. Hätte vielleicht dank Disney, die ja immer wieder gute Geschichten in den verschiedensten Genres erzählen können, klappen können. Tut es aber leider nicht. Zuallererst braucht die unnötig (vor allem für Kinder) verkomplizierte Geschichte rund um das Hotel und seine Zukunft viel zu lange um in die Gänge zu kommen und ödet auch später mit überraschenden Längen an. Trotz der kompakten Länge von anderthalb Stunden zieht sich die Story ziemlich hin und auch die zwischenzeitlichen Abschweifungen zu den Gute-Nacht-Geschichten, welche aufwendig in unterschiedlichen Welten bebildert werden, können nicht lange unterhalten, sieht das Ganze doch viel zu künstlich und detailarm aus. Die Geschichte verläuft nach Disney-Manier relativ vorhersehbar und keiner wird wohl an einem klaren Happy End zweifeln. Halb so wild, doch leider funktioniert auch der Weg dahin nicht. Gute Gags sind Mangelware, der glubschäugige Hamster als Sidekick ist ein ganz schwacher und die Konflikte sind so dermaßen am Reißbrett entworfen und somit extrem unlogisch, dass man bald nur noch den Kopf schütteln will. Da können auch gestandene Schauspieler nicht viel rütteln, Stars wie Guy Pearce, Courteney Cox und Jonathan Pryce mühen sich redlich in kleinen Nebenrollen, doch das schwache Skript gibt ihnen keinerlei Gelegenheit, ihr Talent zu zeigen. Adam Sandler zieht seine Show ab, ist dabei sympathisch, aber auch nicht mehr. Ein Lichtblick ist dabei der mittlerweile leider verstorbene Richard Griffiths, der seinen Hotelboss mit sichtlicher Freude und Exzentrität gibt. Zum Ende kriegt der Film mit einem zwar disney-typisch kitschigen, aber dennoch irgendwie schönen und ans Herz gehenden Finale noch einmal die Kurve. Die vorhergehende Langeweile, die schalen Gags und die wirre Geschichte kann das aber leider nicht ausgleichen.

Note: 4-



 

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