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Jack Reacher

Die richtig großen Zeiten von Tom Cruise sind, nachdem er in den letzten Jahren mit Scientology und all dem anderen miesen Kram ziemlich herbe Schlagzeiten machte, anscheinend vorbei. Bis auf sein bestehendes Franchise "Mission: Impossible" fehlt ihm nun schon länger ein richtiger Hit und gerade weil ich Cruise nach wie vor gerne sehe (da ich seine privaten Ausfälle ausblende und mich eben allein auf seine starken schauspielerischen Fähigkeiten beschränke), finde ich das doch eher schade. Auch "Jack Reacher" war erst einmal als Franchise gedacht, doch ob daraus was wird, ist bis heute fraglich, blieb ein kommerzieller Erfolg dem Film leider verwehrt...

JACK REACHER

Fünf scheinbar beliebig ausgepickte Zivilisten werden eines schönen Sommertages auf offener Straße in Pittsburgh von einem Scharfschützen erschossen. Der Täter kann schnell gefasst werden, dieser gesteht jedoch nicht und verlangt nach einem gewissen Jack Reacher (Tom Cruise). Der ehemalige Militärpolizist macht sich sogleich an die Ermittlungen und wird dabei von der Anwältin Helen (Rosamund Pike), welche den Beschuldigten verteidigen soll, mehr oder weniger unterstützt. Und mit seinen unkonventionellen, aber doch treffsicheren Methoden, scheint Reacher bald hinter eine Verschwörung zu blicken, welche die Vermutung zulässt, dass der Täter vielleicht gar nicht mal der Täter ist...

"Jack Reacher" ist ein unterhaltsamer, recht spannender, kurzweiliger Action-Streifen. Tom Cruise macht eine gewohnt gute Figur als Action-Held (auch wenn der Charakter öfter sagt, dass er kein Held sei) und kann sowohl physisch in den spärlich gesäten Actionszenen als auch schauspielerisch in den frotzeligen Dialogen überzeugen. Der Rest der Darsteller dient eher als Staffage und große Namen wie Rosamund Pike, Werner Herzog, Robert Duvall und Richard Jenkins haben recht wenig zu tun, ordnen sich dem Konstrukt unter und fallen so weder auf noch ab. Die Geschichte ist spannend und hält bei der Stange, auch wenn die letztendliche Auflösung des ganzen Komplotts dann doch etwas wirr und nicht ganz so leicht nachzuvollziehen ist. Am meisten Spaß machen hier die humorvoll gestrickten Auseinandersetzungen zwischen Reacher und seinen "Vorgesetzten", die für einige Lacher sorgen, sowie seine bemerkenswert kohärent verlaufenden Ermittlungen, durch welche sich das Puzzle immer weiter zusammenfügt. Im Action-Bereich wird nichts Besonderes geboten, ein paar Prügeleien, hier und da mal eine Schießerei und eine Verfolgungsjagd. Haben wir alles schon gesehen, haut nicht vom Hocker, was im Grunde auch für den Film als Ganzes gilt. Doch sieht man von einigen zwischenzeitlich störenden Längen und dem gegen Ende in sich zusammenwirrenden Story-Konstrukt mal ab, bleiben etwas mehr als zwei Stunden gute Unterhaltung mit einem starken Tom Cruise, viel Humor und genügend Spannung. Definitiv kein Ober-Thriller, aber falsch machen kann man mit "Jack Reacher" ebenfalls nichts.

Note: 3+



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