Direkt zum Hauptbereich

Das A-Team - Der Film

Waren Kinofilme von bereits in die Jahre gekommenen Action-Serien jeweils eine gute Idee? Die meisten Ideen und Konzepte sind heutzutage regelrecht veraltet und verstaubt und auch der gewisse Charme lässt sich eben schwer in die heutige Zeit transportieren, da die Sehgewohnheiten nun doch andere sind. Auch beim "A-Team" durften von vornherein Zweifel angebracht sein, woran die an Explosionen und Effekten nicht armen Trailer nicht viel zu ändern vermochten. Am Ende lässt sich schließlich nur sagen: Es hätte schlimmer kommen können. Aber man hätte es auch ganz einfach bleiben lassen können...

DAS A-TEAM - DER FILM

Unter der Führung von Colonel Hannibal Smith (Liam Neeson) hat das sogenannte A-Team, welches unter dem Militär operiert, bereits achtzig erfolgreiche Einsätze in acht Jahren hinter sich gebracht. Doch bei einem neuen, geheimen Einsatz in Bagdad geht etwas schief. Das Team, bestehend aus Hannibal, Face (Bradley Cooper), B.A. (Quinton Jackson) und Murdock (Sharlto Copley) wird verraten und wertvolle Druckplatten fallen in die Hände der Feinde. Das Team wird festgenommen und des Verrats beschuldigt, was sie in verschiedene Gefängnisse führt. Doch die vier denken nicht ans Aufgeben. Sie brechen aus und jagen ihre Verräter, um ihre Namen wieder reinzuwaschen...

Wie bringt man eine solch auf dem Papier recht einfache und lineare Geschichte auf 133 Minuten Filmzeit? Ganz einfach, man packt zu dem Plot, der locker für einen unterhaltsamen Action-90-Minüter gereicht hätte, noch reihenweise Subplots und eine Menge Bösewichter, die alle ihre eigenen Ziele haben und ihre Mitstreiter so immer wieder verraten und zieht das Spektakel so stellenweise unterträglich in die Länge. Die Story ist einfach zu unnötig komplex und sprunghaft, um langfristig zu fesseln. Manchmal tut es eben doch bloßes Popcorn-Kino und augenscheinlich möchte das "A-Team" auch nicht mehr sein, doch dann sollte die Geschichte eben doch etwas flotter und nicht so geschwätzig vorangehen. Die Actionszenen sind wirklich hübsch gemacht, es gibt sogar einige so noch nicht gesehene Moves und Ideen, auch wenn die eher schlampigen visuellen Effekte nicht gerade state-of-the-art sind, aber Laune macht das schon. Die coolen Sprüche sorgen für einige Lacher, die Charaktere sind sympathisch und so gibt es immer wieder eine ordentliche Ladung Spaß. Tiefe hat das nie, es ist auch nicht sonderlich spannend, aber die Schauwerte reißen viel wieder raus. Wäre das Ganze dann doch nicht so überlang und würde die trotz allem schrecklich vorhersehbare und überraschungsarme Geschichte sich nicht in ewigen Verstrickungen und Längen verirren, würde der Film sogar als unterhaltsamer, kurzweiliger Blockbuster in Erinnerung bleiben. So bleiben hier nur einige grandiose Actionmomente (der "Flug" in einem Fallschirm-Panzer), kernige Kerle und eine gute Besetzung hängen. Liam Neeson ist grandios, Bradley Cooper herrlich charmant, Jessica Biel sieht gut aus und das reicht, Quinton Jackson genügt ein minimales Spiel zu beeindruckender physischer Präsenz... doch die besten, weil verrücktesten und somit herausragendsten hat definitiv Sharlto Copley als geistig neben sich stehender Helikopter-Pilot Murdock. Ein Film, den man sich gerne ansehen kann, aber nicht muss. Schnell vergessen, viel Langeweile auf wenig Tempo. Und übrigens: Vom Stil der Original-Serie ist da natürlich bei all dem Krachbimm wenig übriggeblieben. Aber hat da jemand wirklich das Gegenteil erwartet?

Note: 4+

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Holzhammer pur: Filmkritik zu "Cherry - Das Ende aller Unschuld"

Mit achtzehn Jahren ist sich der Student Cherry (Tom Holland) sicher, in seiner Kommilitonin Emily (Ciara Bravo) die Liebe seines Lebens gefunden zu haben. Als diese ihn jedoch eiskalt verlässt, beschließt Cherry in seiner Trauer, sich für die Army zu verpflichten... noch nicht wissend, dass Emily ihre Meinung ändern und zu ihm zurückkehren wird. Doch der Schritt ist bereits getan und Cherry wird für zwei Jahre in den Irak versetzt, um dort für sein Land zu kämpfen. Die Erfahrungen, die er dort macht und die Dinge, die er dort sehen wird, lassen ihn völlig kaputt zurück... und machen schließlich auch die Rückkehr in seine Heimat und sein folgendes Leben zu einem irren Rausch verkommen, der nicht nur ihn selbst, sondern auch die Menschen um ihn herum zu zerstören droht. Die Brüder Anthony Joe und Russo, die mit dem genialen "Avengers"-Doppel "Infinity War" und "Endgame" zwei der erfolgreichsten und besten Filme unserer Zeit erschufen, holen Tom "Spid

Eddie the Eagle - Alles ist möglich

"Das wichtigste bei den Olympischen Spielen ist nicht der Sieg, sondern die Teilnahme. Das wichtigste im Leben ist nicht der Triumph, sondern der Kampf." Dieses Zitat, welches den Film "Eddie the Eagle" abschließt, stammt von Baron Pierre de Coubertin, dem Begründer der Olympischen Spiele. Und es bringt den Kern der Geschichte, die in diesem Film erzählt wird, sehr gut auf den Punkt, denn um den Sieg geht es hier eigentlich nicht oder zumindest nicht sehr lange. Aber es wird gekämpft und das obwohl niemand dieses seltsame Gespann aus Trainer und Sportler wirklich ernstnehmen wollte - genau das ist das Herz dieses Biopics, welches viele Schwächen, aber zum Glück auch viel Herz hat... EDDIE THE EAGLE Für Michael Edwards (Taron Egerton) gibt es trotz einer bleibenden Knieverletzung nur einen Traum: Er will in einer Disziplin bei den Olympischen Spielen antreten. Schon in seiner Kindheit scheitert er beim Hammerwerfen und Luftanhalten und landet schließlich, sehr

Eiskalte Engel

Die 90er Jahre waren das absolute Revival für die Teenager-Komödie, wobei so manch ein auch etwas verruchterer Klassiker entstand. Dabei gereichte es zur damaligen Zeit bereits für "American Pie", in welchem es sich zwar weitestgehend nur um Sex dreht, der aber dennoch recht harmlos daherkam, zu einem kleinen Skandal. Die logische Fortführung dessen war schließlich "Eiskalte Engel", wo der Sex nicht nur der Hauptfokus ist, sondern im Grunde den einzigen sinnigen Lebensinhalt der Hauptfiguren darstellt. Das ist dann zwar ziemlich heiß und gerade für einen Film der letzten Dekade, der sich an Teenies richtet, erstaunlich freizügig... aber auch sehr vorhersehbar und irgendwie auch ziemlich doof. EISKALTE ENGEL Für den attraktiven Jungspund Sebastian Valmont (Ryan Philippe) ist die Verführung von naiven, jungen Damen der Mittelpunkt des Lebens. Um dem ganzen einen zusätzlichen Reiz zu verschaffen, sucht er stets neue Herausforderungen und geht schließlich mit se