Direkt zum Hauptbereich

Paranormal Activity

2009 kam ein Film um die Ecke, auf den im Grunde keiner gewartet hatte. Erst testweise in wenigen Kinos gestartet, sprach sich die Qualität von "Paranormal Activity" dann schnell rum und über mehrere Ecken und Enden entstand eine Erfolgsgeschichte sondergleichen: Bei einem Budget von mickrigen 15.000 US-Dollar spielte dieser kleine Horrorfilm fast 200 Millionen Dollar ein... kaum ein Film hat wohl je so viel Gewinn gemacht. Und er war der Beginn einer Reihe, die auch bis heute noch lukrative Einnahmen macht... und ziemlich gruselt.

PARANORMAL ACTIVITY

Die junge Studentin Katie (Katie Featherston) und ihr Freund Micah (Micah Sloat) werden in ihrer gemeinsamen Wohnung von seltsamen Geräuschen und Vorkommnissen auf Trab gehalten. Um seine Freundin zu beruhigen, besorgt sich Micah eine Kamera, um die seltsamen Ereignisse Tag und Nacht zu filmen. Schließlich scheint sich heraus zu kristallisieren, dass sich ein Dämon im Haus des Päärchens eingenistet hat. Und er hat es auf Katie abgesehen...

Mit den einfachsten Mitteln schaffte es der bis dato vollkommen unbekannte und auch weitestgehend unerfahrene Regisseur Oren Peli hier, vielleicht kein Höchst- aber doch ein beachtliches Maß an Grauen zu verursachen. Das Rad des Grusels wird hier sicher nicht neu erfunden, aber es ist dennoch erstaunlich wie sehr uns knarrende Dielen, bewegende Türen und mysteriöse Schritte im Haus noch immer schaudern lassen. Von Anfang an baut der Film eine starke Atmosphäre auf, getragen von zwei stets menschlich und echt wirkenden Hauptfiguren, denen man sofort das Liebespaar abkauft. Die Dialoge wirken realistisch und nicht aufgesetzt, was sich später auch die immer heftiger werdenden Schocksequenzen auswirkt... denn dadurch, dass wir Micah und Katie kennenlernen, schon bald mit ihnen sympathisieren, fiebern wir auch mit ihnen mit, was die Geschichte spannender und interessanter macht. Die Schocks sitzen, auch wenn einem hier wenig Neues geboten wird und auch wenn das Finale dann doch ein wenig schwach auf der Brust ist und sich einige der Schockeffekte wie knallende Türen und wackelnde Kronleuchter etwas oft wiederholen, so sitzt man doch recht angespannt im Sessel und wartet stets auf den nächsten Schrecker. Davon gibt es in diesem ersten Teil jedoch noch recht wenige, so richtig losgelassen wird der böse Dämon erst in den Fortsetzungen und so kommt es besonders im Mittelteil zu einigen Längen dank Geschwätzigkeit. Auch dass der technikbegeisterte Micah seine Kamera wirklich auch beim schrecklichsten Geschehen in der Hand behält, wirkt ein wenig unlogisch. Somit ist "Paranormal Activity" sicher nicht perfekt und hat, ob der immer größer werdenden Masse an Found Footage Filmen, auch ein wenig an Reiz und Grusel verloren und langweilt bisweilen sogar ein wenig... aber die starke Atmosphäre und die überzeugenden Darsteller trösten dennoch über die Schwächen hinweg.

Note: 3+


 


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Eddie the Eagle - Alles ist möglich

"Das wichtigste bei den Olympischen Spielen ist nicht der Sieg, sondern die Teilnahme. Das wichtigste im Leben ist nicht der Triumph, sondern der Kampf." Dieses Zitat, welches den Film "Eddie the Eagle" abschließt, stammt von Baron Pierre de Coubertin, dem Begründer der Olympischen Spiele. Und es bringt den Kern der Geschichte, die in diesem Film erzählt wird, sehr gut auf den Punkt, denn um den Sieg geht es hier eigentlich nicht oder zumindest nicht sehr lange. Aber es wird gekämpft und das obwohl niemand dieses seltsame Gespann aus Trainer und Sportler wirklich ernstnehmen wollte - genau das ist das Herz dieses Biopics, welches viele Schwächen, aber zum Glück auch viel Herz hat... EDDIE THE EAGLE Für Michael Edwards (Taron Egerton) gibt es trotz einer bleibenden Knieverletzung nur einen Traum: Er will in einer Disziplin bei den Olympischen Spielen antreten. Schon in seiner Kindheit scheitert er beim Hammerwerfen und Luftanhalten und landet schließlich, sehr...

Meine Erstsichtungen vom 08.07.24 bis zum 14.07.24

Girl You Know It's True: Musiker-Biopic von Simon Verhoeven, mit Tijan Njie, Elan Ben Ali, Matthias Schweighöfer, Bella Dayne, Mitsou Young und Graham Rogers Dem Film über das umstrittene Musik-Duo Milli Vanilli gelingt das Kunststück, einerseits ungemein unterhaltsam zu sein und andererseits einen der größten Skandale der Musikgeschichte zu erzählen, ohne ihn großartig auszuschlachten. Stattdessen gibt der Film den beiden verrufenen Künstlern ihre Würde zurück, indem er die Hintergründe des Aufstiegs und Falls der beiden Ikonen genau dezidiert und dabei nicht wütend mit dem Finger auf einen bestimmten Schuldigen zeigt - das ist dann auch für Kenner noch hochinteressant, bisweilen spannend und mit einigen emotionalen Tiefschlägen ausgestattet. Trotz einiger Längen hält Simon Verhoevens Regie den Film durchweg am Leben, die Musikszenen sind energetisch inszeniert. Zudem wissen nicht nur Tijan Njie und Elan Ben Ali in den Hauptrollen durchweg zu überzeugen, sondern auch Matthias Schw...

Cold Comes the Night

Die alleinerziehende Mutter Chloe (Alice Eve) leitet ein heruntergekommenes Motel, wo immer wieder zwielichtige Gäste eintrudeln und sogar die örtlichen Prostituierten ein Zimmer nehmen, um sich mit ihren Kunden zu vergnügen. Für Chloes Tochter Sophia (Ursula Parker) ist dies kein geeigneter Wohnort, findet das Jugendamt, und droht deswegen sogar damit, sie Chloe wegzunehmen. Als eines Abends ein mysteriöser Reisender (Bryan Cranston) um ein Zimmer für eine Nacht bittet und sich bereits am Empfang merkwürdig verhält, wird Chloe bereits hellhörig. In der Nacht fallen plötzlich Schüsse und zwei Bewohner der Appartements werden tot aufgefunden. Doch ist dies erst der Beginn einer wahren Tortur, durch welche Chloe in den nächsten Stunden noch wird gehen müssen... Es gibt durchaus einige Filme, bei denen ich mich nachträglich mehr als gewundert habe, warum diese nicht das Licht der Leinwand erblickt haben, sondern direkt für den Heimkinomarkt ausgewertet wurden - noch vor Zeiten von großen ...